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Autor Thema: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?  (Gelesen 7590 mal)

Offline Tschokko

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Achtung, es folgt nun ein langer Beitrag!

Das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, eigene Produkte mit einer immensen Werbetrommel angepriesen werden, ist bekanntlich nichts neues. Wenn man dem Hersteller glauben darf, sind so oder so ihren eigenen Produkte die Besten auf der ganzen Welt. Wie sieht es aber nun realistisch mit der Soft- und Hardware von Sun aus?

Es gibt ernsthaft Leute die behaupten Solaris wird Linux den Rang ablaufen, spätestens wenn Linux keine Closed Source Treiber mehr zu lässt, wobei ja das immer noch nicht 100% beschlossen ist.
Das die SPARC Hardware nicht die schnellste ist, haben diese Leute überraschenderweise erkannt, aber die Behauptungen gehen weiter, denn man sagt, die x86 Hardware sei am Ende der Fahnenstange.

Hmmm... also insbesonders letztere Aussage finde ich persönlich doch ziemlich lächerlich. Ich denke sogar genau das Gegenteil. AMD hat mit der 64-Bit Erweiterung die properitären Systeme auf Basis diverser RISC Prozessoren mächtig ins Wackeln gebracht. Die aktuellen Entwicklungen der x86 Architektur orientieren sich meiner Meinung nach immer mehr an den Anforderungen im Server Markt.

Wie auch immer, wie steht es denn um die UltraSPARC Architektur wirklich? Ich glaub nämlich nicht so gut. Einzig und allein die Cool Threaded Server gewinnnen an Popularität. Aber ansonsten ist wenig von SPARC getriebenen System zu sehen.
Ein Erlebnis vor Kurzem hat mich überhaupt erst zum Nachdenken gebracht. Mein Chef ist nämlich auf die E3000 gestoßen die ich kurzfristig in der Firma geparkt habe. Nach kurzem Geplauder musste ich mit Erschrecken feststellen, das mein guter Chef von Sun dacht, das sei ein Pleite Unternehmen a la SGI, sprich geht früher oder später eh unter. Und stolz widmete er sich dann seinen kürzlich erworbenen HP Servern. Hmmm... ist diese Denke ein Einzelfall oder gar echte Praxis?
Blicke ich so in die Audi so festigt sich meine Meinung das es sich wohl nicht um einen Einzelfall handelt. Selten ist die Rede von Sun, man hört immer nur HP, IBM und Dell. Lediglich eine kleine Truppe, die vielleicht fünf Mann zählt, kümmert sich brav um eine E6900 und den Oracle DB Betrieb.

Auch in den Planungen für das neue Webcenter hat es Sun nicht besonders leicht. Gibt nur wenige Leute die sich für Sun einsetzen. Aber dafür gibt es umso mehr die weder von Sun noch Solaris gehört haben!!!

Kann denn die UltraSPARC Architektur dem x86 Mark überhaupt stand halten? Im Moment sicherlich schon, wenn es um große SMP System geht. Aber Intel und AMD entwickeln ja fleissig weiter.

Huch! Sie sind schon so weit gekommen. Das finde ich gut. Danke. Aber ein Ende ist noch nicht in Sicht. ;)

Solaris... ja da hab ich mich in was hineingeritten und bin auf der einen Seite schwer angetan, doch auf anderer Seite habe ich so meine Zweifel ob sich die Mühe gelohnt hat. Ich sags mal gerade heraus: Im Moment hab ich das Gefühl, das Solaris, insbesonders die x86 Ausführung, der Appel Macintosh des 21. Jahrhunderts wird. Solaris ist das Besser *nix   von allen, seine Anhänger durch und durch fanatisch, doch so Recht durchsetzten will es sich nicht. Denn Linux und Windows sind in aller Munde ! Wenn ich mich so umhöre, kaum einen ist Solaris ein Begriff, sage ich Unix, denkt sofort jeder an steinzeitlich zimmerfüllende Rechenmaschinen. Erwähne ich dagegen Linux, fallen sofort die Begriffe Ubuntu, Suse, Webserver, Apache, MySQL, usw.

Puhhhh... ist Solaris tatsächlich angetreten um Linux den Rang abzulaufen? Wie stehen die Chancen wirklich? Warum kennt keine Sau Solaris? Insbesonders in den Entscheider Etagen ist Linux in aller Munde und eben nicht Solaris, warum sollten sich die Leute nun schnell für Solaris umentscheiden, wo zu dem noch die wenigstens wissen was Solaris überhaupt ist.

Interessant sind die Fortentwicklungen des OpenSolaris Projektes dennoch, doch im Grunde genommen holt man nur das auf was Linux schon unlängst anbietet. Hmmm... nicht das ich Solaris schlecht reden will, aber die Maßstäbe setzt meiner Meinung derzeit Linux und später fliest dann so manches in Solaris ein.

Oho, sie sind schon so weit gekommen. ;) Nun gut, jetzt ist ein Ende in Sicht. Aber noch viel Text, denn jetzt geht erst meine Geschichte los! :D

Warum eigentlich das ganze Gelaber?
Vor einem Jahr hab ich Microsoft von zuhause verbannt und mich ganz und gar Linux gewidmet. Auf der Basis habe ich sogar meinen Server zusammengestellt und unter OpenSuse Linux und VMware betrieben. Suuuuper Sache auf jeden Fall.
Eines Tage setzte mir aber ein Kollege von mir nen Floh ins Ohr. Sun SPARC und Solaris ist das Beste von Welt. Tja und seither fesselt mich das Thema auch ordentlich und ich hab viel Zeit und viel Geld in das Zeug verballert. Auch bin ich dann dem Hang zum Fanatischen erlegen und für mich kam kurze Zeit in der Tat nichts mehr anderes in Frage.

Leider haben mich das Erlebnis "Chef trifft auf E3000" und Einsatz von Solaris x86 auf meiner Dual Core Büchse zum Rätseln gebracht. Ebenso schau ich mich derzeit nach einem neuen Job im Raum Hannover um, da ich gerne mit meiner Freundin zusammen leben möchte. Und in diesem Zug plane/plante ich mich komplett neu zu orientieren. Sprich Software Entwicklung im optimalsten Fall unter Sun Solaris.

Ja denkste, wo man hinschaut Linux Linux Linux und natürlich jeeeeeeeede Menge Windows. Puhhh, und dabei hab ich mich doch voller Enthusiasmus auf Solaris gestürzt. War dass eine richtige Entscheidung?
Noch erschreckender, mein derzeitiger Kunde hat zu 99% Windows im Einsatz. Weder von Windows Server 2003, noch von Active Directory, geschweige denn von Longhorn und Windows Vista hab ich so recht Ahnung.
Früher war ich aber bekannt als ein Windows NT Spezialist und ich hab dafür auch ein umfassendes und strategisch wichtiges Adminstrationstool in C++ vor langer Zeit entwickelt. Heute habe ich keine Ahnung mehr von all dem bunten Treiben in der Windows Welt. Der Linux Welt hab ich auch den Rücken gekehrt, denn Solaris ist ja viel toller und besser (laut Kumpel) und wird sich früher oder später flächendeckend durchsetzen.
So Recht drann glauben kann ich da nicht.

Tja, ich glaub ich habe einen Fehler gemacht! Sicherlich, in meiner Freizeit kann ich tun und lassen was ich will, aber dennoch nutze ich die Zeit mich auf dem Laufenden zu halten. Mein immer aktuelles Wissen, meine vielen gesammelten Erfahrungen und meine ständige Fortbildung waren bisher mein Kapital. Seit SPARC und Solaris drifte ich aber zunehmend ab und verliere den Anschluß. Mein Fanatismus erlaubt es nicht sich primär auf Linux zu konzentrieren, und Windows schon gleich drei mal nicht.
Was machen in dieser "verzwickten" Lage?

Soll ich den Kreis durchbrechen, den kurzen Schmerz wegstecken und wieder Kurs auf Technologien einschlagen, die in meinem Kundenumfeld und in der aktullen EDV Welt gebräuchlich sind.
Oder soll ich mich weiter in meine SPARC und Solaris Welt versinken und darauf hoffen das ich irgendwann mal in 10 Jahren einen Job finde mit dem ich meine Leidenschaft teilen kann?

Im Moment bin ich arg verwirrt und zugleich auch alarmiert. Weil ich wirklich in vielen Dingen den Anschluß verpasse, aber total gehemmt bin, meinen Fanatismus zu durchbrechen.

Das noch viel schlimmere ist, wenn ich mit diveresen Personen rede, die mir immer wieder erzählen, wie toll doch SPARC und Solaris ist, x86 am Ende der Fahnenstange ist und Linux nicht weiter fortbestehen kann, weil jetzt kommt Solaris, dann könnt ich den Leuten schon fast an die Gurgel springen! Leidet dieser Mensch an Realitätsverlust oder hat er tatsächlich Recht? Dieser Mensch hat mir den verfluchten Wurm ins Ohr gesetzt und ich hab so gut wie alles in meiner EDV Welt umgekrempelt auf Solaris und SPARC. Und nu sitz ich da und frage mich, war es das wert? Witzig ist nur, besagte Person nutzt privat überwiegend Windows und Linux auf seinem x86 Notebook. Ich habe monatelang einreden müssen bevor besagt Person überhaupt mal vollständig auf Linux umgestiegen ist.

Oh man ! Ich könnte schreien!!!

Nicht schlecht, sie haben nun alles durchgelesen! Dafür sage ich Danke und freue mich über Ihr Statement

Na ja, genug dem verwirrenden Zeug von mir. Ich wollt mich grad nur ein wenig ausplaudern. Eventuell weiss ja jemand von euch was Schlaues dazu zu schreiben. Ich werde jetzt definitiv nicht über das Geschrieben mich noch mal hermachen, sondern drücke mal einfach auf "Schreiben". ;D

Gruß Tschokko
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claus

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #1 am: 14. Januar 2007, 22:22:11 »
Ich glaube, der Titel des Themas sollte eher heissen: Wohin entwickelt sich IT überhaupt?

Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber wird es wohl so aussehen: jetzt noch ein wenig Solaris/Sparc mit Oracle und Websphere in Java und Perl, in ein paar Jahren dann Microsoft Application Server, MS-SQL, Microsoft Server 200x und .Net.

Alles aus einer Hand eben, in dem Fall Microsoft. Linux gibts da nirgends.

Mein jetziger Arbeitgeber unterstützt im Augenblick (Programmiersprachen-bedingt) nur Windows, aber ein Teil der neuen Software entsteht gerade in Java und wird damit quasi überall laufen.

Was will ich damit sagen?
Nicht wirklich viel, das ist lediglich eine Beschreibung dessen, was ich mitbekomme.

Langfristig glaube ich persönlich nicht, dass Linux den Servermarkt übernehmen wird.
Allerdings glaube ich, dass ein Teil des Desktop-Marktes von Linux belegt werden wird, und damit meine ich jetzt Rechner in Firmen und keine private Rechner.

Wo bleibt Solaris? Ich denke es wird so zwischen beiden sein, eingezwängt zwischen Microsoft und Linux.

Kleines Detail am Rande: Ich habe spasseshalber mal eine Solaris Express Version, die Sun irgendwann einmal rausgeschickt hat, wenn man an einer Umfrage oder so teilgenommen hat, ich glaube das war Ende 2004, auf einer HP Vectra 400 xx installiert. Bis auf den Sound, (der via OpenSound auch funktionieren sollte, hab ich aber noch nicht installiert) funktionierte das alles "out of the box". Ich war sehr angenehm erstaunt.

Sogar Gnome lief auf der 800Mhz Schüssel annehmbar, aber ich mag nunmal CDE.

Okay, das wars jetzt aber von mir.

Claus

paraglider242

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #2 am: 14. Januar 2007, 22:35:09 »
Wenn ich mich richtig erinnere habe ich vor kurzem gelesen, dass Sun die Entwicklung des UltraSPARC V eingestellt hat (oder es plant?), und voll auf sun4v (also Niagara und Konsorten) setzt.
Ich denke, dass das wohl die richtige Entscheidung ist, da die sun4v-Architektur echtes Potential hat.

Solaris wird nach wie vor einen kleinen, aber feinen Markt (Telekommunikation, Medizin, Banken usw.) bedienen, wo Dinge wie Stabilität und Skalierbarkeit wichtiger sind als animierte Desktops und breite Hardwareunterstützung.

Offline AndreasW

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #3 am: 14. Januar 2007, 23:18:10 »
Hallo Tschokko,

ein paar Anmerkungen und Gedanken von mir:

Ich finde, dass Du mit Deiner Aktion, Deine Blade 1000 jetzt abzustoßen,
ein wenig überhastet und übertrieben reagierst.
Ich verstehe Deine Verwirrung und Enttäuschung, aber Hast in selten gut.

Die Fragen, welche Hardwareplattform die beste ist, welches Betriebssystem das beste ist,
oder welche Programmiersprache die beste ist, kann man nicht pauschal beantworten.

Welche Strategie Du verfolgen solltest, musst Du für Dich selber entscheiden.
Mit den Mainstreamlösungen wirst Du sicherlich als Arbeitnehmer eine große Auswahl an
Stellen finden. Ob Du als Teil einer großen Herde glücklich wirst, weiss ich nicht.
Ich denke aber, dass man auch mit einer Spezialisierung auf Solaris nicht unbedingt
arbeitslos sein muss. Weder SPARC noch Solaris werden über Nacht verschwinden.

Andreas

PS: Dein Beitrag hat mich selber ein wenig nachdenklich gemacht. Ich bin Smalltalkfan und
damit auch Teil einer Minderheit. C, C++, C# und Java sind bei den Programmiersprachen dominant.
Aber vielleicht ist das ja auch eine Ursache für die Probleme in der Softwareentwicklung...


Offline escimo

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #4 am: 15. Januar 2007, 04:30:18 »
Zum Thema, was Tschokko mit seiner Blade machen soll, glaube ich habe ich mich schon mal hier geäußert. Dieser "kleine" Beitrag ging auch schon etwas weiter.

Hinweis: "Wer hier absolut Lesefaul ist, kann auch bis zum Zitat vorbreschen."

Die Zukunft von SPARC ::)

SPARC (Scalable Processor ARCitecture) ist an sich keine kontrete Prozessor-Architektur, sondern definiert vielmehr eine offene Spezifikation einer Prozessor-Architektur als Konzept zur Verwirklichung eines skalierbaren Prozessordesigns bezogen auf die Anwenderprogramme.
Dem Hersteller des jeweiligen SPARC-Chips bleibt es überlassen, wie er die Funktionen realisiert, die nur für das Betriebssystem von Bedeutung sind (z.B. virtuelle Speicherverwaltung). Kein anderer propritärer Prozessor-Hersteller wie IBM, HP, ehemals DEC, SGI oder auch Intel / AMD (x86) hat bis heute ewas nur annähernd vergleichbares auf dem Markt zu bieten. Auch wenn die breite Masse letztlich doch wieder von einer Prozessor-Architektur spricht, legt diese Definition alles fest, was benötigt wird, um sicherzustellen, dass die Anwendungsportabilität über alle SPARC-Implementierungen gewährleistet ist und wird. Man kann also absolut sicher sein, dass seine Anwendungen sowohl auf einer preisgünstigen SPARC-Workstation (z.B. von Sun) als auch (garantiert) auf teuren Hochleistungsserversystemen (z.B. von Fujitsu mit SPARC64 VI) ausgeführt werden kann, dann nur eben mit stark gesteigertem Leistungspotential. Es wird zu keinem Zeitpunkt festgelegt, wieviele Zyklen eine Instruktion zu dauern hat, um dadurch ein Maximum an Freiheit für die Implementierungsdetails innerhalb der Architektur zu gewährleisten. Das ist die Basis der Skalierbarkeit von SPARC, also nicht vorrangig Skalierbarkeit von Prozessoren, sondern vielmehr Skalierbarkeit in Hinsicht auf Anwendungen unter Berücksichtigung der verwendeten SPARC-Implementierung. Unterschiede in der Prozessor-Implementierung werden durch den Kernel-Code behandelt, so dass die ISA (Instruction Set Architectur) und das System Call Interface selbiges Verhalten auf allen SPARC-Systemen aufweist. Die SPARC Compliance Definition, die durch die unabhängige Organisation SPARC International Inc. kontrolliert, erstellt und als Grundlage für Zertifizierungen von SPARC-Implementierungen vergeben wird, spezifiert genau diese Schnittstelle (ISA und System Call Interface). Innerhalb dieses Standards existiert keine Spezifikation für die Leistung eines SPARC-kompatiblen Systems, einzig seine für die Korrektheit gegenüber der Schnittstelle. Die Leistung hängt stark vom verwendeten Chip-Satz (Implementierung einer bestimmten ISA, Anzahl an IU's, an FPU's, der verwendeten MMU) und den genutzten Taktfrequenzen ab.
Die Instruction Set Architecture (ISA) ist definiert durch das SPARC Architecture Manual (aktuell Version 9). Darauf aufbauend hat die IEEE den IEEE Standard 1754 für eine 32-bit Mikroprocessor Architektur auf Basis der ISA von SPARC V8 geschaffen.
Die SPARC-Implementierung ist eine auf Chip-Ebene bezogene Spezifikation zur Definition von die Funktionsweise, verwendete Einheiten innhalb des Prozessors und andere Details. Einige Chipsätze (Prozessor-Implementierungen, IC's) definieren zum Beispiel nur die IU (Integer Unit) und die FPU (Floating Point Unit). Andere Chipsätze definieren zusätzlich die MMU (Memory Management Unit) und das Cache-Design, die heute durchaus üblich direkt mit auf der Die des sitzen.
Die System-Architektur definiert die Spezifikation auf Platinen-Ebene von allen darauf enthaltenen Komponenten (interne und E/A Busse, Adressraum-Verwaltung u.a. Dinge), mit denen der Kernel auf der jeweiligen Maschine umgehen können muss. Diese Informationen werden benötigt, um zum Beispiel Echtzeit-Betriebssysteme zu portieren und eingebettete Anwendungen auf solchen Platinen aufzusetzen. Diese Informationen finden sich bei Sun größtenteils in den sogenannten SPARCengine User Guides wieder.
Die Kernel-Architektur fasst eine Anzahl technisch ähnlich ausgestatteten Systeme zusammen, die dann parametrisiert werden damit ein einzelnes generisches Kernel-Image auf diesen Systemen ausgeführt werden kann.

Scherz am Rande: Solange SPARC auch in Druckern als eingebetteter (embedded) Prozessor - z.B. in meinem Laserdrucker Brother HL-5150D mit SPARClite - verbaut wird, stirbt SPARC wohl nicht so schnell aus.  ;D


Die Zukunft der Solaris Betriebssystemumgebung :-*

Mit der Ausrichtung auf UNIX (SunOS/Solaris) als Mainstream-Betriebssystem stehen nicht nur modernste Netzwerk- (ONC+) und Windows-Systemstardards (u.a. GNOME) zur Verfügung, sondern auch eine ausgereifte ABI (Application Binary Interface) um die Binär-Kompatibilität zwischen SPARC-Implementierungen mit installiertem Solaris für Anwenderprogramme zu gewährleisten. Obwohl Solaris durch Linux mächtig zu kämpfen hat, gilt es zur Zeit dennoch wohl als eines der vortschrittlichsten, stabilsten und erweiterbarsten - im Hinblick auf Skalierbarkeit (SMP/SMT) - Betriebsystemumgebungen unter den modernen UNIX Derivaten und auch anderen Betriebssystemen überhaupt ("the #1 UNIX on market").
GNU/Linux ist als harte Konkurrenz, ja mehr als UNIX-artiges Betriebssystem einzuordnen, dessen Community sich mehr oder weniger bemüht den POSIX-Standard zu implementieren beziehungsweise zu entsprechen. Damit lässt sich natürlich nicht bestreiten, dass Linux wohl unbestritten als das am weitesten verbreitete nicht-MSW basierte Betriebssystem - vor allem bei Domain-Anbietern in Verbindung mit AMP - gilt, nicht zuletzt durch Quelloffenheit, große Flexibilität durch Portierbarkeit (Prozessor-Architektur) und Flexibilität für den gewünschten Leistungsumfang. Da Solaris seit Version 2.5 nicht länger nur auf die SPARC-Plattform - "man beachte dass man nicht SPARC-Architektur schreibt" - beschränkt ist, sondern auch die x86- und AMD64-Plattformen (x64 / x86_x64) abdeckt, wird es sich in so manchen Bereichen weiterhin sehr gut gegenüber MSW und Linux behaupten können. Zu diesen Bereichen zählen:
  • Hochverfügbarkeitslösungen nach RAS-Ansatz (Reliability, Availability, Serviceability) durch Clustering
  • extrem parallelisierte Supercomputer
  • große Anwendungs- (z.B. SAP/R3) und Datenbanksysteme (z.B. Oracle)
  • Data-Warehouse Systeme
  • eher selten geworden in Grafik, Simulation, multiple Medienverarbeitung (Multi-Media)

Man kann dann grob sagen: "Solaris fängt da an wo MSW und GNU/Linux aufhören. Das soll man aber nicht so extrem sehen."

Weiterhin steht mit Java eine plattform-übergreifende, moderne Programmiersprache zur Verfügung, deren größter Vorteil zu sein scheint, schnell und relativ einfach große Netzwerkapplikationen erstellen zu können. Im Bereich der Programmierung von echten Internet-Anwendungen mit JEE-Komponenten (Java Enterprise Edition) in Verbindung mit XML ist diese Sprache momentan nicht wegzudenken.

Schlussfolgerung: "Solaris on SPARC is a like a surfer on the wave of innovation." - (C) 2007 by escimo ;)

Um nun wieder auf Dein eigentliches Anliegen zurückzukommen, Tschokko:
...Soll ich den Kreis durchbrechen, den kurzen Schmerz wegstecken und wieder Kurs auf Technologien einschlagen, die in meinem Kundenumfeld und in der aktullen EDV Welt gebräuchlich sind.
Oder soll ich mich weiter in meine SPARC und Solaris Welt versinken und darauf hoffen das ich irgendwann mal in 10 Jahren einen Job finde mit dem ich meine Leidenschaft teilen kann?
Versuche doch mal, die verschiedenen Kreise miteinander nach olympischer Norm zu kombinieren :P

Die Menschen in den Chef-Etagen wissen in der Regel nicht, was wann wie am besten eingesetzt werden sollte. DU musst Ihnen das auch sagen! Darauf zu warten, dass sich irgendwas an der jetztigen Situation ändert, bringt nichts Tschokko. Es gibt halt keine "All-Heil-Lösung" auf dem Markt. Dann wären wohl knapp 95% der jetzt in der IT-Branche beschäftigten Menschen arbeitslos.

Schon 4:22 Uhr - ich muß doch morgen - ich meine später, verdammte SchX*X* - wieder arbeiten gehen...Nag nag...Ich sitze an dem Teil schon seit 0:30 Uhr. Hoffe das kann man noch verstehen, was ich hier zusammen-prabbel.

Also dann. Guten Morgen.

Gruß
escimo
« Letzte Änderung: 17. Januar 2007, 00:41:35 von escimo »

Offline Tschokko

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #5 am: 15. Januar 2007, 10:21:36 »
Guten Morgen,

wünsche ich erstmal.

Jou escimo, muss schon sagen, du klingst ja fast wie die Marketingabteilung von Sun. ;D


Ich hab mal über mein Gefasel und die paar Antworten geschlafen und bin eigentlich zu zwei wichtigen Erkenntnissen gekommen.

1.) Mich bringt einfach nur das Gerede von angesprochenen Kollegen von mir auf die Palme, das eben Solaris besser ist als alle andere Betriebssystem und auch noch Linux den Rang ablaufen wird. Wie dann auch die später gefolgte Aussage, dass die x86 Plattform am Ende der Fahnestange ist. Ich frage mich ernsthaft was soll denn bitte nach x86 folgen? Der Aldi PC Nutzer wird kaum was mit ner SPARC Büchse anzufangen wissen. ;)

Besagte Person ist aber selbst bis vor Kurzem weder von Windows XP losgekommen, hat es wenn maximal 2 Tage mit Solaris auf seinem x86 System ausgehalten, und nach langem Zureden nutzt er inzwischen zumindestens stärker frequentiert Suse Linux. Aber er hat ne Blade zu hause und muss sich beruflich mit ANSI C (wohlgemerkt kein C++) und Trusted Solaris 8 herumschlagen. Ich glaub da wäre ich wohl auch frustriert.

Darum muss ich mich in Zukunft besser zurücklehnen, lächeln, mir meinen Teil denken und mich dann weiter meinen Solaris und Linux Büchsen widmen. ;)

2.) Die von escimo angesprochenen olympischen Ringe sind prima! Ja, ich muss mich einfach wieder locker machen, meine rosarote Sun Brille absetzen, und neben Sun, wieder vermehrt etablierte Systeme wie Linux und Windows ohne Reue nutzen. Meine private EDV Welt zuhause soll nicht weiter eine Sun vernebelte Landschaft sein, sondern muss unbedingt wieder meine heimische Fortbildungsstätte sein.

Das heisst für mich im Klartext, es kommt wieder ein VMware System her, wie auch vermehrt Linux und Windows. Damit hab ich mir definitiv nicht den Teufel nach Hause geholt. Im Gegenteil, ich nutze die Stärken jedes einzelnen Systems und konzentriere mich auf produktiven Output, statt auf den verzweifelten Versuch aus Solaris die eierlegende Wollmichsau zu kreieren und bitte wenns geht unter SPARC. ;)

Soweit so gut.

Was Job betrifft, nun, ich sag es mal so. Wenn ich was erwische wo ich mich in Richtung Linux entwickeln kann, dann werde ich das definitiv wahrnehmen. Über Solaris Kenntnisse zu verfügen schadet da definitiv nicht. In gewissen Sinne ist *nix *nix. ;)

Muhahaha... ja, der mit den SPARC Prozessor im Drucker war gut ! Also gut, an die Fortentwicklung der SPARC Plattform kann man wohl noch glauben. Und ich glaube man muss einfach nur akzeptieren, dass SPARC mit hoher Wahrscheinlichkeit nie derart flächendeckend genutzt werden wird, wie die x86 Plattform. Und wahrscheinlich ist es garnicht mal das Ziel von Sun, die SPARC Plattform gegen die x86 Welt antreten zu lassen. Sonst hätte Sun kaum den Schritt gemacht und astreine x86 Systeme auf die Beine gestellt. SPARC Maschinen haben ihren festen Platz in vielen Unternehmen, auch wenn rund herum vermehrt x86 Maschinen genutzt werden.
Man darf das alles nicht so fanatisch sehen, Sun ist nicht mit Solaris und SPARC gegen den Rest der Welt angetreten, um x86 und Linux/MSW zu verbannen. Wenn etwas in diese Richtung zutrifft, dann ausschließlich mit den Opteron Servern. Da macht Sun Druck und konkurriert stark mit HP/IBM und Co. Was auf den Büchsen dann läuft, sei es Solaris, Linux oder Windows, ist egal. Hauptsache es läuft verdammt schnell. ;) Und das scheint es wohl zu tun! :D

So, mehr fällt mir im Moment nicht ein.

Gruß Tschokko
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Offline meik

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #6 am: 15. Januar 2007, 10:45:44 »
Wenn ich mich richtig erinnere habe ich vor kurzem gelesen, dass Sun die Entwicklung des UltraSPARC V eingestellt hat (oder es plant?), und voll auf sun4v (also Niagara und Konsorten) setzt.

Die Entwicklung des UltraSPARC V ist bereits vor knapp 3 Jahren eingestellt worden. Mit Blick auf den Projektnamen "Millenium" schien das auch böse hinter dem Zeitplan hinterher zu hinken.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/46436

BTW: Ähnlich wie Sun bei Nevada gerne darauf besteht, dass das _nicht_ Solaris 11 ist, wenn auch Chancen bestehen, dass das mal als Solaris 11 auf dem Markt kommt, war UltraSPARC V nie ein offizieller Produktname. Könnte also theoretisch sogar passieren, dass z.B. der Rock als UltraSPARC V rausgebracht wird.

Zitat
Ich denke, dass das wohl die richtige Entscheidung ist, da die sun4v-Architektur echtes Potential hat.

sun4v bezeichnet erstmal nur den Befehlssatz, nicht die Implementierung. Der wesentliche Unterschied zwischen sun4u und sun4v sind die Befehle zur Virtualisierung. Keine Ahnung, wann das Engineering diese Erweiterung entwickelt hat (vielleicht sogar schon für den Millenium?).

Die Implementierung ist eine andere Baustelle. UltraSPARC II und UltraSPARC III haben ja auch nur rudimentär miteinander zu tun und implementieren beide sun4u. Und Fujitsus SPARC64 ist ebenfalls sun4u konform.

Zitat
Solaris wird nach wie vor einen kleinen, aber feinen Markt (Telekommunikation, Medizin, Banken usw.) bedienen, wo Dinge wie Stabilität und Skalierbarkeit wichtiger sind als animierte Desktops und breite Hardwareunterstützung.

Naja, das ist die Frage. Nur vom Highend kann man nicht leben, das zeigt zum einen doch die Pleite von SGI oder das Bemühen von IBM, mit Linux neue Kunden für ihre zSeries zu bekommen.

Ich denke schon, dass die Entscheidung von Sun, sich mehr bei x86 zu engagieren, richtig war. Die haben über lange Jahre mit dem Bekenntnis zu SPARC und Solaris gut Geld verdient, diese Art von Konservativität und Konstanz gefällt den großen Kunden. Aber da weiter drauf zu beharren, würde unweigerlich in die Pleite oder die Übernahme führen. Siehe SGI, siehe Digital.

Offensiv für Solaris auf x86 zu werben, eigene x86-Kisten zu entwickeln und auch Linux und Windows ins Angebot aufzunehmen, ist sicher ein mutiger Schritt, Erfolg ist da auch nicht selbstverständlich. Aber ich denke, dass das mit Abstand die erfolgversprechenste Strategie ist. Und die ersten Erfolge sind ja auch schon sichtbar. :-)


tba

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #7 am: 16. Januar 2007, 12:50:25 »
Hallo Tschokko,
hallo escimo,
erstmal danke für eure Beiträge - vor allem escimo hat hier einiges auf den Punkt gebracht, das war in meinen Augen deine Nachtstunden wert  ;)

Tschokko hat schon mal den wichtigsten Schritt vollzogen - glaube in einer schnelllebigen Welt keinem kurzlebigen Lebewesen; keine Religion, keine Firma und bestimmt kein einzelner Mensch wird dir dein Heil bringen - wenn du dich darauf verläßt bist du verlassen!

Neben den von escimo angesprochenen Vorzügen darf man bei Solaris und bei Sparc zwei Faktoren nicht vergessen - die große und breite installierte Basis: wenn Tschokko's Chef Sun und Solaris nicht kennt, hat er halt noch nie ein richtiges Rechenzentrum gesehen  ;D  ich arbeite für viele Kunden, momentan aber für eine der größten deutschen Banken, die international ausgerichtet sind.

Hier gibt es eine strategische Ausrichtung: Solaris auf SPARC!

Natürlich haben wir unseren Host (und Hundertschaften von Pflegekräften), zusammen mit IBM-Kollegen betreue ich eine Projektumgebung mit insgesamt so 20 Servern (oder knapp 100 Prozzen) - stark wachsend! Solaris ist mit SPARC das skalierbarste System, und das ist im Falle eines Falles mehr als Geld wert!

Wir wissen zum Beispiel, daß ein Linux auf einer x86 Büchse jetzt einen Tacken schneller wäre - und mit spätestens 8 Prozzen dann am Ende. Was nützt mir eine Technologie, die max. eine Tonne doppelt so schnell ans Ziel bringt - wenn ich nicht ausschließen kann, daß ich morgen aber zwei Tonnen schwere Brocken zu bewegen habe?

Ich sitze an einem Windows Arbeitsplatz und habe einen zu Hause, ich nutze Reflection und X- Ming für den Zugriff auf Solaris und ander *nix(en), ich mache mit jedem System immer das was damit am einfachsten/besten oder zuverlässigsten geht; je nachdem was mir wichtig erscheint!

Zuletzt: Sybase unterstützt viele Plattformen und Betriebssysteme - aber auf Solaris unterstützen sie ALLES; Oracle geht in die gleiche Richtung, IBM mit DB2 oder z.B. Produkte wie WebSphere empfehlen (z.T. zähneknirschend) eines der besten Betriebssysteme; trotzdem würde ich Solaris nicht für den heimischen Arbeitsplatz empfehlen, da schon eher Ubuntu oder Suse wenn es denn kein Windows sein soll.

Arbeit findet jemand, der Solaris beherrscht, sicherlich einfacher wie derjenige, der "nur" Windows kennt; das was ein Windows-Admin kann , kann jeder lernen der die Maus bedienen kann. Die Hürde bei *nix liegt ein bisschen höher - und in Rechenzentren die ich kenne werden sogar für Windows-Applikationen Unix-Admins eingesetzt - die denken strategischer und nachhaltiger so munkelt man ..

Alles was du lernst kann dir nur helfen!

Gruß
und guten Appettit

Thorsten

Offline Jonny

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #8 am: 16. Januar 2007, 23:14:22 »
/* Philosophen Mode on
Fanatiker neigen dazu Dogmatiker zu sein.
Dogmatiker sind starr und können sich nicht anpassen.
Die Welt schert sich nicht darum sondern ist ständig in Bewegung.
Das ist der Grund warum Fanatiker über kurz oder lange aussterben werden.
(Bei einigen Sorten hoffe ich das wenigstens)
/* Philosophen Mode off

Insgesamt verstehe ich das Verzagen und Verzweifeln wenn man von Solaris überzeugt ist.
Selber habe ich im Endeffekt in der Arbeit auch das Problem, dass wir jede Menge Windows, fast kein Linux und einen angeblich schrumpfenden Bestand an Solaris Maschinen haben.
Andererseits finde ich aber den Ansatz erst mal über das OS und dann erst über die Anwendung zu entscheiden eher suboptimal. In der Arbeit setzen wir z.B. Clearcase von IBM ein. Die Entwicklungsplattform dieser Software ist derzeit immer noch Solairs/SPARC. Solange das so ist, werden wir Clearcase auch auf Solairs/SPARC betreiben (abgesehen davon, dass Windows bis vor kurzem mit 32 GB Memory noch nicht so wie gewünscht umgehen konnte).
Für mich ist die Applikation vorrangig, wenn das geklärt ist, dann schaut man worauf die Chose am besten läuft, oder es kommt Politik ins Spiel, dann sind alle rationalen Punkte eh außen vor. Ich bin nicht glücklich, dass unser Backup System von Solaris auf Windows umgezogen ist, andererseits habe ich mit der Applikation genug zu tun und die System Fummeleien soll ruhig der Windows Heinzel machen, ich kann mich auf Ahnungslosigkeit raus reden und entspannt zurück lehnen ;D
Natürlich fände ich es schade, wenn Solaris in der Arbeit aussterben würde, aber seit alle davon reden, dass Solaris/SPARC weg muss haben wir noch nie so viele SPARC Server gekauft.
Dass es vom Desktop (im CAD Umfeld) über kurz oder lang verschwindet war für mich klar, das ist aber wie es mir den Anschein macht auch nicht länger eine wirkliche Zielgruppe von Sun. Die Workstations würde ich eher als SW-Entwicklungs Arbeitsplätze sehen.
Egal wie es läuft, Windows Admin will ich glaube ich nicht werden, Linux wird ev. kommen aber ansonsten bleibt in meinem Umfeld immer genug Arbeit über.
Ansonsten sollten wir mal abwarten was es so an Synergieen zwischen Solaris x86 und Linux geben wird und ob es nicht im professionellen Bereich einen Schub Richtung Solaris geben wird (ich denke da primär an Support Themen, sofern der nicht zu Tode gespart wird).
Ich sehe es die nächsten Jahre nicht so trüb, ob ich es mit Solaris bis zur Rente schaffen werde wage ich aber zu bezweifeln (Die Frage, ob ich noch zu lange arbeiten muss, oder Solaris bald die Grätsche macht überlasse ich dem geneigten Leser ;) ).

Gruß
Jonny
solaris is like a wigwam :
no windows, no gates and a apache inside !

Balzac2m

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #9 am: 18. Januar 2007, 10:33:02 »
Ich finde, Jonny sieht das ganz richtig.
Im Workstationmarkt ist SPARC wohl mehr oder minder tot, wenn man mal von der Entwicklung für die schweren Eisen absieht und ich glaube, Sun geht da den absolut richtigen Weg.
Die Ultra 40 ist mit Abstand die am besten designte (damit meine ich nicht das Aussehen, obwohl's da auch stimmt) Opteronworkstation, die ich je gesehen habe und teuer ist sie auch nicht mal und man hat gleich eine zertifizierte Workstation für 3 der wichtigsten Betriebssysteme.
Hätte ich die Kohle, würde ich für mein Hauptsystem sogar eher zur 40 als zur 45 tendieren, das mögen andere anders sehen, aber ich glaube, ein wirklich solides x86-System steht einer SPARC nicht in viel nach.
Wenn es dann größer wird, mag das wieder anders aussehen, aber das sind ja auch keine Workstations mehr.
Ich glaube, Sun hat gerade nochmal die Kurve gekriegt. War hier jemand auf der T1000 Roadshow?
Ehrlich, als der Typ von Strato da war, ich habe noch nie einem Geschäftsmann so eine Freude angesehen, jedenfalls nicht über Computer. Die haben für ihre Mailserver 2 Racks UltraSPARC 2 und 3 Maschinen voll mit einem T1000 (oder 2000, bin mir nicht mehr ganz sicher) ersetzt.
Und es spart nicht nur Platz im Rack, er war auch froh, dass sie nun nicht ein Milliönchen ausgeben mussten, um ihre Klimaanlage aufzustocken.
Sicher, es war eine SUN Roadshow und die werden da sicher nicht über Sun abrotzen, aber trotzdem, ich finde, er kam sehr überzeugend rüber.
Wenn es mit dem Rock so weitergeht, dann glaube ich, dass Solaris noch einen langen Weg vor sich hat, sowohl auf SPARC, als auch auf x86.

Da will ich meine Blade fast schon wieder behalten, wenn ich sowas schreibe ;). Aber zum Solarisen wird meine Dual Ultra 60 auch noch reichen ;)

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #9 am: 18. Januar 2007, 10:33:02 »

Offline franco

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #10 am: 18. Januar 2007, 12:38:21 »
Es gibt ernsthaft Leute die behaupten Solaris wird Linux den Rang ablaufen, spätestens wenn Linux keine Closed Source Treiber mehr zu lässt, wobei ja das immer noch nicht 100% beschlossen ist.

Da stehen aber auch noch andere in den Startlöchern bzw. rennen schon mächtig!

Ich denke da nur an Free-, Net- und OpenBSD, besonders FreeBSD ist da schon kräftig dabei, ernsthafte Konkurrenz zu sein! Vielleicht nicht auf Sparc, aber auf i386, amd64 schon mehr!

Es gibt für diesen Mark (PC, Home) massig Alternativen, da hat es Solaris schwer, auf der Sparc steht sie aber noch unangefochten an der Spitze!

Gruß Frank

P.S. Aber wer das System einmal benutzt hat, der bleibt auch dabei!!!

Offline escimo

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #11 am: 18. Januar 2007, 16:33:49 »
Das die Märkte für Workstations und Personal Computer zusammenwachsen, das hat man schon um die 90'er erkannt. Das ist nun wirklich keine Neuheit, dass es für propritäre und äußerst Kosten-fressende Langzeitentwicklungen von Nicht-x86/x64-Workstations (DEC, SGI, Sun, HP) so gut wie unmöglich geworden ist sich gegen preiswerte, weitverbreitete, standardiesierte Hardware in der oberen PC-Liga zu halten. Nur speziell für diese Plattformen erstellte Nichen-Software macht den Vertrieb überhaupt noch möglich. Es kommt halt immer auf den Anwendungsfall und vorrangigen Verwendungszweck des Kunden an, was dieser erreichen möchte und mit welcher Software/Anwendung er künftig arbeiten wird. ;)

Die Ultra 40 ist mit Abstand die am besten designte (damit meine ich nicht das Aussehen, obwohl's da auch stimmt) Opteronworkstation, die ich je gesehen habe und teuer ist sie auch nicht mal und man hat gleich eine zertifizierte Workstation für 3 der wichtigsten Betriebssysteme.
Das ist eine reine Geschmacksfrage. Leistungsmäßig liegen solche Dual/Quad-Core Opteron-Workstations ziemlich eng beeinander. Das entscheiden dann - mal von verwendeten Netzteilen, Standard-Profigrafik, Opteron-Modell/-Anzahl, installierte Controller und Platten abgesehen - eher noch Compiler, Betriebssystem und zertifizierte Anwendungen. Ich meine, da muss man schon genau hinsehen, um noch einen echten Unterschied zu bemerken. ;)

So weh es mir auch tun könnte, die Zeit der großen propritären Eigenentwicklungen ist vorerst vorbei.

Hier mal meine Favoriten unter den "altgedienten" Herstellern für Dual-Socket Opteron-Workstations:
Bestimmt hab' ich ein Dutzend anderer Hersteller vergessen. Ist nicht mein Tag heute.

Mein absolut nicht nötiger Wunschtraum wäre die FSC V840, auch wenn es ein Tyan-Board als Basis hat! :-*
Kaufen ist einfach nicht! Ich brauche für keinen meiner derzeitigen und wahrscheinlich künftigen Anwendungsfälle so eine enorme Rechenleistung.

"Es sei denn, man entwickelt und vertreibt eine hyper-aufwendige, must-have 3D-OfficeSuite: bunt, blinkend und mit piepender Geräuschuntermalung in toller 7.1 Surround-Qalität, welche dir jeden deiner grammatikalischen und  orthografischen Fehler vorsingt."  ;D

Gruß
escimo
« Letzte Änderung: 18. Januar 2007, 16:43:42 von escimo »

llothar

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #12 am: 19. Januar 2007, 20:26:37 »
Ich meine, da muss man schon genau hinsehen, um noch einen echten Unterschied zu bemerken. ;)

Genau das wird das Problem von Sun werden. Wenn es keinen realen Unterschied mehr gibt kann man auf Lifestyle machen und landet bei Apple oder auf Kosten und landet beim Discounter in Taiwan. Für mich ist ihre Entscheidung langfristig als Kistenschieber enden zu wollen kaum nachzuvollziehen. Da hätten sie eher mit den Japanern die Sparc IV intensiver (auch für den Desktop) weiterentwickeln sollen - wenn sie wirklich noch interesse hätten und von SPARC überzeugt wären.

Insbesondere bin ich gespannt wie sich Sun schlägt wenn in einigen Jahren Intel mit QuadCores im Aldi PC und OctaCore CPU's im Serverbereich auftaucht, natürlich mit Dual Server Boards mit 16 Kernen. Angekündigt haben sie ja für 2010 ein 32 Core System (Okay sie hatten auch die 6 GHz Marke irgendwann mal erwähnt).

Frage ist wenn das stabil läuft ob dann nicht auch die dicken Eisen sehr schnell verschwinden und lieber redunante "PC's" kommen. Denn zumindest Scalability spielt keine Rolle mehr. Das wird softwaretechnisch anders gelöst. Das Leben da wird komplizierter und ich denke immer mehr Kunden werden ihnen weglaufen und ob sie vom Rest zusammen mit IBM, HP und SGI leben können halte ich fraglich.

Zumindest bleibt es interessant.

Ich habe  jetzt jedenfalls den Rat von Tschokko berücksichtigt und aufgegeben meine Unix Hardware irgendwie noch beruflich zu nutzen. Gerade bei Alternate zwei Core2Duo zum Selberbauen geordert und da wird dann FreeBSD und Linux daraufkommen. Meine HP Kiste werde ich aber weiterhin immer wieder bestaunen wenn mir am PC Gehäuse mal wieder irgendein Plastikteil abbricht oder rumwackelt. Aber trotz allem, es läuft und das deutlich besser und auch zuverlässiger als das was ich in der Desktop Sparc Welt erlebt habe. Da hatte mir Ultra 10 sehr gut gefallen und als ich daher irgendwann auf eine Blade 1000 aufgerüstet hatte war der Absturz umso grösser. Die Kiste ist in meinen Augen einfach ein absolutes Fiasko, vermutlich werde auch ich sie verkaufen und mich mit meiner Ultra begnügen.

hchris

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #13 am: 19. Januar 2007, 21:55:25 »
Ich erinnere mich an genau die gleichen Diskussionen - vor mehr als 10 Jahren. Genau das gleiche duestere Bild, fast die gleichen Argumente. Und in 10 Jahren werden wir das gleiche wieder lesen koennen  ;D

Abgesehen davon sind es haeufig weniger technische Gruende die ueber den Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen und Produkten in dem Bereich entscheiden. Sonst muessten wir augenblicklich alle unsere Windows und Linux Partitionen loeschen und auf dem Schreibtisch Mac OS X und auf unseren als Servern eingesetzten PCs Solaris installieren.  ;)

/Chris

« Letzte Änderung: 19. Januar 2007, 21:57:11 von hchris »

Offline signal_15

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Re: Eure Meinung, wie sieht die Zukunft von Solaris und SPARC aus?
« Antwort #14 am: 24. Januar 2007, 08:59:36 »
und wie's aussieht geht's mit den geschaeften auch wieder besser.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,461775,00.html

ct,