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FreeBSD auf Ultra 5 installieren

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Padde:
Hallo,

zur Zeit versuche ich, FreeBSD/sparc64 5.3 per CD auf einer Ultra 5 zu installieren.

Der erste Start von der Installations-CD verläuft bis zu der Stelle, an der gefragt wird, welche Terminal-Emulation man benutzen möchte. Da habe ich schon die Auswahl 1 bis 5 durch. Egal welche ich benutze, sysinstall wird zwar anschließend gestartet, läßt sich aber nicht benutzen, da die Cursor-Tasten nicht erkannt werden.

Gut, ich gebe mich geschlagen und versuche mittels serieller Konsole zu installieren (anders geht es bei FreeBSD/sparc64 momentan wohl einfach nicht). Also habe ich die Ultra über ein Nullmodemkabel mit meinem Notebook verbunden. Auf dem Notebook läuft FreeBSD/i386 5.3, mit cu -l cuaa0 -s 9600 habe ich die Verbindung zur Ultra hergestellt. Dann habe ich die Tastatur von der Ultra abgezogen und lese beim Booten noch, daß er nun ttya als Konsole benutzt. Dummerweise brauche ich ttyb... Also habe ich das erstmal mittels setenv output-device ttyb in Ordnung gebracht. Als Eingabegerät benutzt er weiterhin die Tastatur, die direkt an der Ultra hängt, das ist auch ok und funktioniert wie gewünscht. (Über das Notebook bekomme ich nämlich kein STOP hin.)

So, auf dem Notebook sehe ich nun, wie die Ultra bootet. Allerdings ist nach der Meldung Mounting root from mfs:/dev/md0 Schluß. Das ist die Stelle, an der er eigentlich nach der gewünschten Terminal-Emulation fragen sollte. Da passiert aber nichts mehr ???

Anschließend habe ich noch mal mit FreeBSD 5.4 versucht, da bleibt die Installation allerdings schon ganz zu Anfang mit jumping to kernel entry at 0xc0040000 hängen.

Kennt jemand von euch dieses Problem und kann mir sagen, wie ich FreeBSD (ob 5.3 oder 5.4 ist egal) auf einer Ultra 5 installieren kann? Weitere SPARC-Kisten sind leider nicht vorhanden :(

Schon mal Danke im Voraus.

lunatic:
Wenn irgendwo etwas mit dem output-device schief laeuft,
warum stellst Du dann nicht das automatische booten ab?
Dann brauchst Du kein Stop-A mehr.

Padde:
Leider kapiere ich nicht so recht, was du mir damit sagen möchtest. Mit dem output-device habe ich jetzt eigentlich keine Probleme mehr, ich habe das auf ttyb gestellt und bekomme sämtliche Boot-Ausgaben über die serielle Strippe auf das Notebook geschickt. Also dahingehend eigentlich alles in Butter.

STOP-A funktioniert ja wunderbar über die Sun-Tastatur direkt an der Ultra. Oder meinst du vielleicht, daß FreeBSD (oder die Ultra?) genau damit ein Problem hat, also daß sowohl das output-device als auch das input-device auf ttyb umgeleitet werden müssen? Da werde ich wohl morgen noch mal genauer testen müssen, aber eigentlich dachte ich, das würde so in der Form kein Problem darstellen.

Hmm, alles irgendwie nicht so einfach... ???

lunatic:
Lass mich zusammenfassen:

Du hast eingestellt:
output-device seriell
input-device seriell
trotzdem aber eine tastatur dran, damit Du Stop-A druecken kannst
FreeBSD ist verwirrt, Der kernel gibt auf der seriellen nichts aus.

Was passiert also, wenn Du den autoboot ausschaltest und es mal
ganz ohne Tastatur versuchst?

Ebenfalls immer hilfreich ist eine brauchbare Terminalemulation,
wie z.B. minicom. Das sollte in den ports drin sein.

Padde:
Nein, da hast du mich falsch verstanden. Ich habe lediglich das output-device auf ttyb abgeändert, um die Bildschirmausgaben über ein Nullmodemkabel auf meinem Notebook darzustellen. Das input-device habe ich auf keyboard belassen, um als Eingabegerät die Type-6-Tastatur der Ultra zu benutzen. Darin sah ich eigentlich kein Problem. FreeBSD hat damit aber eines - und nicht nur damit. Jedenfalls hat die Installation dann funktioniert, nachdem ich sowohl das input-device als auch das output-device auf ttyb gesetzt habe (den auto-boot? habe ich gemäß deinem Vorschlag auch gleich auf false gesetzt).

In den Installation Notes wird übrigens mit keiner Silbe erwähnt, daß man überhaupt sowas wie eine serielle Konsole zum Installieren braucht. (Oder ich bin entweder blind oder total doof.) Lustig finde ich folgenden Satz:


--- Zitat ---http://www.de.freebsd.org/releases/5.3R/installation-sparc64.html:
Once you've gotten yourself to the initial installation screen somehow [..]
--- Ende Zitat ---

Man beachte vor allem auch das letzte Wort! ATOMROFL.

Damit ist die Leidensgeschichte aber noch lange nicht zuende. FreeBSD bootet nun also schön von der Platte und benutzt brav interne Grafik und Tastatur als Systemkonsole. Als ich X nun konfigurieren wollte, bekam ich den dezenten Hinweis, daß als Treiber nur syscons unterstützt werde. Hmm, ist syscons nicht eh die Standard-Konsole unter FreeBSD? Als ich in GENERIC nachgucken wollte habe ich gemerkt, daß kein visueller Editor in der Lage ist, eine lesbare Ausgabe auf der Konsole zu erzeugen. Mit grep habe ich dann trotzdem rausbekommen, daß syscons unter FreeBSD/sparc64 standardmäßig nicht im Kernel enthalten ist. Mit echo device sc >> GENERIC habe ich das dann zumindest nachholen wollen. Allerdings bricht das Übersetzen des neuen Kernels dann an der Stelle ab, an der syscons.c übersetzt wird :(

Wie ich dann schließlich mit Google herausbekommen habe, ist syscons nur mit Creator-Karten lauffähig. Dumm, daß die nicht in eine Ultra 5 passen, oder gibt es diese Teile auch als PCI-Version? Eine solche habe ich jedenfalls nicht ausfindig machen können.

Zusammengefaßt:


* syscons läuft nicht auf der Ultra 5.
* Ohne syscons produzieren visuelle Editoren wie ee oder vi nur Buchstabensalat.
* Und ohne syscons funktioniert X schon mal gar nicht.
* Die Angabe, daß die Ultra 5 vollständig unterstützt werden soll, ist schlichtweg falsch. Unter FreeBSD/sparc64 taugt das Ding höchstens als Server, der komplett(!) remote administriert wird. Für mich ist eine Ultra 5 aber immer noch eine Workstation.
* Die Einstufung von FreeBSD/sparc64 als Tier1 sollte überdacht werden.
Mal eine bescheidene Frage: Wie sieht es mit NetBSD auf der Ultra 5 aus? Kann man das als Workstation mit X nutzen? Denn mit FreeBSD/sparc64 werde ich in diesem Zustand mit Sicherheit nicht glücklich.

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