Autor Thema: Sun: Linux auf Intel bietet die gewünschte Qualitä  (Gelesen 1936 mal)

Lordy

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Sun: Linux auf Intel bietet die gewünschte Qualitä
« am: 06. August 2003, 16:15:52 »
Sun: Linux auf Intel bietet die gewünschte Qualität

Um Linux wird häufig eine dogmatisch geprägte Debatte ausgetragen. Dabei geht es nicht nur um die Vor- oder Nachteile von Linux gegenüber den etablierten Produkten aus dem Hause Microsoft, sondern häufig auch um das Für und Wider von frei erhältlichen Open-Source-Produkten im Vergleich zu kommerzieller Software. Suns Software-Chef Jonathan Schwartz rief nun auf der LinuxWorld 2003 zu etwas mehr Realismus auf. Wie er am gestrigen Dienstag in seiner Keynote-Rede betont hat, habe Sun eine pragmatische Sicht auf die Open-Source-Bewegung.

Open Source sei gut, um Programmierer anzuziehen und neue Ideen zu entwickeln, meinte Schwartz. Aber Open Source könne nicht die Lösung für alle Probleme sein: "Was mir ein wenig Bauchschmerzen bereit, ist, dass die Open-Source-Gemeinde die Stimmung verbreitet, ihre Produkte seien irgendwie anders. Sie sind es nicht", zitieren US-Medien den Sun-Manager. Was für die Kunden zähle, sei Qualität. Und Linux auf Intel-Servern verfüge über die gewünschte Qualität. Es sei mithin nicht die Open-Source-Software gewesen, die Kunden attraktiv fänden, und die Sun dazu verleitet habe, ein eigenes Linux auf den Markt zu bringen. Damit stößt Schwartz ins Horn des Sun-Vertriebschefs Robert Youngjohns, der Mitte Juni zum Besten gab, was Linux-Nutzer wirklich interessiere, sei nicht Linux an sich, sondern seien die Vorteile der Kombination aus Unix und der Intel-Architektur.

"Beurteilen Sie uns nach dem, was wir tun", führte Schwartz weiter aus. "Ich glaube, wir haben allerbeste Beziehungen zur Open-Source-Gemeinde. Wir haben dazu phänomenale Beiträge geleistet." Niemand solle aber glauben, Sun werde beizeiten das eigene Betriebssystem Solaris zugunsten von Linux aufgeben, hieß es bei Schwartz weiter. Linux sei bestens für Server mit Intel- oder AMD-Prozessoren geeignet. Womit Schwartz offensichtlich auf IBMs Bestrebungen anspielte, auch Großrechner unter Linux laufen zu lassen: "Wenn sie Lippenstift auf einen Mainframe auftragen, bleibt er trotzdem ein Mainframe."

Am vergangenen Freitag riet Sun-Chef Scott McNealy dazu, wegen rechtlicher Unsicherheiten die Finger von Open Source zu lassen. McNealy spielte dabei auf den Rechtsstreit zwischen SCO und IBM an, wonach IBM im Rahmen ihres Linux-Engagements unerlaubt Unix-Code verwendet haben soll.

Die Worte Schwartz' sind offenbar keine heiße Luft: Sun machte sogleich Nägel mit Köpfen und verkündete den Beitritt zum Open Source Development Lab (OSDL). Das OSDL ist eine Gemeinschaftsunternehmung von im Linux-Umfeld engagierten Firmen und stellt Open-Source-Entwicklern Ressourcen und Hilfe bereit mit dem Ziel, Linux weiter in Richtung Unternehmenseinsatz zu qualifizieren. Beim OSDL arbeiten seit kurzem der Linux-Schöpfer Linus Torvalds und der Kernel-Experte Andrew Morton an der Weiterentwicklung des Linux-Kernels. Sun will nach eigenen Angaben im OSDL daran mitwirken, Linux an die Bedürfnisse von Telekommunikationsunternehmen anzupassen und Data-Center-Tauglichkeit beizubringen. (ola/c't)


Quelle: http://www.heise.de/newsticker/data/ola-06.08.03-001/

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