Hallo Mitforumler,
da sich hier ja doch ein paar Freiberufler tummeln - ich hätt da gern mal ein Problem.
Ich bin seit Anfang 2007 in einem Projekt, der Vertrag wurde erst in 3-Monats-Schritten verlängert, zuletzt im Herbst 2007 auf Ende 2008.
Vor 2 Monaten war ich bei meinem Vorgesetzten, mit der Klage, ich hätte keine richtige Arbeit mehr. Ich bin hier als Linux-Admin, von meinen zuerst 60 Servern sind mittlerweile noch 8 übrig. Der Rest wurde auf ein Unix migriert, welches nurnoch von internen betreut wird (war von Anfang an so geplant). Effekt: Ich habe ca. 5Tage/Monat sinnvolle Arbeit, den Rest der Zeit werde ich mit Dumm-Aufgaben (Server zur Verschrottung ausbauen, Kabel rückbauen, Dokus schreiben) "betreut". Ich bin mittlereile soweit, daß das an einem satten Boreout mündet. Ich weiß nicht mehr, welche Webseiten ich ansurfen soll, um mich zu beschäftigen - bzw. beschäftigt zu wirken, um nicht mit Dünnsinn vollgepflastert zu werden. Auch vor 2 Monaten habe ich dies meinem Zwischenhändler (weiteres unten) mitgeteilt.
Ich habe kein Problem damit, 30% meiner Zeit mit Hilfsarbeiten zu verbringen. Das gehört dazu. Aber monatelang 80% ist mir zu viel, ich habe das Gefühl zu verblöden
Anfang des Monats (genaugenommen am 2.9.) habe ich hier in der Firma gesagt, daß dies mein letzter Monat ist. Geschehen mündlich, hab es dem stellvertretenden Abteilungsleiter gesagt, da der Abteilungsleiter in dieser ersten Sept-Woche auf Dienstreise war. Am nächsten Tag habe ich es meinem "Zuhälter" (Vermittlerfirma, mit der ich selbst den Vertrag habe) mitgeteilt, ebenfalls mündlich.
Der Co-Chef hat dies zur Kenntnis genommen, mit den Worten, daß er es schade findet, aber irgendwo verstehen kann.
Die ganze Woche über kam keine Rückmeldung seitens der Firma. Montag war dann der Abteilungsleiter wieder da, erwähnte bis Mittwoch kein Wort zu der Sache. Mein Zwischenhändler rief dann Mi morgen an, und sprach mit dem, der die Externen-Stunden verwaltet. Er bat um Rückmeldung, was nun Sache ist. Keine Reaktion bis Donnerstag. Donnerstag gleicher Anruf, gleiche Frage. Donnerstag Nachmittag dann die Aussage:
Wie bestehen auf Erfüllung des Vertrages (bis Ende 2008), eine Weiterführung des Vertrages in 2009 ist nicht geplant.
In diesen 10 Tagen zwischen Bekanntgabe und der letzen Aussage habe ich einen neuen Vertrag unterschrieben (geschehen Dienstag, 9.9.), da ich keine Absage zu meiner Kündigung erhalten hatte, und sowieso der festen Meinung war, daß ich der Firma einen Gefallen damit tue. Meine Arbeit hier ist definitiv Ihr Geld nicht wert, da ich kaum Arbeit habe.
Ich habe mit dem Zwischenhändler zwei Verträge. Einen Rahmenvertrag, in dem zur Kündigung folgendes steht:
§ 14 Kündigung
14.1 Beide Seiten sind jederzeit ohne Angabe von Gründen berechtigt, den Rahmenvertrag mit einer
Frist von 4 Wochen zum Quartalsende zu kündigen. Besteht allerdings ein noch laufender
Projektvertrag, kann der Rahmenvertrag nicht vor dem Ablauf des Projektvertrages gekündigt werden.
Dann gibt es noch einen Projektvertrag, mit folgenden Klauseln:
§3 Projektdauer
3.1 Beginn der Leistungen: 12.02.2007
3.2 Ende der Leistungen: 30.06.2007 (wurde mehrfach verlängert, zuletzt bis 31.12.2008)
Der Auftragnehmer verpflichtet sich, einem Verlängerungsverlangen des Auftraggebers
nachzukommen. Diese Verpflichtung entfällt, wenn der Auftraggeber sein Verlangen nicht 30 Tage vor
dem Projektende schriftlich dem Auftragnehmer mitgeteilt hat.
§ 5
Kündigung
5.1 Sollte der Kunde des Auftraggebers den Vertrag vorzeitig kündigen, so hat der Auftraggeber
das Recht, diesen Vertrag mit einer Frist von 5 Tagen gegenüber dem Auftragnehmer zu
kündigen. Falls der Auftraggeber von diesem Kündigungsrecht Gebrauch macht, wird er sich
bemühen, dem Auftragnehmer andere adäquate Projekte anzubieten. Die Ordentliche
Kündigung durch den Auftragnehmer wird einvernehmlich ausgeschlossen.
5.4 Hiervon unberührt bleibt das Recht der Vertragsparteien zur Kündigung aus wichtigem Grund. Ein wichtiger Grund ist beispielsweise die Auftragsbeendigung durch den Endkunden oder eine erhebliche Vertragsverletzung durch den Auftragnehmer.
Nun die Frage:
Stellt dieser Vertrag eine unangemessene Benachteiligung für den Auftragnehmer (mich) da?
In Kurzform lautet dies ja:
Auftraggeber (Zwischenhändler) kann mit zu jeder Zeit innerhalb von 5 Tagen kündigen. Ich kann nie kündigen.
Ist der rot markierte Part zulässig? Kann man einen Vertrag unkündbar gestalten? Wenn nein, fällt dieser Part weg, was bleibt dann übrig? Gleiches Recht für beide (5 Tage) oder 4 Wochen zum Quartalsende (hab am 2.9. in der Firma, und am 3.9. beim Zwischenhändler gekündigt, beides liegt vor der Frist "4 Wochen zum Quartalsende".
Hat jemand ne Idee? Oder ist das so vertrackt, daß selbst für "Ideen" besser ein Anwalt konsultiert werden sollte?
Grüße,
derZaphod