Ich habe bei meinem Ultra 5 überall SCSI drin (jeweils Sun-Dual-Single-Ended-SCSI 375-0005), aber nur für die Harddisks. Die optischen Laufwerke habe ich aber am ATAPI-Port dran, da ATAPI-DVD-ROMs viel günstiger als solche mit SCSI sind. Zudem kann man so auch problemlos einen DVD-Brenner etc. reinmachen. Der Sun-IDE-Treiber unterstüzt aber nicht alle optischen Laufwerke, solche von Lite-On funktionieren nach meiner Erfahrung aber ausnahmlos in der Ultra 5 und funktionieren zuverlässig. Zudem sind sie auch neu dreckbillig. Toshiba- und Plextor-ATAPI-Laufwerke laufen alle nicht (habe ich selber ausprobiert). So weit mir bekannt läuft alles mit ATAPI-Schnittstelle was von Sony, Lite-On und LG kommt (die benutzen alle den gleichen Kommando-Standard, der kam ursprünglich von Philipps/Sony).
Für die Harddisks macht SCSI in Sachen Geschwindigkeit aber wirklich Sinn: Ich habe die Ultra 5 zuerst auch mit 120GB IDE Disks betrieben, welche trotz 8MB Cache drecklahm waren. Das lag einerseits daran, dass der on-board-IDE-Controller der U5 nur ATA-33 beherrscht, aber vor allem daran, dass der Sun-Treiber alle Geräte am IDE-Bus der U5/U10 nur im PIO-Mode (!) betreibt, also kein DMA! Soweit mir bekannt, haben sie das aber in der Blade100/150 verbessert (weiss aber nicht, ob dort wirklich UDMA benutzt wird), auf jeden Fall ist dort ein ATA-66-fähiger Chip verlötet (Sil680). Der Chip in der U5 hatte je nach Revision auch ein paar massive Bugs, vermutlich hat deshalb Sun den Treiber so gebastelt, dass er nur den PIO-Mode braucht (dort macht der Chip niemals Datenfehler, das Problem trat nur bei UDMA auf). Apple hat den gleichen Chip in der ersten Revision seiner B/W-G3's verlötet, der lief aber wirklich mit UDMA und hat dann auch prompt Datenfehler gemacht. Apple hat das Problem immer geleugnet und niemand dafür entschädigt (kein Wunder, da alle B/W-G3 bis kurz vor Schluss der Produktion den fehlerhaften Chip hatten). Die Lösung von Sun ist insofern sicher smarter, da es keine Datenfehler gibt.
Ich habe jetzt ausschliesslich 10000rpm-SCSI-HDs in meinem U5 und bin sehr zufrieden, Performace ist um Welten besser als bei jeder IDE-Platte. Die Zugriffszeit schlägt auch bei einem Single-Ended-Controller wie dem 375-0005 noch voll durch, bei der Transferrate ist aber bei ca. 36MB Schluss (40MB/s theortisches Maximum minus 10% Kommando-Overhead wie bei allen SCSI-Varianten ausser U320 üblich; ausser bei U320 schicken alle SCSI-Varianten ihre Kommandos im asynchronen Modus, d.h. nur Datenpakete profitieren vom schnellen Bus). Ich habe keine eigentlichen Benchmarks gemacht, die bessere Geschwindigkeit ist deutlich fühlbar (es geht praktisch alles in Sachen Plattenzugriff massiv schneller). Alle SCSI-Platten in meinen U5 sind auch locker in der Lage den UW-SCSI-Bus konstant zu sättigen (es sind nur Atlas 10K-3, Atlas 10K-4 und Atlas 10K-5 Platten verbaut, alle leisten deutlich mehr als ein UW-SCSI-Bus noch auf die Strasse bringt). Mehr als 36MB/s Nettodurchsatz liegt aber mit UW-SCSI nicht drin. Ob man aber den finanziellen Aufwand für SCSI in der U5 wagen, will ist eine andere Frage. Ich hatte noch ein paar SCSI-Platten da und musste kaum neue SCSI-Platten besorgen, zudem bin ich vergleichsweise günstig an die Controller gekommen.
Beim SunSwift-PCI-Kontroller gilt es noch folgendes zu beachten: Es ist kein interner SCSI-Anschluss vorhanden. Vermutlich dachten die, man wolle eh nur was extern anschliessen.
Gruss
Christian