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Autor Thema: /etc/system versus /etc/project  (Gelesen 3962 mal)

samis94

  • Gast
/etc/system versus /etc/project
« am: 16. August 2007, 15:43:06 »
Hallo ich habe eine generelle Frage betreffend Solaris 10.
In der einschlägigen Dokumentation liest man immer das dass File /etc/system ersetzt wird mit dem file /etc/project.
Fakt ist ja aber, das immer noch beides gebraucht wird.
Meine Frage ist vielleicht simpel.
Wenn ein Parameter in beiden Files vorkommt, welcher ist dann wirklich aktiv. Gibt es eine Reihenfolge?

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/etc/system versus /etc/project
« am: 16. August 2007, 15:43:06 »

Offline Drusus

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Re: /etc/system versus /etc/project
« Antwort #1 am: 17. August 2007, 11:26:25 »
Moin,

in der datei /etc/system kannst du systemweite Kernel-Parameter festlegen (auch unter Solaris 10).

In Solaris 10 sind nun aber einige Werte keine "systemweiten Kernel-Paramter" mehr sondern muessen ueber andere Config-Dateien (wie /etc/project) verwaltet werden, da es hier nun optional Zonen gibt (die eine andere Config haben koennen aber den gleichen Kernel teilen). Dieses betrifft nur die Ressource-Controls (shared memory, Semaphoren etc.). Viele der ehemaligen /etc/system Eintraege fuer diese Ressource-Controls sind in /etc/system obsolete und werden schlichtweg ignoriert. Andere werden aus Kompatibilitaetsgruenden uebernommen und stellen dann einen neuen Default da (der mit /etc/project dann wieder ueberschrieben wird).

Generell gilt: Ressource-Controls (shared memory, sempahors, message queues, ...) bei Solaris 10 nicht mehr /etc/system sondern per projects konfigurieren. Andere Einstellungen die systemweite Kernel-Parameter setzen werden hingegen auch weiterhin in /etc/system vorgenommen.

Details findest du auf der SunSolve in dem Infodoc 71582: http://sunsolve.sun.com/search/document.do?assetkey=1-9-71582-1 (daufer ist allerdings ein Login auf der SunSolve notwendig).

Tschau,
  Drusus.

pressy

  • Gast
Re: /etc/system versus /etc/project
« Antwort #2 am: 17. August 2007, 14:56:04 »
generelles problem war immer, dass unter älteren solaris versionen (und vielen anderen unix-derivaten) viele parameter global gesetzt wurden und nur während der kernel initialisierung gelesen und gesetzt wurden. so konnte man früher wie von Drusus schon beschrieben nur einen globalen shared-memory bereich definieren, hat man nun aber mehrere dienste die unterschiedlich memory bräuchten, kann man unter solaris 10 jetzt auf user und gruppen ebene grössen definieren und im laufenden betrieb dynamisch ändern. so schützt man die applications vorm überlaufen und kann seine vorhandenen resourcen besser aufteilen.
das /etc/project file, bzw. projects ansich hat es schon früher gegeben, unter solaris 10 sind nur die funktionen stark erweitert worden. grundsätzlich hat es allerdings relativ wenig mit dem /etc/system file zu tun. das system file dient noch immer zur kernel initialisierung und definiert bzw. manipuliert kernel module, driver und das allgemeine verhalten des kernels. projekte sind für das resource management da, wer darf wieviel von was verwenden, zb. cpu's, memory, scheduling klassen.....
tipp in deiner shell einmal "prctl $$" ein, um zu sehen, welche werte zum beispiel verändert werden können, und das live, dynamisch und fein gratuliert....

gP