Sun Microsystems will sich mit einer neuen Produktstrategie und neuen Kooperationen besser im hart umkämpften Markt mit Unternehmens-Servern positionieren. Erste Produkte aus der kürzlich geschlossenen Allianz mit dem Chiphersteller AMD stellt der kalifornische Server-Hersteller auf einer Fachkonferenz in Berlin vor. Die Sun Fire-Server nutzen künftig auch AMD-CPUs aus der Athlon-XP-Modellreihe. Sun Fire gibt es bislang in verschiendenen Modellvarianten mit Intels Xeon-CPUs und Suns eigenen SPARC-Prozessoren Im Frühjahr sollen zwei weitere Modelle mit den AMDs 64-Bit-Prozessoren der Opteron-Serie folgen.
Während der Comdex in Las Vegas, die vor wenigen Tagen zu Ende ging, sorgte die Ankündigung einer engen Kooperation zwischen AMD und Sun bereits für einige Aufmerksamkeit. So will Sun künftig auch sein eigenes Betriebssystem Solaris auf die Architektur des AMD Opteron anpassen und mit dem Chiphersteller bei der Weiterentwicklung von Betriebssystem- und Prozessortechnik zusammenarbeiten. Mit seinem neuen Prozessor speziell für leistungsfähige Server hat AMD erstmals das lukrative Geschäftsfeld der Unternehmensrechner betreten und macht dort vor allem dem Marktführer Intel Konkurrenz. Neben Sun hat AMD für den Opteron, der wie alle Prozessoren des Unternehmens ebenfalls in der Fab 30 in Dresden produziert wird, bereits mit IBM einen Partner unter den großen Server-Herstellern -- Big Blue nutzte sogar den AMD-Standort in Dresden, um seinen eServer 325 mit Opteron-CPUs in Deutschland offiziell vorzustellen.
Sun verbucht seit einigen Quartalen immer wieder Umsatzrückgänge und hat mir roten Zahlen zu kämpfen -- da kämen neue Impulse gerade im Server-Markt, in dem die Firma lange Zeit eine führende Position einnahm, gerade recht. Denn ausgerechnet im Geschäft mit großen Servern geriet das Unternehmen zunehmend unter Druck durch wachsende Konkurrenz von IBM sowie Dell und Hewlett-Packard. Nach Angaben der Marktforschung Gartner liegt Sun derzeit mit einem Marktanteil von rund 5 Prozent hinter HP, IBM und Dell weltweit auf Platz vier.
Neben dem Sun-eigenen Betriebssystem Solaris setzt der Microsoft-Erzfeind etwa bei dem neuen Java Desktop System für Arbeitsplatzrechner zunehmend auf das Open-Source-Betriebssystem Linux. Länder wie China, Indien, Japan, Vietnam oder Deutschland entschieden sich zunehmend für Open-Source-Technologien, um Kosten zu sparen und die Abhängigkeit von Softwareherstellern zu minimieren, hieß es bei Sun -- in China konnte Sun selbst einen Deal über die Ausstattung von Millionen an Arbeitsplatzrechnern mit dem Java Desktop System landen. Das Marktforschungsinstitut IDC erwarte in Segment der Linux-Desktopsysteme eine Zuwachsrate von 25 Prozent auf 10,4 Millionen Lizenzen bis zum Jahr 2007, zitiert man bei Sun hoffnungsfroh die Marktforscher. (jk/c't)
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-03.12.03-000/