Oracle und Sun wollen Firmen-IT billiger machen
Oracle und Sun arbeiten gemeinsam an Soft- und Hardwareprodukten für x86-Prozessoren, um Unternehmen preiswertere Systemlösungen anbieten zu können. Unter anderem stellt Sun zwei neue Rackserver mit Xeon-Prozessoren vor, die unter Red Hat Linux oder Solaris 9 laufen.
Der Sun Fire V60x (1 Höheneinheit, 2 Intel Xeon 2,8 GHz FSB533, bis zu 6 GByte RAM) und der Sun Fire V65x (2 HE, 2 Intel Xeon 2,8 oder 3,06 GHz FSB533, bis zu 12 GByte RAM, bis zu 6 Hotswap-SCSI-Festplatten) sind die leistungsstärkeren Nachfolger des im vergangenen Jahr vorgestellten LX50. Dieser 1-HE-Server mit zwei Intel-Pentium-III-S-Prozessoren hatte sich im c't-Test als Original-Intel-Produkt mit blauer Frontblende entpuppt, den Sun zusammen mit einer damals nicht ganz taufrischen Red-Hat-Installation und deutlichem Aufpreis verkaufte. Auch diesmal scheint Sun ganz auf die bewährte Qualität des Erzrivalen Intel zu setzen -- die Spezifikationen des Fire Vx60 sind fast identisch mit denen des Intel Server Chassis SR1300 mit eingebautem Mainboard SE7501 WV2 samt passender SCSI-Backplane, ebenso wie sich der Fire Vx65 und Intels SR2300 gleichen, wenn darin ebenfalls das Mainboard Westville 2 steckt. Diese Intel-Komponenten sind auch bei Versandhändlern zu bekommen; ein Preisvergleich lohnt sich für potenzielle Sun-Kunden, vor allem wenn statt Solaris 9 in der x86-Version Red Hat Linux zum Einsatz kommen soll.
Die mit Einstiegspreisen von 2450 und 2650 US-Dollar (ohne Steuern) vergleichsweise preiswerten Server dienen nach Ansicht von Sun und Oracle als allgemeine Web- und Firmenserver, sollen aber auch im Clusterverbund gegen teure Multiprozessorsysteme für Datenbanken antreten. Oracle steuert dazu seine Oracle 9i Database on Linux und die Real Application Clusters (RAC) bei -- so macht die Firma Linux nach eigenem Anspruch "Unbreakable", also besonders zuverlässig.
Auch Solaris für x86-Prozessoren soll von Oracle-Technik profitieren und zuverlässiger werden. Außerdem ist geplant, die Architektur Sun N1 enger mit den Application Services und der E-Business-Suite von Oracle zu verzahnen.
Larry Ellison und Scott McNealy, die beiden charismatischen Chefs von Oracle und Sun, betonten bei ihrem auch als Web-Video ausgestrahlten Treffen immer wieder die neue Qualität ihrer Zusammenarbeit. Außerdem holte Sun noch Red Hat ins Boot: Die Linux-Spezialisten vertreiben ihre Red Hat Enterprise Linux künftig mit Suns Java Virtual Machine; im Gegenzug nimmt Sun alle Enterprise-Linux-Varianten von Red Hat in das Vertriebs- und Supportprogramm mit auf. Überdies konnte Sun 100 neue Partnerfirmen für das iForce-Programm gewinnen, die Software und Systemlösungen für Sun-Rechner anbieten.
Vor wenigen Wochen erst hatte Sun Preissenkungen von 25 Prozent auf die beiden SPARC-Server Fire V1280 und Netra 1280 angekündigt. (ciw/c't)
Quelle :
http://www.heise.de/newsticker/data/ciw-20.05.03-000/