Sun: Linux-Nutzer wollen in Wirklichkeit kein Linux
"Was Linux-Nutzer wirklich interessiert, ist nicht Linux an sich, sondern sind die Vorteile der Kombination aus Unix und der Intel-Architektur", sagte Suns Vertriebschef Robert Youngjohns auf der 14. Technologiekonferenz des Investmenthauses Bear Stearns. Der ganze Enthusiasmus um Linux ranke sich nicht um die Besonderheiten des Betriebssystems, sondern darum, ein Unix auf einer als günstig eingeschätzten Plattform betreiben zu können, geht aus einem Bericht der Internet Week über die Konferenz hervor.
Youngjohns warnte jedoch vor versteckten Kosten: Auch wenn die Plattform günstig sei, Wartung und Betrieb könnten bei Linux teuer kommen. Auch die Aufspaltung in verschiedene Distributionen sei bedenklich. Er bezeichnete sich selbst als Linux-Fan, dessen Heim-PC unter Linux laufe.
Wegen der Vorteile eines Unix auf Intel-Basis biete Sun das Solaris-Betriebssystem für Intel-Prozessoren an. Noch immer seien sehr viele Unternehmen an der 32-Bit-Architektur interessiert -- diesen Markt gelte es zu bedienen. Wenn das Solaris für Intel 12 bis 18 Monate früher verfügbar gewesen wäre, so Youngjohns, hätte sich kaum ein IT-Manager für Linux interessiert. Linux sei ein Teil des Unix-Marktes, und den wolle man für sich erobern, besonders um mehr Dienstleistungen zu verkaufen: "Wir machen da ein großes Geschäft draus." (ola/c't)
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/data/ola-12.06.03-003/