sonnenblen.de

Fragen und Antworten


Warum sonnenblen.de?

Was ist so besonders an SUN Workstations?

Was macht man mit SUN Workstations zuhause?

Geht das nicht alles einfacher und billiger mit PC Hardware?

Ist UNIX/Linux nicht was für Freaks?


Warum sonnenblen.de?

Die Wahl des Namens für diese Website war eher zufällig. Ursprünglich hatten wir lediglich im Kollegenkreis diskutiert, was es für deutsche Wörter mit Endung "de" gibt, die um eben diese Endsilbe verkürzt noch nicht als .de-Domain registriert sind.

Meine Verblüffung war groß, daß ausgerechnet auf sonnenblen.de noch niemand gekommen war (während sonnenblende.de ganz offensichtlich schon vergeben ist ;-)

Die Frage, was man mit diesem Domainnamen anstellen könnte, war dann schnell beantwortet. Mir fehlte schon lange ein öffentliches Diskussionsforum für Heimanwender von SUN Workstations. Ich selbst bin begeisterter Benutzer solcher Maschinen, und da lag es nahe, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Da ich beim Einsatz von SUNs alles andere als ein Purist bin - ich bin weder auf das eingesetzte Betriebssystem noch auf den sammelwürdigen Zustand der Maschinen fixiert - passt auch der Name: SUN - wenn es denn auch eigentlich für "Stanford University Network" steht - heisst auf deutsch Sonne, und eine Mischung (eigentlich aus dem Genussmittelbereich, im übertragenen Sinne aber auch aus Hard- und Software) ist im Englischen ein "blend". Ein reines Wortspiel also...

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Was ist so besonders an SUN Workstations?

Das ist für viele eine Philosophiefrage, und in dem Bereich, über den ich an meinen heutigen IT-Job gekommen bin, waren SUN Workstations aufgrund ihrer Architektur und des Designs immer das, was man - im Gegensatz zu PCs - unter "richtigen Rechnern" verstand. Von diesen Glaubenskriegen früherer Jahre möchte ich mich allerdings inzwischen distanzieren.

Das eindeutig besondere an SUNs ist ihr gelungenes Design, die in weiten Teilen sehr einheitlich gebliebene aber trotzdem skalierbare und abwärtskompatible Hardware und die geradezu sprichwörtliche Stabilität der Kombination aus Hard- und Software. Auch wenn SUN Maschinen als "Neuware" immer noch High-End-Material zu High-End-Preisen sind, kann man gebrauchte Maschinen so ziemlich für jeden Geldbeutel bekommen, und man hat immer noch ein Gerät, das vielseitig einsetzbar und kaum kaputtzukriegen ist.

Ob man die Maschinen unter dem Original-Betriebssystem (SUN Solaris 2.x, ein UNIX System V Derivat) oder einem der vielen inzwischen verfügbaren "freien" Betriebssysteme (Linux, NetBSD, ...) einsetzt, ist dabei fast schon von untergeordneter Bedeutung.

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Was macht man mit SUN Workstations zuhause?

Gute Frage. Dazu muß man wissen, wozu SUN Workstations kommerziell eingesetzt werden. Die aktuelle Linie der Ultra-Workstations (Ultra 5, Ultra 10 und die entsprechenden Netras) kommen neben dem reinen Desktop-Einsatz als Arbeitsplatzmaschine gern und häufig als kleine Netzwerk- und Webserver zum Einsatz. Gleiches galt - und wegen der hohen "Lebenserwartung" gilt noch immer - auch für ältere, noch SBUS-basierte Systeme. Auf die größeren Servermaschinen möchte ich hier nicht eingehen, weil diese das übliche Budget des Heimanwenders doch eher sprengen.

Schaut man sich einmal das Design, den Platzbedarf und den Energieverbrauch der durchschnittlichen "Altmaschine" an, so sieht man, daß diese Geräte eine hervorragende Alternative für kleine Netzwerk- und Webserver im Heimbereich sind. Die Maschinen kann man oft günstig gebraucht erwerben (z.B. auf eBay ersteigern), die Software ist kostenlos (Linux, NetBSD) und naht- und problemlos mit den sonst im Heimbereich üblichen Windows-PCs integrierbar. Hat man darüberhinaus noch das Glück, eine der seltenen Maschinen mit 24bit-Grafikkarte zu bekommen, hat man gleichzeitig einen kompakten Server (den man sowieso rund um die Uhr laufen lassen sollte) und eine stabile Surf- und Mailstation, die man nicht erst langwierig hochbooten muss, und die sich auch nicht alle Nase lang ihre Registry zerlegt. Selbst ohne aufwendige Datensicherungsstrategie sind Totalverluste z.B. von e-mail-Ordnern damit eher eine Sache der Vergangenheit.

Nebenbei - selbst wenn man nicht unbedingt einen Webserver im Keller stehen haben möchte - kann man die Maschinen auch noch als Web-Proxy laufen lassen, was sich immer dann auszahlt, wenn mehrere Leute im gleichen Haushalt (z.B. mit mehreren PCs) über einen einzigen Internetzugang surfen. Da einige SUNs mit onboard-ISDN kommen, und für die übrigen Modelle eine Karte als Sonderausstattung verfügbar ist, ist auch der Einsatz als ISDN-Router oder/und vbox-Anrufbeantworter kein Problem. Für die Glücklichen, die einen DSL-Zugang besitzen: Einfach eine SBUS-Ethernetkarte zusätzlich einbauen (einen Ethernetanschluss hat jede SUN serienmäßig!) und die Maschine per PPPoE als DSL-Router "mißbrauchen".

Was man mit den Maschinen zugegebenermaßen nicht machen kann: Atemberaubende 3D-Spiele spielen. Eine SUN ist kein Spielcomputer und wird - zumindest in den z.Zt. für Heimanwender erschwinglichen Serien - auch nie einer werden. Es gibt sicherlich ganz nette Unterhaltungsspielchen unter Linux, die aber höchstens Pausenfüller-Charakter haben. Ich werde aber auch nie behaupten, daß man mit einer SUN zuhause jegliche denkbare Heim-Computeranwendung (ich betone den Bindestrich ;-) erschlagen kann. Die meisten allerdings schon...

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Geht das nicht alles einfacher und billiger mit PC Hardware?

Jein, oder kommt darauf an... Einfacher genau dann, wenn man sich mit PCs gut und mit SUNs überhaupt nicht auskennt. Kennt man sich mit beiden Plattformen gut oder - alternativ - überhaupt nicht aus, ist der Lernaufwand in etwa gleich gering oder gleich groß. Danach aber wird's bei SUNs allein deswegen einfacher, weil es bedeutend weniger "Sonderlocken" bzgl. Aufbau und Ausstattung der Systeme gibt. Insbesondere wenn man die Linux-Installation auf SUN und PC vergleicht, gibt es weniger Hardware-bedingte Fallstricke durch evtl. noch nicht unterstützte Grafikkarten, eine etwas anders aufgebaute serielle Schnittstelle oder ausgerechnet die falsche Version des SCSI-Controller-Chips.

Interessant ist die Frage nach dem "billiger". Der moderne Durchschnitts-PC hat - wie allerdings auch die moderne SUN-Workstation - IDE-Festplatten und -CDROMs. Daß diese billiger als die bei älteren SUNs erforderliche SCSI-Hardware sind, weiß jeder, der sich mal eine Computer-Preisliste angeschaut hat. Das Zauberwort heißt also auch hier: Geschickt gebraucht einkaufen. Das Geld ist allein schon deswegen gut angelegt, weil das SCSI-Interface vielseitiger ist und mehr angeschlossene Geräte unterstützt als IDE. Der nützliche Seiteneffekt ist, daß Kompatibilitätsprobleme fast ausgeschlossen werden können (einzige Ausnahme: SCSI-Scanner bestimmter Hersteller). Und wo findet man sonst schon ein Interface, auf dem CDROM, Brenner, mehrere Platten, Bandlaufwerke und Scanner friedlich koexistieren?

Müsste man alles neu kaufen, würde der PC immer das Preisrennen gewinnen. Vom finanziellen Gesichtspunkt her sind SUNs genau dann interessant, wenn man die Maschine gebraucht bekommt (= niedriger Anschaffungspreis) und der Einsatz des Geräts Dauerlauf (7*24 Stunden) voraussetzt. Dann nämlich ist die SUN schon wegen des Stromverbrauchs auf Dauer günstiger. Klar, PCs haben den allseits gehaßliebten Standby-Modus, aber mit Dauerlauf meine ich an dieser Stelle Dauerlauf, da wird sich ohnehin nicht schlafengelegt.

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Ist UNIX/Linux nicht was für Freaks?

Schon lange nicht mehr. SUNs Solaris ist als Desktop-Betriebssystem im professionellen Bereich schon längst ein Begriff, und es gibt eine Vielzahl von Anwendungsprogrammen für alle Bereiche. Der Privatanwender hat wegen der hohen Lizenzkosten für die Software (Solaris und einige Anwendungen wie z.B. StarOffice sind inzwischen frei!) jedoch nur eingeschränkt etwas davon. Damit kann sich die Plattform aber bequem mit Windows die Hand geben, denn der legale Einsatz von Windows-Software erfordert in aller Regel ebenfalls drei bis vierstellige Lizenzgebühren.

Interessanter dürfte der Einsatz von Linux sein, wobei die Anwendungsvielfalt nicht unbedingt auf alle, aber doch auf die meisten Plattformen übertragbar ist. Aus nachvollziehbaren Gründen gibt es z.B. bislang kein Linux-StarOffice für SUN Maschinen (SUN gräbt dem eigenen Betriebssystem nicht das Wasser ab). Die allermeisten der freien Softwarelösungen unter Linux sind jedoch relativ problemlos auf SUN portierbar oder schon erfolgreich portiert. Zum Teil werden Anwendungen, die unter Linux entwickelt wurden, auf Solaris portiert, was die Sache noch interessanter macht (KDE als Desktop erfreut sich unter Solaris z.B. grosser Beliebtheit!).

Den Freakstatus sind beide Systeme inzwischen los. Für die durchschnittliche Linux-Installation auf einer SUN braucht man weniger Zeit und weniger Mausclicks als für eine vergleichbare PC-Installation, und wer sich schonmal mit den vielen Dingen, die bei einer Windows-Installation schiefgehen können, das Wochenende verdorben hat, zieht schnell Vergleiche zugunsten grafischer Linux-Installationsprogramme. Allein die Tatsache, daß noch immer vornehmlich Computer-Erfahrene den Weg zu Linux oder UNIX finden, sollte aber niemanden abschrecken, es mal zu versuchen.

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