ADSL-Glossar

Ein Wörterbuch der Fachbegriffe, die in der Telekommunikations- und DSL-Industrie häufig benutzt werden.



ADSL

Asymmetric Digital Subscriber Loop. "Asymmetrisch" heißt in diesem Zusammenhang, das mehr Daten empfangen als gesendet werden können. ADSL kann sich eine normale, zweiadrige Kupferleitung (die sog. POTS oder Kupferdoppelader) mit dem Telephon teilen. Höchstgeschwindigkeit beim Datenempfang ist 8 Mbit/s, auch wenn die meisten Anbieter nur geringere Geschwindigkeiten anbieten. Zur Zeit das DSL mit der größten Verbreitung.


ANT

ADSL Network Termination (auch ADSL-Modem genannt).


ARP

Address Resolution Protocol. Löst MAC-Adressen in IP-Adressen auf.


ASAM

Alcatel's Begriff für DSLAM.


ATM

Asynchronous Transfer Mode - Basistechnologie, die durch das Hochgeschwindigkeits-Switching von Paketen zwischen 155 Mbit/s bis (zur Zeit) 2 Gbit/s ermöglicht. Kommt häufig bei Backbone-Leitungen zwischen Anbietern zum Einsatz, sowohl für Srach- wie auch Daten- Übertragung. Mit Glasfaser-Leitungen wurden in Forschungslabors schon ATM-Schalteinheiten mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Tbit/s realisiert.


ATM25

ATM Forum oder auch ATMF-25Mbps - Standard mit 25,6 Mbit/s, von IBM, Madge und anderen initiert. Preiswertes Netzwerk (durch die Verfügbarkeit günstiger Chipsätze) auf ATM-Basis.


Bridge

Eine Bridge stellt eine Brücke zwischen zwei Netzwerken dar, die in der Regel den gleichen IP-Bereich haben. Bridges kommen meistens bei größeren Netzwerken zum Einsatz, um Kollisionsdomainen zu bilden.


brouter

Ein DSL-Modem, das als Bridge oder als Router konfiguriert werden kann.


CAP

Carrierless Amplitude Phase. Eine proprietäre ADSL-Technik zur Codierung (Variante des QUAM-Verfahrens), die in Konkurrenz mit "DMT" steht (oder besser stand), bevor DMT sich durchgesetzt hatte. CAP- und DMT-Modems sind miteinander nicht kompatibel.


Central Office oder CO

US-Begriff für Vermittlungsstelle (Vst), jetzt auch Vermittelnde Netzknoten (VNK) genannt.


CLEC

Competitive Local Exchange Carrier. "Wettbewerber" der traditionellen Netzbetreiber (ILECs). Ihnen gehören keine eigenen Leitungen, sie müssen Leitungen mieten, um Dienstleistungen anbieten zu können.


CPE

Customer Premises Equipment - Alles Gerät, das dem Benutzer gehört (und für dessen Reperatur man selbst zuständig ist). Zum Beispiel Modem, Faxgeräte und dein Telephon.


DHCP

Dynamic Host Configuration Protocol - Ein Protokoll für die dynamische Zuweisung von IP-Adressen und weiterer Angaben für den Netzwerkbetrieb. Der DHCP-Server "verleiht" dem anfragenden Client eine IP-Adresse aus seinem Vorrat. Dieser Verleihvorgang wird in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt. Ein gängiges Verfahren bei DSL-Netzwerken, die über eine Bridge (oder Switch) angebunden sind.


DMT

Discrete Multitone Technology - Das Mehrtonverfahren ist zur Zeit das Standard-Verfahren zur digitalen Übertragung über drahtgebundene Leitungen. Es wird auch häufig als "Alcatel kompatibel" bezeichnet. Das andere, seltener verwandte ADSL-Verfahren ist "CAP". CAP- und DMT-Modems sind miteinander nicht kompatibel.
Beim DMT-Verfahren wird der Frequenzbereich in schmale Frequenzbänder unterteilt. Bei ADSL ist dies der Bereich zwischen 20 kHz und 1,1 MHz, der in 255 Frequenzkanäle für Daten und 30 für Steuerinformationen, jeweils mit 4,3125 kHz Bandbreite, unterteilt wird. In der Mitte jedes Frequenzbandes befindet sich die Trägerfrequenz. In jedem Frequenzband wird eine eigene Datenverbindung aufgebaut, deren Übertragungsgeschwindigkeit abhängig von der Verbindungs-Qualität ist. Das Verfahren orientiert sich an der Bitfehlerrate. Die Codierung der Daten erfolgt in 64QAM, was zu maximal 6 Mbit/s Übertragungsgeschwindigkeit führt, die über normale Telefonkabel übertragen werden können.


DS-0

Digital Signal - Amerikanische Bezeichnung für die grundlegende Basisbandbreite von 56 kbit/s plus 8 kbit/s = 64 kbit/s, in Europa mit "E-0" bezeichnet. Ausreichend für einen analogen Sprach-Kanal.

In Nordamerika entsprechen 24x DS-0 = DS-1 = T1; 4x DS-1 = DS-2 = T2; 7x DS-2 = DS-3 = T3.


DSLAM

Digital Subscriber Loop Access Multiplexer - Das Gegenstück für DSL in der Vermittlungsstelle, in dem die Leitungen zusammengefaßt werden. Das eine Ende der Kupferleitung steckt in deinem DSL-Modem, das andere im DSLAM. Das DSLAM ist das wichtigste Gerät, damit DSL funktioniert. Inzwischen gibt es ähnliche, kleinere Geräte mit der selben Funktion, die quasi als Verstärker arbeiten und so längere Kabellängen ermöglichen.


DSL

Digital Subscriber Loop - Oberbegriff für die einzelnen DSL-Arten, zum Beispiel ADSL, SDSL, IDSL, RADSL, HDSL, VDSL, SHDSL usw., die Hochgeschindigkeits- Verbindungen ins Internet ermöglichen.


G.DMT

Synonym für "full rate" ADSL. Wird zur Unterscheidung zwischen "full rate" ADSL, CAP basiertem ADSL und G.Lite benutzt. Siehe auch DSL-Familie.


G.Lite

Eine kleinere Version von ADSL mit geringeren Übertragungsgeschwindigkeiten ohne Verwendung von Splitter oder Filtern. Nicht DMT kompatibel. Siehe auch DSL-Familie.


HDSL

High bit rate DSL. Siehe auch DSL-Familie.


ILEC

Incumbent Local Exchange Carrier. Die Firmen, denen die Leitungen tatsächlich gehören, zum Beispiel der Deutschen Telekom AG (DTAG). Die RegTP (Deutsche Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) ist bemüht, die DTAG zum Öffnen ihrer Netze für unabhängige Anbieter anzuhalten. Dies ermöglicht den unabhängigen Anbietern wie zum Beispiel AOL vergleichbare Angebote anzubieten. Im Allgemeinen ist dieser Wettbewerb für den Kunden nur von Vorteil.


Interleaving

Interleaving (verzahnen, überlappen) ist ein geschwindigkeitsbringender Teil des DMT/ADSL-Verfahrens. Es kontrolliert das 'interleaving' der Bits während der Übertragung und dient gleichzeitig der Fehlerkorrektur. Wenn das interleaving ansteigt, steigt auch die Stabilität der Verbindung. Es führt auch zu besseren Latenzzeiten.


IP

Internet Protokoll. Die zur Zeit verwendete Version 4 des IP ist die Grundlage des Internet- Verkehrs für die 3. OSI-Schicht. Da die auf IP basierenden IP-Nummern zur Adressierung bald nicht mehr ausreichen, wird demnächst die Version 6 (IPv6) zum Standard werden.


ISP

Internet Service Provider. Selbst Standleitungen brauchen einen ISP, der die Basis- Dienste und Verbindungen ins Internet zur Verfügung stellt.


LAN

Local Area Network. Ein Computer- Netzwerk, das vom WAN (Wide Area Network, z. B. dem Internet) getrennt ist. Häufig an der Benutzung von privaten, nicht routbaren IP-Adressen, z. B. 192.168.x.x oder 10.x.x.x, erkennbar.


Loop oder local loop

Verbindungsschleife im Anschlussbereich (AsB) - Das verdrillte Kupferkabelpaar, das direkt aus der Vermittlungsstelle zu dir führt. Für DSL wird eine "sauberes", störungsfreies Kabel innerhalb der maximalen Anschluß- Länge benötigt.


MAC Address

Media Access Control Address. Die sogenannte "Hardware" Adresse, eine weltweit einmalige Nummer zur Adressierung von Netzwerk-Geräten in der OSI-Schicht 2a.


mini-RAM

Remote Access Multiplexer, ein kleines DSLAM. Meistens nur mit wenigen Verbindungen - üblich sind acht. Wird als Verstärker benutzt und ermöglicht so größere Entfernungen von der Vermittlungsstelle.


MTU

Maximum Transmission Unit, größte Übertragungs- Einheit (Angabe in Bytes), die in einem Netzwerk versand werden kann. Alle Pakete, die größer sind als die MTU, müssen zerteilt werden, bevor sie verschickt werden können.


NAT

Network Address Translation (Netzwerk-Adressen-Übersetzung) bedeutet, daß nicht routbare LAN-Adressen in WAN-Adressen übersetzt werden. Dazu werden die LAN-Adressen "maskiert", d. h. im Router oder Proxy durch eine im WAN erlaubte IP-Adresse und Konfiguration ersetzt.
Unter Linux benutzt man den Begriff "ip-masquerading".
Dies ermöglicht einem LAN, sich eine routbare IP-Adresse zu teilen und damit kostengünstig auf ein WAN zuzugreifen.


NID

Network Interface Device - nordamerikanisch für Telekommunikations-Anschluß-Einheit (TAE). Übergabepunkt vom Anbieter zum Endverbraucher.


NIC

Network Interface Card (Netzwerkkarte) - interne Steckkarte im PC, die die benötigte Hardware-Schnittstelle zum Netzwerkanschluß bereitstellt. Im Kontext mit DSL: 10BaseT Ethernet- oder ATM-25-Karte.


NSP

Network Service Provider. Sozusagen der Provider deines ISPs, der direkt am Backbone sitzt.


OC-3

Eine Fiberglas-Leitung mit 155 Mbit/s für ATM, in Deutschland STM-1-Leitung genannt.


POTS

Plain Old Telephone Service - der klassische analoge Telefonanschluß.


PPPoA

PPPoATM, or Point-to-Point Protocol over ATM (RFC 2364). Dieses PPP-Protokoll wird von einigen ISPs benutzt. Es ist ein Geräte-abhängiger Treiber.


PPPoE

Point-to-Point Protocol over Ethernet (RFC 2516). Dieses PPP-Protokoll wird von fast allen ISPs benutzt. Es ist sehr verbreitet und es gibt viele Linux-Implementationen.


PPPoX

Wird als Abkürzung benutzt, um PPPoE und PPPoA zusammenzufassen.


RADSL

Rate Adaptive DSL. Siehe auch DSL-Familie.


RBOC

Regional Bell Operating Company, auch "Baby Bells". Die US-amerikanischen Telefon-Gesellschaften, die nach dem Zerschlagen von AT&T ein staatliches Monopol hatten.


TAE

Telekommunikations-Anschluß-Einheit. Die TAE-Dose ist der Abschluß des Ortsnetzes auf Anbieter-Seite. Wegen der 6 Kontakte wird sie auch als TAE 6 bezeichnet. Das TAE-Stecksystem hat verschiedene mechanische Codiermöglichkeiten: die F(ernsprechen)- und N-Codierung. Die N-Codierung (Fax, Anrufbeantworter usw.) kann auch als Verkabelungssystem für Ethernet-LANs benutzt werden, sie heißt dann EAD (Ethernet-Anschlußdose).


VNK

Vermittelnde Netzknoten - so heißt jetzt die Vermittlungsstelle (Vst).


Vst

Vermittlungsstelle - älterer Begriff für VNK.



Fortzetzung folgt...