Sun schafft zweite Umsatzsteigerung in Folge

[Sparky]

Sun schafft zweite Umsatzsteigerung in Folge

Mit der Beilegung seiner Rechtsstreitigkeiten hat Sun kein so rechtes Glück: Zwar erwartet sich der Unix- und Serverspezialist etwa von der Einigung mit Microsoft auch Vorteile für die eigene Produktpalette, musste aber die Bilanzen korrigieren, da die Zahlungen von Microsoft im bereits bilanzierten Quartal nicht in erwarteter Höhe verbucht werden konnten. Und der Patentstreit mit Kodak um Mechanismen für die Kommunikation zwischen Software-Objekten kostet Sun glatt 82 Millionen US-Dollar. Analysten hatten auch für das abgeschlossene erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres keinen Gewinn bei Sun erwartet: 3 US-Cent Verlust pro Aktie vor Sonderposten bei einem Umsatz von 2,71 Milliarden US-Dollar lauteten die Prognosen.

Herausgekommen sind laut Mitteilung nun ein Umsatz von 2,628 Milliarden US-Dollar und somit 92 Millionen US-Dollar mehr als im ersten Quartal des vorigen Geschäftsjahres. Der Nettoverlust verringerte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum um 112 Millionen US-Dollar und betrug nun 174 Millionen US-Dollar oder 5 Cent je Aktie. Ohne Sonderbelastungen wie Umstrukturierungskosten hätte Sun 13 Millionen US-Dollar in schwarzen Zahlen schreiben können. Vor diesem Hintergrund zog die Sun-Aktie nachbörslich an; gestern notierte sie zum Börsenschluss in New York mit 3,99 US-Dollar 3 Cent tiefer als am Vortag.

Die Bruttomarge sank im vergangenen Quartal um 0,3 Prozentpunkte auf 39,8 Prozent. Ohne die Aufwendungen durch den Rechtsstreit mit Kodak wäre die Bruttogewinnspanne auf 42,9 Prozent gestiegen. "Das erste Fiskalquartal ist normalerweise unser härtestes, aber unser Management hat operativ gute Leistungen gezeigt", sagte Sun-Chef Scott McNealy. Sein Unternehmen weise nun zwei Quartale in Folge auf, in denen es seinen Umsatz gegenüber den Vergleichsquartalen im Vorjahr steigern konnte. Zuvor waren die Umsätze in diesem Vergleichsmaßstab drei Jahre lang geschrumpft. Das für November angekündigte Betriebssystem Solaris 10 sei eines der besten Produkte des Jahrzehnts, versprach McNealy.

Sun hatte erst im September seine Rückkehr "zu den Wurzeln der Wall-Street-Kunden" verkündet -- damit aber nicht etwa besonders stark steigende Kurse der eigenen Aktie gemeint, sondern eine Produktoffensive, die sich primär an Finanzdienstleister richtet. Aber auch mit Offerten wie dem Java Desktop System, das es mittlerweile auch auf Solaris-Basis gibt, sowie der Weiterentwicklung von Java will man zu alter Stärke als Spezialist für professionelle IT-Infrastruktur zurückfinden.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Sun Microsystems in US-Dollar
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Juli)
Quartal       Umsatz       Nettogewinn/
-verlust
1/01       5.050 Mio.       510 Mio.
2/01       5.115 Mio.       552 Mio.
3/01       4.100 Mio.       263 Mio.
4/01       4.000 Mio.       134 Mio.
1/02       2.881 Mio.       -180 Mio.
2/02       3.100 Mio.       -99 Mio.
3/02       3.100 Mio.       -26 Mio.
4/02       3.400 Mio.       20 Mio.
1/03       2.750 Mio.       -111 Mio. (-78 Mio. *)
2/03       2.915 Mio.       -2.283 Mio. (10 Mio.*)
3/03       2.790 Mio.       4 Mio.
4/03       2.980 Mio.       -1.040 Mio. (12 Mio.*)
1/04       2.536 Mio.       -286 Mio.
2/04       2.888 Mio.       -125 Mio.
3/04       2.651 Mio.       -760 Mio. (-260 Mio.*)
4/04       3.110 Mio.       783 Mio. (795 Mio.**)
1/05       2.628 Mio.       -174 Mio. (13 Mio.*)
* Ohne Sonderfaktoren
** Ursprüngliche Bilanzzahlen vor der Korrektur


Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/52167