Autor Thema: Sun-Chef McNealy: Finger weg von Open Source  (Gelesen 2109 mal)

Lordy

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Sun-Chef McNealy: Finger weg von Open Source
« am: 02. August 2003, 04:04:18 »
Sun-Chef McNealy: Finger weg von Open Source

Sun-Chef Scott McNealy, unlängst als Trittbrettfahrer beim Rechtsstreit zwischen SCO und IBM um aus Unix entwendeten Code aufgefallen, meldet sich wieder in gewohnt lockerer Art zu Wort: "Fassen Sie keinesfalls Open-Source-Software an, solange Sie nicht über eine Team von Urheberrechtsexperten verfügen, die in der Lage sind, jede einzelne Zeile des Quellcodes nach möglichen Rechtsverletzungen zu durchkämmen." Das soll er laut US-Medienberichten auf Suns Technology Forum in Schottland diese Woche vor britischen Geschäftsleuten gesagt haben.

McNealy fügte aber beschwichtigend hinzu: "Wir befürworten Open-Source-Software -- trotz der vielen Hass-Mails, die ich aus der Open-Source-Gemeinde bekomme." Die Vorgabe eines Liebesbeweises scheint auch nicht weit hergeholt zu sein, denn immerhin gab Sun in dieser Woche bekannt, ein eigenes Desktop-Linux namens "Mad Hatter" auf den Markt zu bringen und mit SuSE ein Allianz besiegelt zu haben, die den deutschen Linux-Distributor zum Betriebssystemlieferanten für Suns Intel-Server kürt.

Mit der Warnung vor Open-Source-Software dürfte McNealy einige Unsicherheit unter den Anwesenden gestreut haben. Die Linux-Distributoren SuSE noch Red Hat zeigten sich nämlich bislang von den Drohungen SCOs wenig beeindruckt. Und auch sonst scheint der Fall kaum zu einem Drama für Linux-Anwender zu werden, bestätigte diese Woche doch SCO-Sprecher Blake Stowell gegenüber US-Medien, dass SCO keine Rechte an IBMs Beiträgen zum Linux-Kernel beanspruche. Es ginge im Rechtsstreit nicht um Copyright-Verletzungen, sondern um Vertragsbruch: IBM habe seinerzeit vertraglich zugesichert, die Geheimnisse um Unix zu wahren, aber mit der Veröffentlichung von Quellcode aus dem als Unix lizenziertem AIX im Rahmen ihrer Linux-Initiative mit dieser Zusage gebrochen.

IBM, deren Verantwortliche sich bislang wohl eher in der Rolle eines entspannten Beobachters denn des bösen Buben gesehen haben, ist inzwischen zum Gegenangriff übergegangen und zweifelt die Argumentation von SCO an. Man bleibt standhaft und behauptet weiter, nichts Falsches gemacht zu haben. (ola/c't)


Quelle: http://www.heise.de/newsticker/data/ola-01.08.03-003/

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