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Autor Thema: Sun fühlt sich für den Wettbewerb gut gerüstet  (Gelesen 2306 mal)

Offline Sparky

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Sun fühlt sich für den Wettbewerb gut gerüstet
« am: 26. Februar 2003, 22:32:38 »
Sun fühlt sich für den Wettbewerb gut gerüstet

"The Network is the Computer" -- diese Leit-Vision seines Unternehmens gilt nach Auskunft des charismatischen Sun-Chefs Scott McNealy nach wie vor. Mit noch mehr Innovationen und neuen Produkten, aber auch Kosteneinsparungen soll die Firma Sun wieder nachhaltig auf Profitkurs gebracht werden.

McNealy stellte seine Strategien und Visionen anlässlich der jährlichen "Worldwide Analyst Conference" in San Francisco vor. Die Finanzexperten hinterfragen zunehmend die langfristigen Erfolgsaussichten eines Einzelunternehmens wie Sun, das zwar gehöriges Marktgewicht hat, seinen Profit aber im Wesentlichen aus einer selbst entwickelten Hard- und Softwarekombination zieht: Die UltraSPARC-Prozessoren und das Betriebssystem Solaris. Andere Branchenriesen wie HP oder IBM fahren zumindest mehrgleisig -- haben also sowohl große Mainframes und Unix-Server im Programm als auch eine ganze Palette von preiswerteren x86-Servern, die wegen ihrer hohen CPU-Leistung und der immer besser für Server geeigneten Betriebssysteme Linux und Windows zunehmend Server-Marktanteile erobern. Und Intel -- neben Microsoft einer der Erz-Konkurrenten von Sun -- versucht, mit dem im x86-Bereich verdienten Geld auch den 64-Bit-Prozessor Itanium in den Markt zu drücken.

McNealy ist der Meinung, dass Sun ausreichend Innovationskraft zur eigenständigen Weiterentwicklung seiner wichtigsten Hard- und Softwareplattform hat. Ein Beispiel dafür soll "Throughput Computing" sein. Dahinter verbirgt sich die Integration vieler Rechenwerke oder kompletter Prozessoren auf einem Chip -- eine Technik, die auch IBM beim Multicore-Prozessor Power4 oder Intel in Form des Hyper-Threading beim Pentium 4 und Xeon realisiert hat und für den Itanium plant.

Sun hat Mitte vergangenen Jahres die Firma Afara Websystems aufgekauft (die URL www.afara.com liefert einen Mirror von www.sun.com, allerdings mit falsch gesetzten, permanenten Cookies), die eine Technik namens Niagara entwickelt hat. Auf einem Die, das nicht größer sein soll als das anderer Prozessoren, sitzen dabei bis zu acht CPUs, die jeweils vier Threads gleichzeitig verarbeiten. Damit sollen Niagara-Prozessoren etwa die fünfzehnfache Leistung der 650-MHz-UltraSPARC-IIi-Prozessoren erreichen, die in den kürzlich vorgestellten B100-Blades stecken.

Als besonderen Vorteil nennt Sun, dass Solaris dieses Multi-Threading nahtlos unterstütze. Ab 2005 soll Niagara in preiswerteren Sun-Servern zu haben sein, später soll das Konzept in die UltraSPARC-Prozessoren mit einfließen.

Sun sieht sich auch als treibende Kraft im Server-Preiskampf. Man sei nicht etwa selbst unter Druck durch die ständigen Preissenkungen, sondern profitiere vielmehr. Finanzchef Stephen McGowan führt als Beleg die um 6,7 Prozentpunkte auf 43,3 Prozent gewachsene Brutto-Umsatzrendite an. Allerdings hat das Unternehmen zwischenzeitlich auch Mitarbeiter entlassen. Das soll künftig nicht mehr nötig sein, man wolle aber weiter die Profitabilität steigern, etwa durch den Abbau von Lagerkosten.

Besser ist es allerdings, mehr Geld durch Umsatzwachstum zu verdienen. Und Sun verbreitert sein Angebot kontinuierlich. Mit Dienstleistungen fährt man mittlerweile rund 31 Prozent des Umsatzes ein. Strategien wie die Server-Management- und Integrationtechnik N1 und Sun ONE sollen diesen Trend verstärken.

Bei den kleinen Servern hat Sun sich nach zwischenzeitlicher Abwendung von der x86-Architektur umbesonnen. So gibt es bei Sun etwa den relativ kostengünstigen Intel-Server LX50 mit Linux oder Solaris und demnächst auch x86-Server-Blades für den Server Sun Fire B1600 mit Mobilprozessoren von AMD. Daneben hat Sun seit Jahren die Cobalt-Appliances -- ebenfalls meist mit AMD-Prozessoren bestückt -- im Angebot. Und bald will Sun sogar preiswerte Linux-Desktops für Unternehmen verkaufen. Das passende Büropaket StarOffice liegt bereits parat.

Doch die Hauptkompetenz seines Unternehmens sieht Scott McNealy bei den dicken Server-Eisen. Als potenzielle Anwendung nennt er -- neben der JavaCard oder J2ME -- den zunehmenden Einsatz von drahtlosen Identifikations-Mikrochips, auch Radio-Frequency-Identification-Tags (RFID-Tags) oder Auto-ID-Tags genannt. "Suns Technik wird es möglich machen, dass sich alles mit dem Netz verbindet -- egal, ob es einen digitalen, elektrischen oder biologischen Herzschlag hat". Während die meisten Ansätze von RFID-Tag-Herstellern auf die Kennzeichnung von Waren zielen, geht es aber mittlerweile auch um Geldscheine, Waffen, Schlachttiere -- und Kinder. Letzteres sieht McNealy, selbst mehrfacher Vater, überhaupt nicht kritisch: "That's not Big Brother, that's dad". Angeblich soll McNealys Hund schon einen RFID-Transponder tragen. (ciw/c't)

Quelle :http://www.heise.de/newsticker/data/ciw-25.02.03-000/
www.hyperstation.de
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