Superuser

Autor Thema: Umstieg von Linux auf Solaris10  (Gelesen 2967 mal)

tuxsymptom

  • Gast
Umstieg von Linux auf Solaris10
« am: 02. April 2005, 00:22:48 »
Hallo erstmals!
Hier ist mein erster Beitrag, also würde ich mich erstmal entschuldigen, wenn ich was unversehentlich falsch mache  ;D

Also, hier wollte ich erstmal kurz mein Problem schildern.
Ich wollte Serverseitig von Linux(Debian) auf meinem Homeserver auf Solaris10 umsteigen, weil mir die Vorteile von Solaris10 mehr als eindeutig erscheinen und ich mal auch einen Mercedes unter Network-OS auf dem Server haben wollte  ;)

So "Umsteigen", leichter gesagt als getan. Da habe ich erstmal die x86 Version von Solaris10 geholt (ist ja jetzt kostenlos) und es auf eine freie Platte installiert.
Ich dachte ja, dass ich ja durch die Erfahrung mit Linux keine sonderliche Schwierigkeiten bekommen sollte, auch bei einem "echten" UNIX.

Somit hat schon die Konfiguration der 2. Netzwerkkarte als ein einziges Rätzel erwiesen. Nunja, das habe ich dann mit Hilfe von Webmin doch gelöst und es endlich geschafft, dass die Interface-Einstellungen auch nach dem Reboot erhalten bleiben.

Nun ein weiteres Problem, irgendwie kriege ich es nicht hin, dass Solaris die Pakete von einem Interface zum anderen (vom lokalen zu dem, das zum Internetrouter geht) weiterleitet. Das was in der Doku von Sun stand ("routeadm -e ipv4-forwarding" und "routeadm -e ipv4-routing") hat nicht geholfen, die Pakete werden trotzdem nicht weitergeleitet.
Nun währe meine Frage, wie richte ich es WIRKLICH ein, dass die Solaris Maschone so eine Art Masquerading macht und die Pakete von einem Interface zum Anderen weiterleitet?
Das Webmin-Modul für IPFilter habe ich installiert, aber da finde ich nichts, was damit zusammenhängen könnte.

So, ein anderes Problem ist, dass beim Booten unbedingt die Tastatur und Maus angeschlossen werden müssen, sonst bleibt Solaris beim Booten stehen.
Bei Linux war das ja nicht das problem, weil es Linux nicht interessiert, ob die Eingabegeräte da sin oder nicht. Ist es möglich, das auch unter Solaris so einzurichten?

Die andere Frage währe, wie man den Solaris dazu bringt, den (billig-)PCI-IDE Controller zu erkennen? Das Teil wurde unter Linux auf Anhieb erkannt und man hat auch keine extra Module dafür gebraucht. Nun hat Solaris damit irgendeine Schwierigkeit. Hat jemand eine Idee?

Ich glaube für das Erste reicht es langsam, sonst wird der Text zu groß :)

Bedanke mich im Voraus
« Letzte Änderung: 02. April 2005, 00:28:39 von tuxsymptom »

sonnenblen.de - Das unabhängige Sun User Forum

Umstieg von Linux auf Solaris10
« am: 02. April 2005, 00:22:48 »

Offline Jonny

  • Global Moderator
  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 1063
Re: Umstieg von Linux auf Solaris10
« Antwort #1 am: 02. April 2005, 01:05:31 »
Hi tuxsymptom,

erst mal wilkommen im Board :D

Na ja, das mit dem Aufsetzen von NICs hat halt unter Solaris die Besonderheit mit
den /etc/hostname.kartenname (z.B. /etc/hostname.hme0).
Ansonsten ist das reiner ifconfig (plumb > addr > up).

Zweng dem Routing kann ich dir nicht recht helfen, da ich auch eben erst gelernt
habe, dass unter Solaris 10 die Sache mit /etc/notrouter nicht länger unterstützt wird.

Meine Maschine kommt auch ohne Tastatur/Maus hoch.

Diese Adresse sollte dir bei der Hardware Unterstützung weiter helfen:
http://www.sun.com/io_technologies/ihvindex.html

Gruß
Hans-Peter
solaris is like a wigwam :
no windows, no gates and a apache inside !

tuxsymptom

  • Gast
Re: Umstieg von Linux auf Solaris10
« Antwort #2 am: 02. April 2005, 17:33:34 »
Jao, danke.

Allerdings wird mir diese HW-Kompatibilitätsliste von Sun nicht wirklich weiter helfen.
Die PCI-Karte wurde ja schon vom BIOS "erkannt", sodass man sogar von einer an diese Karte angeschlossenen Platte booten kann. Ich dachte eigentlich, dass Sun genau so wie Linux einfach die witeren Platten an dem Kontroller erkennt, ohne dass man für jeden der 1000e PCI-IDE-Controller Hersteller einen extra Krenelmodul bräuchte.
Gibt es da sowas wie einen Generic-Modul?

Und das mit dem Booten ohne Maus und Tastatur kommt mir auch irgendwie seltsam vor. Wieso soll denn Solaris einfach stehen bleiben?

mfg tuxsymptom

Offline erisch

  • Moderatoren
  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 758
  • TurboSPAAAAAG
    • erisch.homeunix.net
Re: Umstieg von Linux auf Solaris10
« Antwort #3 am: 03. April 2005, 00:45:56 »
Hallo

Wenn du ein Betriebssystem kennenlernen willst ist das Allererste: webmin terminieren!
Damit kannste zwar alles schön einstellen, weißt aber nicht wirklich was du eigentlich machst.

Zum IP-forwarding:

ipfilter ist schon mal ne gute Idee. ipfilter ist ein Pendant zu iptables, das weißt du sicher schon. Ein gutes Tutorila dazu gibts hier:
http://coombs.anu.edu.au/~avalon/IP%20Filter%20Based%20Firewalls%20HOWTO-German.pdf
Das ist sogar deutsch. Was du suchst ist Network Adress Translation (NAT). Ein anderes Wort für Masquerading. Wie es genau geht steht im entsprechenden Kapitel des Tutorials.

Auf jeden Fall musst du zusätzlich noch IP Forwarding im Kernel aktivieren. Dazu gibts den Befehl:

/usr/sbin/ndd -set /dev/tcp ip_forwarding 1

Das kannste gleich als Script mit ins init schreiben, damit es gleich beim hochfahren aktiviert wird.

Damit kannste dann los-routern.

Was mir jetzt nicht ganz klar ist: Was versprichst du dir von der Verwendung von Solaris? Um Solaris auf einen x86 zu bügeln gibts bei mir nur zwei wichtige Gründe: Ich hab ein Opteron System von Sun oder ich hab nen ganzen Haufen SPARC Rechner mit Solaris und will natürlich auf den paar x86 die noch rumstehen das selbe Betriebssystem haben. Aber ich weiß nicht ob es was bringt, Solaris einfach so zu installieren nur um Solaris zu haben. Gut, mal reinschnüffeln in ein anderes System kann ich auch verstehen, aber so wie sich das anhört willst du den Rechner ja als Router und vielleicht noch als Alles-Mögliche-Server einsetzen. Und dan denke ich, ist man mit Linux oder BSD besser beraten. Erstens nutzt der Privat-Anwender eh fast nur GNU Tools auf seiner Solaris Kiste und zweitens sind diese GNU Tools unter Linux/BSD meist viel einfacher zu installieren. Bei vielen Sachen muss man ganz schön rumbasteln, bis sie mit Solaris laufen.
Ich weiß wie es ist: Es ist einfach cool, vor seinen Freunden zu erzählen, man hat Solaris am laufen. Ich mach das auch so ;) Nur nach meinen bisherigen Erfahrungen sollte man Solaris da einsetzen wo es seine volle Leistung etfalten kann: auf SPARC Systemen. Weil dort ist einfach mal der Treiber-Support der Hardware mit Solaris unübertroffen.

So, jetzt zu dem Problem mit dem Hochfahren ohne Tastatur:

Solaris ist prima ohne Tastatur und Bildschirm per serieller Konsole bedienbar. Deswegen legen SPARCs ihren Output auch auf die serielle Schnittstelle, wenn keine Tastatur angeschlossen ist. Ich hatte noch kein Solaris auf x86 am laufen, aber vielleicht ist bei Solaris für x86 ähnlich, so dass nach dem Booten die Ausgaben in die serielle Schnittstelle umgeleitet werden.
Musste dir mal ein Kabel basteln, das an nen anderen Rechner anschließen und schauen ob was rauskommt.

Mfg. Erisch

tuxsymptom

  • Gast
Re: Umstieg von Linux auf Solaris10
« Antwort #4 am: 03. April 2005, 17:16:08 »
Aja, jetzt weiss jetzt, wo mein Fehler beim Forwarding lag.
Dieser ndd Befehl schaltet ja nur den Flag im Kernel um, man braucht ja trotzdem den IPFilter, um NAT zu realisieren. (da war die Sun Doku nicht gaanz vollständig)

Nur dachte ich eigentlich, dass laut der Doku, der ndd Befehl nur aus Kompatibilitätsgründen noch im Solaris10 drin ist und "routeadm" es eigentlich ersetzen sollte. Ist es korrekt?

mfg
Andre