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Autor Thema: Sun entwirft eigene Open-Source-Lizenz  (Gelesen 2472 mal)

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Sun entwirft eigene Open-Source-Lizenz
« am: 06. Dezember 2004, 20:02:59 »
Sun entwirft eigene Open-Source-Lizenz

Sun hat eine eigene Open-Source-Lizenz zur Genehmigung bei der OSI eingereicht. Die Grundlage der neuen Common Development and Distribution License (CDDL) bildet die Mozilla Public License (MPL) in der Version 1.1. Man habe zwar mehr als 50 der bereits von der OSI zertifizierten Lizenzen eingehend untersucht, aber keine den eigenen Zwecken genügende gefunden -- daher die Entscheidung, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, ist bei Sun zu lesen.
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Welchen Zwecken die Lizenz dienen soll, ist momentan allerdings noch Gegenstand von Spekulationen -- auch wenn nahe liegt, dass Sun die CDDL für das vor kurzem offiziell vorgestellte Solaris 10 verwenden wird. Sun hatte angekündigt, unter dem Namen OpenSolaris Teile des neuen Betriebssystems im Quell- und Binärcode unter einer Open-Source-Lizenz zu veröffentlichen. Sogar die GNU General Public License (GPL) stand zur Diskussion -- zu deren Anwendung es aber höchstwahrscheinlich nicht kommen wird, weil Sun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verhindern möchte, dass Solaris 10 ein Linux-ähnlicher Status zukommt.

Von den kleinen und großen Änderungen an der MPL erhofft sich Sun eine bessere "Wiederverwendbarkeit" der Lizenz. Die MPL verfüge bereits über eine Reihe von Eigenschaften, die für die eigenen Zwecke wichtig sind: etwa, dass die Herkunft einer Änderung nachvollziehbar sein muss, dass Kompilate unter einer anderen Lizenz veröffentlicht werden dürfen, oder dass die Rechte des Lizenznehmers erlöschen können, um patentrechtliche Streitigkeiten beizulegen ("patent peace provision"). Die Einschränkung der Patentfriedensklausel soll sich positiv auf die Akzeptanz der Entwicklergemeinde auswirken.

Ersten Stimmen zufolge dürfte den Kaliforniern mit der CDDL nur wenig Erfolg beschieden sein. Wie US-Medien berichten, stößt es nicht gerade auf Anklang, dass Sun eine Reihe GPL-lizenzierter Techniken für Solaris einsetzt, aber mit Hilfe der CDDL verhindern will, dass die eigenen Module in der Vielfalt freier GNU-Software untergehen. Das werde nicht gerade die Bereitschaft der Open-Source-Gemeinde fördern, an OpenSolaris mitzuwirken, wird die "Einbahnstraßenlizenz" bereits gescholten.

In diese Kerbe schlägt auch ein Kommentar von Linux-Schöpfer Linus Torvalds, der gegenüber der eWeek zum Besten gab, es seien nicht die Lizenzdetails, die Sun Probleme bereiten würden -- die Frage sei, ob es Sun gelingt, so viel Interessierte um OpenSolaris zu scharen, dass die Lizenz überhaupt eine Bedeutung erlangt. (ola/c't)

Quelle : http://www.heise.de/newsticker/meldung/53954
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Sun entwirft eigene Open-Source-Lizenz
« am: 06. Dezember 2004, 20:02:59 »