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Autor Thema: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"  (Gelesen 9742 mal)

claus

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #15 am: 19. März 2009, 19:15:44 »
Der Load-Wert ist nur ein sehr mäßig brauchbarer Wert zur Beurteilung von Performance. Da sind Sachen wie IO-Wait, Context-Switches und Paging-Aktivität wichtiger. Für einen allerersten groben Überblick reicht es natürlich.

Wie kann man das alles sinnvoll abfragen, abgesehen von prstat?

Claus

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #15 am: 19. März 2009, 19:15:44 »

Offline erisch

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #16 am: 19. März 2009, 19:19:28 »
Der Load-Wert ist nur ein sehr mäßig brauchbarer Wert zur Beurteilung von Performance. Da sind Sachen wie IO-Wait, Context-Switches und Paging-Aktivität wichtiger. Für einen allerersten groben Überblick reicht es natürlich.

Wie kann man das alles sinnvoll abfragen, abgesehen von prstat?

Claus

mit den ganzen anderen ...stats: iostat, vmstat

claus

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #17 am: 19. März 2009, 20:15:52 »
Ok, wer kann mir das ungefähr erklären? Die manpages überfordern mich wirklich ...

Claus

Offline stiefkind

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #18 am: 19. März 2009, 23:30:52 »
Der Load-Wert ist nur ein sehr mäßig brauchbarer Wert zur Beurteilung von Performance. Da sind Sachen wie IO-Wait, Context-Switches und Paging-Aktivität wichtiger. Für einen allerersten groben Überblick reicht es natürlich.
Wie kann man das alles sinnvoll abfragen, abgesehen von prstat?
mit den ganzen anderen ...stats: iostat, vmstat

mpstat, lockstat, plockstat fallen mir spontan noch ein.
Ab Solaris 10 alternativ mit DTrace. Was die Sache aber nicht einfacher macht :-)  Zum Start mit DTrace halte ich das DTrace Toolkot für recht brauchbar. Das ist eine umfangreiche Sammlung fertiger Scripts, alles dokumentiert.

Wenn ich morgen dazu komme, suche ich ein paar Tutorials etc. raus und poste die passenden Links. Ist aber generell keine einfache Materie. Um solche Zahlen richtig beurteilen zu können, braucht es allerlei unterschiedlichstes Wissen über Kernel Interas. Kann man sich aber alles in endlicher Zeit anlesen...

wolfgang

Offline stiefkind

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #19 am: 01. April 2009, 17:11:37 »
Wenn ich morgen dazu komme, suche ich ein paar Tutorials etc. raus und poste die passenden Links.

Ich habe das noch nicht vergessen, bin im Moment nur ziemlich mit Arbeit zu. Immerhin habe ich schon die ganzen URLs zusammengesucht. Brauchen "nur" noch kommentiert zu werden  :) Stay tuned...

wolfgang

llothar

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #20 am: 01. April 2009, 18:05:55 »
Das ist genau der Punkt. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, sagt der Load-Wert nur, wie viele Prozesse sich in der Run-Queue befinden,

Exakt. Daher wirds kritisch wenn der "Load/CPUs > 1" ist.
Empfehlen kann ich übrigens den Buch Dreiteiler von Sun:

1) Solaris Internals
2) Solaris Performance and Tools
3) Solaris Application Development

In (2) werden die ganzen unmengen an tools vorgestellt die du nutzen kannst um die
Last rauszufinden. Da merkt man mal den Unterschied zu Linux.

Offline stiefkind

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #21 am: 05. April 2009, 22:55:06 »
Wenn ich morgen dazu komme, suche ich ein paar Tutorials etc. raus und poste die passenden Links. Ist aber generell keine einfache Materie. Um solche Zahlen richtig beurteilen zu können, braucht es allerlei unterschiedlichstes Wissen über Kernel Interas. Kann man sich aber alles in endlicher Zeit anlesen...

So, endlich habe ich Muse, hier ein paar kommentierte Links zu posten.

Für Solaris <10, genau genommen sogar <8 gibt es ein recht gutes Buch zum Thema:

Adrian Cockcroft, Richard Pettit
Sun Performance and Tuning: Java and the Internet (2nd edition, 1999)
http://www.pearsonhighered.com/educator/academic/product/0,3110,0130952494.html,00.html

Das Buch müsste z. B. bei Amazon US noch neu zu kriegen sein. In dem Buch wird recht schön beschrieben, wie welche Messwerte zusammen spielen und worauf man schauen muss, wenn ein bestimmter Wert aus der Reihe tanzt. Oft genug darf nämlich ein einzelner Wert auch mal länger gehörig aus der Reihe tanzen, solange es den anderen Parametern allen gut geht.

In dem Buch ist die Rede von einem SE Toolkit. Das ist eine Sammlung nützlicher Scripts und Tools, um der Performance eines Systems auf den Grund zu gehen. Es gibt bunte graphische Outputs und man bekommt Hinweise, wo man tunen kann oder sollte. Das SE-Toolkit ist natürlich auch unabhängig vom Buch zu bekommen:
http://sourceforge.net/projects/setoolkit/

Der Buchautor Adrian Cockroft ist nach wie vor im Performance-Bereich unterwegs und schreibt darüber gelegentlich in seinem Blog: http://perfcap.blogspot.com/.

Wer noch weiter zurück gehen muss, sei auf das sog. Solaris White Album verwiesen. Das ist im Prinzip eine Sammlung von Whitepapers und technischen Aufsätzen anlässlich verschiedener Konferenzen, in denen die Architektur des Kernels und kernelnaher Subsysteme für Solaris 2.x beschrieben sind. Es gibt dazu einen Blogeintrag, der viele der Papers verlinkt:
http://blogs.sun.com/plan9/date/20050304#sun_white_album_essential_papers

Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht, die Papers alle zusammen zu tragen, ein Titelblatt und ein Inhaltsverzeichnis dazu zu fabrizieren und das ganze in einem Copyshop binden zu lassen. Ich stelle euch mal die Sammlung als ZIP zum Download zur Verfügung:
http://www.stiefkind.org/download/Solaris_Whitealbum.zip


Für Solaris 8 gibt es dann das erste Solaris Internals Buch, das im wesentlichen Kernel-Strukturen beschreibt, das dafür sehr ausführlich:

Jim Mauro and Richard McDougall
Solaris Internals (2000)
http://www.sun.com/books/catalog/mauro_mcdougall.xml

Irgendwann zwischen Solaris 7 und Solaris 10 hat das Benchmark Center von Sun in Langen eine ToolsCD heraus gegeben mit einem Sammelsurium an unterschiedlichsten Werzeugen für Benchmarks und Performance-Untersuchungen. Die CD ist nach wie vor bei Sun zum Download verfügbar: http://mediacast.sun.com/share/stefanschneider/PerformanceCD3.0.tar.gz.

Zur CD gibt es auch einen Forumseintrag, wo die ToolsCD 3.0 angekündigt wird. Da stehen dann auch ein paar mehr Details zur CD und zu den Werkzeugen darauf:
http://www.opensolaris.org/jive/thread.jspa?threadID=66396&tstart=59.

Und es gibt auch eine Präsentation dazu, wo die CD ausführlicher vorgestellt wird:
http://mediacast.sun.com/users/stefanschneider/media/ToolsCD-2008.pdf

Etwa in die selbe Zeit wie die ToolsCD fällt eine Präsentation von Uli Gräf über übliche Performance-Probleme wie sie bei Kunden damals häufig vorkamen. In der Präsentation werden auch Lösungsansätze aufgezeigt. Mittlerweile evangelisiert Uli ja überwiegend mit OpenSolaris, insbesondere ZFS. Im Archiv des LinuxTags gibt es besagte Präsentation von Uli: http://www.linuxtag.org/2006/fileadmin/linuxtag/dvd/12441-part2-solaris-performance.pdf

Und damit sind wir dann bei Solaris 10 angelangt. Das bringt mit DTrace zwar ein sehr umfangreiches Instrumentarium mit, aber auch dazu muss man erstmal verstehen, was man messen will. Dazu hat llothar schon Bücher genannt. Die ersten beiden habe ich auch in meinen Notizen für diesen Beitrag stehen:

Richard McDougall and Jim Mauro
Solaris Internals, Second Edition: Solaris 10 and OpenSolaris Kernel Architecture (2006)
http://www.sun.com/books/catalog/solaris_internals.xml
Und ja, das ist die zweite Auflage des oben bereits genannten Buches. Allerdings stark erweitert.

Richard McDougall, Jim Mauro and Brendan Gregg
Solaris Performance and Tools: DTrace and MDB Techniques for Solaris 10 and OpenSolaris (2006)
http://www.sun.com/books/catalog/solaris_perf_tools.xml

Zu den Büchern gibt es auch ein Solaris Internals Wiki:
http://www.solarisinternals.com/wiki/index.php/Solaris_Internals_and_Performance_FAQ

Bereits genannt habe ich DTrace als Werkzeug. DTrace ist sehr mächtig, aber auch sehr umfangreich und gerade für Einsteiger nicht eben leicht zu überblicken. Die "offizielle" Dokumentation dazu ist der Solaris Dynamic Tracing Guide: http://docs.sun.com/app/docs/doc/817-6223/.

Ähnlich dem oben genannten SE-Toolkit gibt es auch für DTrace eine Sammlung fertiger Scripts, die  man entweder out of the box verwendet oder als Ausgangspunkt für eigene Modifikationen nimmt. Das Ding heißt dann auch DTrace Toolkit: http://www.opensolaris.org/os/community/dtrace/dtracetoolkit/.

Das Bigadmin-Portal bei Sun hat auch eine eigenen Einstiegsseite zu DTrace mit allerlei interessanten und hilfreichen Links dazu: http://www.sun.com/bigadmin/content/dtrace/. Und es gibt im Bigadmin-Portal auch eine generelle Seite zu Solaris Performance: http://www.sun.com/bigadmin/collections/performance.jsp. Übrigens greifen eine ganze Reihe der Statistik-Werkzeugen in Solaris 10 auf DTrace-Mechanismen zurück (lockstat, plockstat, vmstat, mpstat...).

Wer gerne mal so zwischendurch ein bisschen auf dem laufenden bleibt, was sich in der Performance-  und Benchmarkingwelt so tut, für den habe ich drei Blogs aus dem Sun-Universum parat:
http://blogs.sun.com/bmseer
http://blogs.sun.com/brendan
http://blogs.sun.com/MrBenchmark/

BMSeer liest sich gelegentlich wie Sun Propaganda (höher, schneller, weiter). Die Berichte taugen immerhin, um herauszufinden, wo IBM seine Schwächen hat. Es gibt umgekehrt auch einen ähnlichen Blog von IBM. Der ist aber noch viel mehr gehirngewaschen, deshalb ist er wieder aus meinem RSS-Reader gefallen. Brendan Gregg macht im Moment viel mit dem Storage 7000 rum, einigen hier sollte er aus dem Video bekannt sein, wo er in ein JBOD rein brüllt und mittels DTrace zeigt, dass die Latenz bei denjenigen Platten deutlich ansteigt, die durch das Brüllen in Vibration versetzt wurden. Generell lohnt sich, mal auf http://blogs.sun.com/ nach Stichworten rund um Performance, DTrace etc. zu suchen. Ich kenne keinen anderen Hersteller aus der IT-Welt, wo so viele Engineers so exzellente, hochwertige Blogartikel abliefern.

Und wer gerne mal was von außerhalb Suns lesen will, der kann sich ja mal auf http://www.spec.org/ umschauen. Die veröffentlichten Ergebnisse zu SPECfp und SPECint (Detailberichte, beides z. B. aus SPEC2000) sind gelegentlich nicht uninteressant. Darin müssen nämlich z. B. auch Compileroptionen veröffentlicht werden, mit denen die Benchmarks gefahren werden. Weil Benchmarking eigentlich Voodoo ist, ist es für einen aussagekräftigen Vergleich der Ergebnisse unabdingbar, sich auch die jeweils konkrete Messmethode mit anzuschauen.

So, viel Material für die Osterwoche. Ich wünsche viel Spaß bei der Sekundärliteratur  :)

wolfgang

claus

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Re: Was soll dies bedeuten "2 users, load average: 1.10, 1.14, 1.14"
« Antwort #22 am: 05. April 2009, 23:22:14 »
Wow!!! Vielen Dank, das ist echt ein Haufen Zeugs (und ein HAUFEN Arbeit gewesen)!

Sieht auch alles sehr interessant aus, eventuell begreif ich damit das alles auch mal!

Claus