sonnenblen.de - Das unabhängige Sun User Forum
Hardware => Sun SPARC => Thema gestartet von: gemm am 20. Juli 2008, 19:14:19
-
So, nachdem die Einrichtung einer Virtual Machine mit x86 Solaris auf meinem PC gescheitert ist, versuche ich ein DVD Laufwerk aus einer sgi in meine Blade zu stecken (um dann Solaris10 zu installieren). Nichts einfacher als das, wenn es denn funktionieren würde. Das Laufwerk ist ein SCSI von Toschiba (10x oder 12x). Der Terminator auf dem Laufwerk ist offen, da das SCSI-Kabel in der Blade terminiert ist. SCSI ID ist 1 (oder 4 - beides getestet) und es ist das einzige Gerät an diesem Controller/Kanal. Die Maschine läuft an, nach einigen Sekunden (und erheblichem hochdrehen der Lüfter) sehe ich einen Startbildschirm (weiss, links oben ein farbiges Logo der XVR-500, daneben einige Daten der Blade). Darunter: ok. "boot cdrom" bringt einen Fehler.
Ich kann alle SCSI Geräte testen lassen; dabei wird das DVD mit Herstellerkennung und SCSI ID erkannt. "eject cdrom" bringt "ok", aber die Schublade bleibt zu (schlecht). Es gibt am DVD Lauferk einen jumper "parity", der aber keine Änderung bringt. Das Solaris Image ist auf einer DVD-R, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das alte sgi DVD-ROM das Minus-R erkennt. Deshalb habe ich nochmal die erste Boot-CD von Sun gezogen und das Image auf eine CD gebrannt. Ebenfalls ohne Erfolg.
Woran kann es liegen ? Muss ich im Inneren der Blade einen Jumper setzen, um ein ursprünglich nicht vorhandenes CD-ROM als Bootlaufwerk zu ermöglichen ? Sonstige Vorschläge ? Eine Zweite Sun habe ich leider nicht und das VM-Image am PC bricht die Solaris-Installarion bei der Länderkonfiguration ab wegen Tastaturfehler (kommen nur noch wirre Zeichen - vermutlich ist meine Logitech-Tastatur nicht geeignet ?).
-
Es könnte daran liegen, dass das OBP das optische Laufwerk standardmäßig auf ID=6 erwartet.
-
"cdrom" ist ein Alias, der standardmäßig auf ID 6 verweisen sollte:
{0} ok devalias cdrom
cdrom /pci@1f,4000/scsi@3/disk@6,0:f
Das Einfachste dürfte dann sein, das Laufwerk auf ID 6 zu jumpern. Überprüfe aber vorher, ob dein Alias tatsächlich auf ID 6 zeigt.
-
Danke für die Antworten. Ich wollte gestern noch ID 6 testen, aber diese läßt sich am Laufwerk gar nicht einstellen. 1,2,4 stehen per Jumper zur Auswahl. Ich versuche es heute noch ganz ohne Jumper. Sonst muss ich mich auf die Suche nach einem anderen Laufwerk machen.
-
hallo? gemm hast Du schon einmal mit einem scsi gerät gearbeitet? setze die jumper auf 2 und 4 und Du bist da. bin auf die nächsten fragen gespannt ;D und ohne jumper wird das nichts. ps: wenn Du die blade verkaufen möchtest -> pm oder ebay link an mich :)
p.s1. jede anleitung eines beliebigen scsi geräts (außer lvd) geschreibt den vorgang beim jumpern. wenn Du ein beispiel dokument möchtest, sag bescheid, dann schicke ich es per email oder poste den link. scsi adressen werden per bit codierung eingestellt.
-
Auch hallo !
Aber ja doch, das habe ich. Nur bisher bei sgi. Da ist die Reihenfolge völlig egal (unterschiedliche ID und/oder LUN - das wars). Ein einziges mal kam ich in die Verlegenheit mich mit LUNs herumschlagen zu dürfen (an einem CD-Wechsler). Und ja, die sgi booten auch vereinzelt von CD-Rom. Aber von jeder ID. Bei Sun ist das alles wohl ein wenig anders. Ich bin schon froh, dass ich überhaupt ein SCSI CD-Rom im Archiv gefunden habe. Das CD-Rom-boot-Problem habe ich bei sgi nicht, denn davon stehen immer mehrere für Netzwerk-boot in Reichweite.
Aber langsam habe ich die Faxen dicke. Irgendwo findet sich sicher noch alte eine Platte für ein Solaris x86 auf dem PC. Spätestens davon sollte sich die Blade dann booten lassen....
edit:
mit Jumper 2+4 gesetzt funktioniert es auch nicht.
-
Und ja, die sgi booten auch vereinzelt von CD-Rom. Aber von jeder ID.
Eine Sun kann auch von jeder ID booten. Du mußt dann eben den Alias anpassen oder den kompletten Pfad zum Laufwerk angeben (dazu ist dann "show-disks" (IIRC) ganz nützlich).
mit Jumper 2+4 gesetzt funktioniert es auch nicht.
Zeigt "probe-scsi" das Laufwerk dann auch mit der richtigen ID an?
Ganz nebenbei: Du schreibst immer nur "geht nicht" oder "bringt einen Fehler". Es wäre äußerst hilfreich, wenn du die tatsächliche Fehlermeldung angeben würdest. Auch die Ausgabe von "devalias cdrom" (s.o.) sollten wir mal unter die Lupe nehmen. Es kann sein, daß der Vorbesitzer irgendwas verstellt hat.
ps: wenn Du die blade verkaufen möchtest
Jetzt kommen hier schon die Leichengräber an. ;)
-
Für die gängigen Sun SPARC Systeme ist die SCSI Target ID 6 für das CD-ROM/DVD-ROM Standard.
Informationen zum Toshiba SD-M1401 DVD-ROM (http://sdd.toshiba.com/main.aspx?Path=/81820000003d000000010000659c00000111)
Also um das nochmal zusammenzufassen:
[1.] 50-poliges SCSI DVD-ROM wurde mit der SCSI ID 6 (Target 6) konfiguriert ?
(http://sdd.toshiba.com/techdocs/820000002901000001230000000100000000.gif)
[2.] Eventuell ist Jumper für die 512kb Blockgröße nicht gesetzt ?
(http://sdd.toshiba.com/techdocs/82000000068A0000004D0000000100000000.gif)
[3.] Die Firmware des DVD-ROM Laufwerkes ist 1009 (erscheint bei Ausgabe von `probe-scsi-all` am ok-Prompt) ?
Target 6
Unit 0 <...>
[4.] Ausführung von `devalias` am OBP-Prompt bringt dir eine Liste in der ein Alias "cdrom" existiert, welcher auf den korrekten Pfad im Device-Tree verweist ?
(bitte mal die Ausgabe posten)
[5.] Ausführung von `boot cdrom` bringt welche Ausgaben ?
Grüße
escimo
-
Hallo und vielen Dank für die umfangreichen Antworten. Die Konfiguration des Laufwerks war schon korrekt, wurde dann auch als ID 6 erkannt. Ich habe schliesslich das Laufwerk getauscht gegen ein altes CD-ROM aus einer O2. Dieses funktioniert nun, es war also einfach das vorherige DVD-Laufwerk defekt. Nun muss ich erstmal die restlichen CD-Images ziehen, da dieses Laufwerk wirklich nur CDs lesen kann. Mit der ersten Solaris10 CD startet zumindest die Installation.
Was anderes - vor dem Start der grafischen Oberfläche wird eine fehlende Signatur auf der Festplatte bemängelt. Wird diese Signatur im Verlauf der weiteren Installation automatisch erzeugt (bei sgi war das nicht der Fall) ? Falls nicht - wie erzeuge ich sie ?
P.S. nächstes Mal merke ich mir die genaue Fehlermeldung - versprochen.
P.P.S. die Blade habe ich gerade erst gekauft - habe nicht vor, die schon wieder abzugeben ;-)
-
Was anderes - vor dem Start der grafischen Oberfläche wird eine fehlende Signatur auf der Festplatte bemängelt. Wird diese Signatur im Verlauf der weiteren Installation automatisch erzeugt (bei sgi war das nicht der Fall) ? Falls nicht - wie erzeuge ich sie ?
P.S. nächstes Mal merke ich mir die genaue Fehlermeldung - versprochen.
Dein letzter Satz erscheint hier besonders wichtig!
Also genau schauen welche Signatur fehlt.
Normal werden Schlüssel und Signaturen beim ersten Systemstart nach der Installation erzeugt.
Gruss
Jürgen
Achja, noch was.
Eine SUN ist keine SGI und SUN-OS/Solaris ist kein IRIX.
Daher ist ein Vergleich völlig unnötig.
-
Achja, noch was.
Eine SUN ist keine SGI und SUN-OS/Solaris ist kein IRIX.
Daher ist ein Vergleich völlig unnötig.
Aber vergleicht man nicht Unterschiede statt Gemeinsamkeiten? ;)
-
Was anderes - vor dem Start der grafischen Oberfläche wird eine fehlende Signatur auf der Festplatte bemängelt.
eine signatur? oder vielleicht eine "Magic Number"?
ct,
-
Wie alleweil hilft eine Kopie der Fehlermeldung ganz ungemein ein Problem zu lösen oder eine Frage zu beantworten.
Gruss
Dominik
-
Leider komme ich tagsüber nicht dazu, mit der Maschine zu spielen; dafür bleibt nur der Abend. Meine Antworten dauern also etwas....
Hier die Fehlermeldung nach "boot cdrom":
Warning /pci@8,600000/SUNW,qlc@4/fp@0,0/ssd@W500000e01063ea21,0 (ssd1): Corrupt label, wrong magic number
Die Installation läuft weiter, die grafische Oberfläche startet, ich gebe Sprache, Zeitzone und ein paar Daten zum Netzwerk an. Dann läuft die Systemidentifikation.
Weiteres in Kürze.....
P.S. IRIX und Solaris vergleiche ich gerne, da beides ähnlich aufgebaute, professionelle Unix-Derivate sind. Die Richtung ist gleich, aber die Wege sind unterschiedlich. Manchmal mehr, manchmal weniger. Und vielleicht ist dem einen oder anderen ja sgi/IRIX bekannt und er kann nachvollziehen,was ich meine.
-
Warning /pci@8,600000/SUNW,qlc@4/fp@0,0/ssd@W500000e01063ea21,0 (ssd1): Corrupt label, wrong magic number
Das kommt von einer der Festplatten an dem QLogic-Controller, wie mir noch in Erinnerung ist. Die Festplatte (FC-AL) hat eine ein-eindeutige WWN (world-wide number) zur Identifikation. Das lässt sich beheben. Wie war das denn gleich... :-\
IRIX und Solaris vergleiche ich gerne, da beides ähnlich aufgebaute, professionelle Unix-Derivate sind. Die Richtung ist gleich, aber die Wege sind unterschiedlich. Manchmal mehr, manchmal weniger. Und vielleicht ist dem einen oder anderen ja sgi/IRIX bekannt und er kann nachvollziehen,was ich meine.
Ja durchaus. IRIX ist auch sehr nett.
-
Naja, das Problem der magischen Zahl ist schon ein Klassiker. :)
Das kommt daher, dass der Platte im SPARC System das korrekte Disk Label fehlt.
Es sollte ausreichen von der CD/DVD mit "boot cdrom -s" in den Single User Modus zu booten, dann "format" aufzurufen, die richtige Platte auszuwählen und dann ein frisches Label auf die Platte zu schreiben.
Die Forensuche findet sowas hier:
http://www.sonnenblen.de/sun_sparc/blade1000_festplattenproblem-t4539.0.html
Ja durchaus. IRIX ist auch sehr nett.
"Nett" ist die kleine Schwester von "scheisse". ;D
Das hat IRIX nicht verdient!
-
Ja durchaus. IRIX ist auch sehr nett.
"Nett" ist die kleine Schwester von "scheisse". ;D
Das hat IRIX nicht verdient!
LOL. :D - Ehrlich, so meinte ich das nicht... ;)
-
so, vielen Dank; format läuft, Label ist drauf.
Und auch noch auf der richtigen, weil einzigen Platte (73GB) ;D
-> "Formatting cannot be interrupted and takes 169 minutes (etimated)."
Bis morgen dann.....
-
Naja, ein Label hätte auch gereicht, aber mit Formatieren ist das blitzsauber und korrekt. :)
-
gemm:
Na also, auf eine eindeutige Fehlermeldung kann ich Dir auch gerne eine Antwort geben: Die Disk ist noch nicht "gelabelt", sie hat noch keine Partitionierung. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um die zweite Disk im System handelt. Du startest als 'root' das Programm 'format', wählst die Disk 1 aus (Disk 0 ist Deine Rootdisk) und dann kommt Solaris auch schon und fragt, ob ein Label geschrieben werden soll. Danach kannst Du auf der Disk Slices anlegen und sie als Root Mirror oder Datendisk verwenden.
Gruss
Dominik
-
gemm:
Na also, auf eine eindeutige Fehlermeldung kann ich Dir auch gerne eine Antwort geben: Die Disk ist noch nicht "gelabelt", sie hat noch keine Partitionierung. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um die zweite Disk im System handelt. Du startest als 'root' das Programm 'format', wählst die Disk 1 aus (Disk 0 ist Deine Rootdisk) und dann kommt Solaris auch schon und fragt, ob ein Label geschrieben werden soll. Danach kannst Du auf der Disk Slices anlegen und sie als Root Mirror oder Datendisk verwenden.
Gruss
Dominik
Guten Morgen lieber Dominik,
das Thema ist bereits seit gestern 22Uhr Geschichte....
Weil:
so, vielen Dank; format läuft, Label ist drauf.
Und auch noch auf der richtigen, weil einzigen Platte (73GB) ;D
-> "Formatting cannot be interrupted and takes 169 minutes (etimated)."
Bis morgen dann.....
-
Sparky:
Och ja, das kommt davon wenn man im Eifer des frühen Morgens gleich mit ner Lösung angehupst kommen möchte und dabei ganz übersieht, dass der Thread unterdessen auf Seite 2 noch mehr Postings gekriegt hat :)
Aber um etwas sinnvolles beizusteuern: Ein Low Level Format wäre natürlich unnötig gewesen. Ein einfaches "label" hätte gereicht.
Gruss
Dominik
-
Aber um etwas sinnvolles beizusteuern: Ein Low Level Format wäre natürlich unnötig gewesen. Ein einfaches "label" hätte gereicht.
Hatten wir auch schon: ;D
http://www.sonnenblen.de/sun_sparc/cdromdvdrom_zur_systeminstallation-t5390.0.html;msg31907#msg31907
-
...um das Thema abzuschliessen: Das Formatieren war erfolgreich, die Platte noch ok (was bei ebay-Käufen nicht immer der Fall ist..). Formatieren und anschliessender automatischer zweimaliger Test dauerte ewig (73 GB Platte) - weit länger als die 169 Minuten. Low-Level format ? Hm...glaube ich eher nicht. Vermutlich eher ein intensiver Schreib-Lese Test. Benutzte und verschobene defekte Sektoren lassen sich auslesen, aber das Ergebnis war unauffällig. Die Platte scheint gut in Schuss zu sein. Ich bin kein Fan verteilter Partitionen, also gibt es nur eine swap und eine rootpartition.
Systeminstallation war problemlos; Updates/Patches von Sun einspielen war auch noch eine längere Aktion (was an meiner etwas langsamen Leitung liegen dürfte). Derzeit versuche ich einen Webmailservice zu installieren (http://www.horde.org/webmail/ - vielleicht kennt den jemand und hat das schon erfolgreich auf Sparc/Solaris laufen ?
Noch eine Frage (obwohl das vermutlich Basiswissen ist) - wie werden pkg pakete (z.B. firefox3) installiert ? Ich kenne die manpage von pkgadd, aber welche schalter müssen gesetzt werden und welche können/sollten ? Sollte in diesem Fall firefox2 vorher deinstalliert werden ? Gibt es eine GUI, über die die Installation/Deinstallation erledigt werden kann ?
Danke !
-
Noch eine Frage (obwohl das vermutlich Basiswissen ist) - wie werden pkg pakete (z.B. firefox3) installiert?
Ich kenne die manpage von pkgadd, aber welche schalter müssen gesetzt werden und welche können/sollten?
Mit pkgadd -d <Verzeichnis>, so fern sich in dem Verzeichnis ein gültiges Installationspaket befindet.
Das mache ich immer so und das hat bisher auch immer so geklappt. ;)
Gibt es eine GUI, über die die Installation/Deinstallation erledigt werden kann ?!
Ich kenne nur prodreg, aber das ist keine richtige Paketverwaltung, WIMRE.
http://docs.sun.com/app/docs/doc/816-5166/prodreg-1m?a=view
http://docsun.cites.uiuc.edu/sun_docs/C/solaris_9/SUNWaadm/SYSADV1/p73.html
Solaris nennt sich zwar gerne das fortschrittlichste Betriebssystem, aber die Benutzerschnittstelle zur Paketverwaltung ist leider noch nicht im 21sten Jahrhundert angekommen. ;)
-
Nachträglich zu Ebbi's Informationen, hier noch ein Hinweis bezüglich der Verwendung von pkgadd:
1. Bei Paketen mit Verzeichnisstruktur kann man die von Ebbi angegebene Form nutzen.
2. Handelt es sich hingegen bei dem Paket(en) um Datenstream-Paket(e), d.h. eine einzelne Datei mit eingebundenen Binärdaten, dann ist pkgadd folgendermaßen zu verwenden:
# pkgadd -d ./MYDatastream.pkg
# pkgadd -d /path/to/directory/with/MYDatastream.pkg
Die Option -d (Device) bedarf dann der exakten Lokalisierung des Paketes im Datastream-Format.
Solaris nennt sich zwar gerne das fortschrittlichste Betriebssystem, aber die Benutzerschnittstelle zur Paketverwaltung ist leider noch nicht im 21sten Jahrhundert angekommen.
Was Solaris noch nicht hat, besitzt OpenSolaris 2008.05 bereits: ein neues Paketmanagement-System, grafische Oberfläche, automatische Auflösung von Abhängigkeiten wärend der Installation von Paketen.
Für SPARC muss man auf OpenSolaris [Express|Developer] Edition zurückgreifen, wobei ich nicht sicher bin, ob das neue Paketverwaltungssystem dort bereits integriert ist. Da habe ich mich jetzt nicht schlau gemacht. ;)