Autor Thema: Ruhe in Frieden, Netscape !!  (Gelesen 3936 mal)

Offline Sparky

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Ruhe in Frieden, Netscape !!
« am: 18. Juli 2003, 00:30:29 »
Was hat das zu bedeuten, wenn man die Logos vom Firmengebäude montiert und die restlichen Programmierer auf die Straße setzt? In Sachen Netscape fragt das niemand: Es ist das Ende. Aber was heißt das für Mozilla?

     
Tod: Netscape existiert nur noch dem Namen nach
Als AOL, seit 1998 Mutterkonzern des einstigen New-Economy-Stars Netscape, vor einigen Wochen meldete, sich auch künftig zünftig auf das Microsoft-Produkt Internet Explorer stützen zu wollen, war die Sache eigentlich klar: Netscape würde über den Jordan gehen.

So richtig verständlich war das nicht. Netscape führte unter dem Dach von AOL zwar über Jahre ein Schattendasein, erfuhr kaum Investitionen oder Verbesserungen. Der einstmals fortschrittliche Browser veralterte völlig und hechelte der Konkurrenz chancenlos hinterher. Selbst der Schritt, den Sourcecode der Open-Source-Gemeinde zu übergeben und fortan die Weiterentwicklung des Browsers im Mozilla-Projekt zu betreiben, brachte lange keine befriedigenden Ergebnisse.

Dass AOL den Browser allerdings unbedingt in dem Jahr killen würde, in dem er seinen größten Schritt nach vorn machte, ist schwer zu verstehen. Gerade die Version 7.1, erst vor rund zwei Wochen veröffentlicht, ist das beste Stück Software, dass Netscape je hervorgebracht hat - und das letzte.

     
Netscape 7.1: Bester Browser der Firmengeschichte
Im Grunde ist der Browser baugleich mit der Mozilla-Version 1.4, und Mozilla darf künftig auch weitermachen. Ohne viel Tamtam montierten heute Handwerker die Firmenlogos von den Netscape-Büros, und die letzten rund 50 Programmierer erhielten ihre Kündigungen mit Wirkung zum 15. Juli 2003. Gäbe es Grabsteine für Firmen, müsste dieses Datum darauf prangen - auch, wenn zumindest der Support und die Website noch eine Weile fortgeführt werden sollen.

Netscape ist tot, es lebe Mozilla

Ein Aufschrei blieb aus: Diskussionen hatte es in den letzten Wochen allenfalls darüber gegeben, zu welchem Zeitpunkt AOL den Laden zumachen würde. Schade ist das trotzdem, denn mit Netscape stirbt einer der Urmythen des World Wide Web: Ohne den Browser hätte es den Dotcom-Boom in dieser Form vielleicht nie gegeben.

Das wäre zwar in mancherlei Hinsicht besser gewesen, unter dem Strich aber bedauerlich: Netscape hat nicht nur die Web-Welt ein Stück verändert.

Der Browser soll nun als Mozilla weiter existieren, unkommerziell und gut als Open-Source-Entwicklung. Auch die kostet, will man sie hinreichend straff organisieren, Geld,
     
Der Erbe ist kräftiger: Mozilla will künftig der Microsoft einheizen
und zwei Millionen Dollar spendete AOL gerade als Abschiedsgeschenk an die eigens dafür gegründete Mozilla Foundation.

Für die werden nun auch einige der Ex-Netscape-Programmierer arbeiten, die bei AOL hausintern nicht unterschlüpfen konnten. Ihr Chef wird Mitch Kapor, betuchter Gründer von Lotus und Präsident der Electronic Frontier Foundation, der zwecks guten Beispieles und Aufstockung der Kasse gleich 300.000 Dollar aus eigener Tasche in die Mozilla-Stiftung einzahlte. Nun sucht die Organisation nach Spendern, um neben den zahllosen Ehrenamtlichen auch einige sonst arbeitslose Programmierer in Lohn und Brot halten zu können. Erste positive Signale aus der IT-Industrie kamen von Sun Microsystems und vom Linux-Distributor Red Hat.

Die Entwicklungsabteilung führt weiterhin die "Oberste Leguan-Würgerin" Mitchel Baker, die sich am Mittwoch morgen gegenüber der Presse äußerte. Sie bedankte sich bei AOL für vergangene und künftige Unterstützung, wies aber darauf hin, dass Mozilla 1.4 und Netscape 7.1 schon längst primär Entwicklung der Mozilla-Community gewesen seien: "Mozilla ist in einer Open-Source-Umgebung entwickelt worden und hat sich die kreative Kraft von Tausenden von Programmierern zunutze gemacht. Wir werden auch künftig mit Entwicklern und Industrie-Partnern zusammenarbeiten." Zu denen gehört auf absehbare Zeit auch AOL.

Frank Patalong

Kwällä: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,257331,00.html

Was bedeutet das aber für die Solaris-User ? Stehen wir bald ohne Browser da ?
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Ruhe in Frieden, Netscape !!
« am: 18. Juli 2003, 00:30:29 »

SmellyCat

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #1 am: 18. Juli 2003, 00:38:35 »
Hi,

für was gibt es Mozzi und Firebird?

Offline Sparky

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #2 am: 18. Juli 2003, 01:29:17 »
...derzeit gibbet offizi nur den "mozzi".... ;D ;D
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Lordy

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #3 am: 18. Juli 2003, 02:13:55 »
Warum sollten wir ohne Browser dastehen? Mozilla wird es immer geben, und ich glaube nicht das die so schnell den port fuer solaris  einstellen.

Ausserdem wenn Sun vielleicht Geld lockermacht fuer mozilla werden die sicherlich nicht den solaris port sterben lassen - ansonsten kann sich der dot in dotcom wirklich einen Totenschein austellen lassen.

Offline Sparky

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #4 am: 18. Juli 2003, 02:31:33 »
Stiftung kümmert sich um Weiterführung von Mozilla

Aufregung herrschte unter den Fans der Websuite Mozilla, die auch die Grundlage für die Anwendungen von Netscape bildet: Der Online-Dienst AOL, der vor langer Zeit schon Netscape gekauft hatte, entließ insgesamt 50 Webbrowser-Entwickler. Nach anfänglichen Gerüchten, Netscape werde komplett eingestellt, sah sich AOL aber veranlasst, die Fortführung des traditionsreichen Browsers zu bekräftigen: Die Entlassungen machten lediglich zehn Prozent des Mitarbeiterstabs bei Netscape aus, hieß es.

Ob dies die Diskussionen um das Engagement von AOL bei Netscape beenden wird, sei dahingestellt: Nicht erst seit der Einigung zwischen AOL und Microsoft, die auch eine Lizenzierung der Internet-Explorer-Technik beinhaltete, und den finanziellen Schwierigkeiten von AOL Time Warner tauchen immer wieder Zweifel daran auf, dass AOL Netscape weiterführen und parallel dazu Mozilla als Basis für den Browser weiter unterstützen werde. Immerhin aber lässt AOL nun zwei Millionen US-Dollar springen, um die Mozilla Foundation zu gründen. Weitere 300.000 US-Dollar kommen von Lotus-Gründer Mitch Kapor, der auch Vorsitzender der Mozilla Foundation wird. Auch Red Hat und Sun, die ein gesteigertes Interesse daran haben dürften, dass plattformübergreifende, unabhängige Web-Anwendungen entwickelt werden, wollen das Projekt ebenfalls weiterhin unterstützen.

Die Stiftung soll die Weiterentwicklung und Verbreitung der Web-Anwendungen des Mozilla-Projekts und der dazugehörigen Techniken wie der Rendering-Engine Gecko sicherstellen und koordinieren. Die Mozilla Foundation soll dabei die Arbeit des nur recht locker organisierten Entwicklerteams von mozilla.org weiterführen und ausdehnen. Auch die meisten der Entwickler, die AOL gerade entlassen hat, werden wohl weiterhin ihre Beiträge zum Mozilla-Projekt leisten. Mitchell Baker, als Chefin von mozilla.org Chief Lizard Wrangler tituliert, meinte, man habe schon lange das Ziel verfolgt, eine unabhängige Organisation zu gründen, "sodass wir weiterhin führend und innovativ sein können". Baker wird künftig auch Präsidentin der Mozilla Foundation sein. Die Aufgaben, die bislang von Beschäftigten und Zuarbeitern bei mozilla.org wahrgenommen wurden, sollen von diesen unverändert weitergeführt werden. Mitchell Baker, Brendan Eich und Chris Blizzard, bislang bei mozilla.org angestellt, werden das Board of Directors der Mozilla Foundation bilden.

Die Mozilla-Entwickler hoffen offensichtlich auch, mit diesen Schritten etwaige Zweifel an der Zukunft des Projekts ausräumen zu können. Die Kritik an der Code-Qualität und die darauf folgende neue Roadmap mit der Ankündigung, Version 1.4 werde die letzte Ausgabe der einheitlichen, komplexen Web-Anwendungssuite, die Querelen um die Namensgebung von Mozilla Mail (Thunderbird) und Mozilla Browser (Firebird) sowie die ständige Unsicherheit, wie sich AOL weiter verhalten wird, taten dem Projekt nicht gerade gut. "Eine konkurrenzfähige, den Standards entsprechende Browser-Suite ist lebenswichtig, um Freiheit und Innovation im Internet sicherzustellen", bekräftige nun Kapor die Bedeutung des Projekts. Und Baker bedankt sich noch einmal bei AOL für die Unterstützung in den vergangenen Jahren -- man werde auch weiterhin mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. (jk/c't)

Kwällä: http://www.heise.de/newsticker/data/jk-16.07.03-000/
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SmellyCat

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #5 am: 19. Juli 2003, 17:49:38 »

Zitat

...derzeit gibbet offizi nur den "mozzi".... ;D ;D

infoffiziel auch Firebird und er ist deutlich schneller als NC 7.x - den entsprechenden Threas hatten wir ja schon mal alerdings bekam ich nie eine Rückmeldung von Euch ob die Probleme die ihr hattet gelöst werden konnten...

bye
Mats

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #6 am: 19. Juli 2003, 17:54:09 »
...dette kann sich denächst schnell ändern...
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SmellyCat

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Re: Ruhe in Frieden, Netscape !!
« Antwort #7 am: 19. Juli 2003, 18:07:47 »
in wie fern?