Über alternative Betriebssysteme wird schon so lange kontrovers gestritten,
wie es welche gibt...
In der Tat ist es so, dass selbst bei Sol.8 der "System-Overhead" noch gross
genug ist, um NetBSD und übrigens auch Linux zumindest im Ein-Prozessor-
Betrieb einen gewissen Vorteil zu verschaffen. Für's SMP habe ich momentan
noch niemanden gefunden, der Solaris' Führungsrolle in Abrede stellen würde.
Ich schätze Volker's Äusserungen so ein, dass er persönliche Erfahrungswerte
um die allgemein bekannten Geschwindigkeitsfaktoren der Systeme ergänzt
und das dann in eine "Reihenfolge" gegossen hat. NetBSD basiert nun mal
auf dem schlanksten Kernel der drei genannten Systeme, und das "drumrum"
ist so organisch gewachsen wie bei Linux auch, vielleicht durch nicht ganz so
viele Köche etwas weniger verdorben. Solaris 8 hat irrsinnig gewonnen, weil sie
den Support für die "ersten" Sparc-Systeme (sun4c-Architektur) über Bord
geworfen haben (schade zwar, denn ich finde immer noch, dass eine SS2 für
bestimmte Anwendungen völlig ausreichend ist). Linux hat in der Kernel-
Distribution eine Menge Ballast mit drinhängen, die auf einigen Architekturen
schlicht stören, aus Bequemlichkeit oder "damit nichts schiefläuft" gern mit
eingebaut werden. Ich habe mal nach Gefühl (da war bestimmt immer noch viel
Überflüssiges drin) einen Kernel der 2.2er Serie soweit runterkonfiguriert, dass nur
die wirklich notwendigen Bestandteile der Sparc-Hardware (SBUS basierte Ultra1)
drin waren. Fazit: Die Kiste bootet schneller (zwar nur um Sekunden, aber immerhin)
und der Speicherbedarf des Kernels ging auch drastisch (mehrere 100K) zurück.
Solange Linux-Distributionen für Sparc nur "Neukompilate" der Intel-Variante sind,
wird's aber solche Probleme weiter geben, und Volker liegt mit seinem Tux-bashing
nicht so ganz daneben.
Was aber nix dran ändert, dass ich weiterhin eine Tux-Ultra fahre
Gruss
Jerry