Autor Thema: Hardware Anforderungen Solaris 10  (Gelesen 10552 mal)

hvgg-user

  • Gast
Hardware Anforderungen Solaris 10
« am: 24. April 2009, 21:02:01 »
Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe bisher keine Erfahrung mit Solaris und Open Solaris.
Ich möchte mir gerne einen Server für Datenspeicherung anlegen und dabei das ZFS-Dateisystem benutzen. Der Datenserver wird hauptsächlich privat und für ein kleines Gewerbe laufen. Der Zugriff erfolgt hauptsächlich von Mac OS X, aber soll auch von Linux und Windows möglich sein.
Da ich noch einen alten Computer 2,4GHz (wahrscheinlich Pentium 4) und 1 GB RAM rumstehen habe, würde ich diesen gerne dafür nehmen, weiß aber nicht ob die Hardware ausreichend leistungsstark ist.
Ich habe bereits versucht Open Solaris 2008/05 und 2008/11 darauf zu installieren, aber sobald ich Sprache und Tastaturlayout gewählt habe bleibt das System in beiden Fällen stehen.

Könnt ihr mir ein paar Tips geben, welche Mindestanforderungen an Hardware nötig sind um ca. 4-8TB Daten zu verwalten und welches OS dafür am sinnvollsten ist? Die Hardware sollte dabei kostengünstig sein, da ich primär Schüler bin und damit kein großes Budged zur Verfügung habe.

lg Moritz

sonnenblen.de - Das unabhängige Sun User Forum

Hardware Anforderungen Solaris 10
« am: 24. April 2009, 21:02:01 »

Offline linus83

  • Sobl Bachelor
  • ***
  • Beiträge: 144
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #1 am: 25. April 2009, 22:04:43 »
Hallo,

Ich hatte Solaris 10 auf einen Pentium M mit 1,8 GHz und 512MB RAM betrieben. Jetzt habe ich 2 GB RAM drin und betreibe Open Solaris Build 109. 1 GB RAM ist für Solaris im Desktop-Betrieb etwas dürftig. Mein Arbeitsrechner hat 8 GB RAM (ich habe dafür unter 60€ bezahlt). Davon sind ca. 1 GB durch Anwendungen gefüllt und den Rest lasse ich von zfs fluten, oder benutze ich anderweitig selbst *g*

Mit Deiner Hardware wirst Du mit Solaris sicher recht wenig Spaß haben, da der RAM etwas wenig ist. Du kannst es mal per Live-CD test ob Dir die Performance reicht oder eine Testinstallation. Solaris hat in meinen Augen den großen Vorteil, das Du mit zfs Deine Platten sehr einfach verwalten kannst und freigeben kannst (ntfs, iscsi, cifs) Du kannst mittels snapshots "kostenlose" inkrementelle Backups machen. Mit Solaris würde ich ein raidZ über 5-9 1TB (ca. 70€ eine Platte) Platten machen. Da muss man aber schauen ob das Board auch diese Anzahl an Platten auch verwalten kann. Bei der Verwendung von zfs sollte man kein Hardware-RAID verwenden.

Wenn Du nichts in den RAM stecken willst, dann solltest Du linux z.B. Debian nehmen und die Platten in einen lvm zusammen fassen bzw. einen Software RAID 5. Solange Du keinen (teuren) RAID-Controller verwendest, benutze Software-RAID. Den Rest muss man dann sinnvoll konfigurieren. Bei dieser Lösung muss sich auf jeden Fall was einfallen lassen, wenn man (inkrementelle) Backups haben möchte. Die bekommt man hier nicht "geschenkt".

Für einen Low-Cost Fileserver benötigst Du also billige große Platten und bei Solaris vor allem RAM. Der RAM wird von zfs als cache genutzt, den Speedup den man erzielt, der ist nicht zu verachten. Wenn Du noch Anforderungen an den Duchsatz hast, dann musst Du sas-Platten in genügender Anzahl kaufen bzw. zfs mit einer ssd als zil (und einer im larc2) Je nach dem was Du machen willst benötigst Du min eine 1GBit Netzwerkarte oder gar aktive Netzwerkkarten.

Wenn Dein Bildschirm schwarz bleibt, hast es mal versucht nur den Textmodus zu nutzen? Es kann sein, das die Grafikkarte den Dienst verweigert, evtl. wird ein nicht funktionierender Treiber gewählt. Per Ferndiagnose kann ich nicht sagen woran es liegt, das kann vieles sein.

http://www.heise.de/open/OpenSolaris-als-Fileserver--/artikel/119995/

Gruß
« Letzte Änderung: 25. April 2009, 22:19:29 von linus83 »

Offline Tschokko

  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 711
    • tschokko.de
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #2 am: 26. April 2009, 15:49:58 »
... und für ein kleines Gewerbe laufen. .... welche Mindestanforderungen an Hardware nötig sind um ca. 4-8TB Daten zu verwalten ... Die Hardware sollte dabei kostengünstig sein, da ich primär Schüler bin und damit kein großes Budged zur Verfügung habe.
Hallo Moritz,

nichts für Ungut, aber das beißt sich doch alles ein bisschen. ;) Alleine schon die Anschaffung von Platten die 4 bis 8 TB ist verwalten können, sind schon alles andere als kostengünstig. Einfache Rechnung: 8x 1TB Platten zu je 75 Euro = 600 Euro und bietet mit einem RAIDZ2 (Double Parity) gerade mal 6 TB Netto Kapazität. Und jetzt fehlt noch der Rest. ;) Ich finde das wir hier schon lange nicht mehr von günstig - im Sinne der finanziellen Aufwendungen - sprechen, egal wie man es dreht und wendet. ;)

Aber um mal deine Fragen zu beantworten. OpenSolaris 2008.11 ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Ein Upgrade auf das kommende 2009.X lohnt sich allerdings auch. ;)

Bezüglich Hardware würde ich an deiner Stelle - immerhin nutzt du es auch gewerblich - mal einen Blick auf einen "refurbished" DL180 werfen. Sowas gibts ab und an recht günstig bei www.mcl.de ;) Solaris Support ist für das Gerät vorhanden und es kann bis zu 12 SATA/SAS Platten schlucken. ;D

Gruß
Tschokko
Join MUCOSUG

RISC = Really Invented by Seymour Cray?
tschokko.de - Server, Storage, Netzwerk und weiße Katzen!

hvgg-user

  • Gast
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #3 am: 26. April 2009, 17:33:57 »
Hallo,

ok, wenn ich das so sehe wird der Computer den ich hier noch habe wohl eher ausscheiden, da er nur 2 Steckplätze für RAM bietet und ich damit nur max. 2GB einbauen kann (DDR1)  :(

Ja, 8 TB sind nicht mehr als günstig zu bezeichnen, aber ich hatte auch geplant mit 4 TB, also 3 TB Nutzdaten, anzufangen und später auf 8 TB zu erweitern.
Kann ich eigentlich auch später weitere Festplatten in einen bestehenden Pool einbinden (im Netz findet man sowohl das es geht, als auch das es nicht geht)? Wenn nicht ist auch nicht weiter schlimm, ich kann auch mit zwei Pools leben  ;)

Läuft Open Solaris auch auf einer HP Proliant ML530 G2? Weiß das zufällig jemand? Das System hat zwei Xeon 2,4 GHz und 4 GB RAM,aber der kann noch erweitert werden. Könnte an so ein System günstig rankommen. Problem ist hier nur das ich einmal nicht weiß ob Open Solaris damit klar kommt und ob das Mainboard einen Sata-Controller über PCI unterstützt. Das Mainboard hat selbst nur SCSI und IDE für CD-ROM und SCSI ist bei 3 TB Nutzdaten einfach zu teuer und ich bin auch nicht auf die höhere Geschwindigkeit angewiesen, da der Server hauptsächlich als eine Art Archiv für Video und Fotos von Produktionen die ich gemacht habe (Veranstaltungstechnik) dienen wird und eben für private Daten.

Gigabit-Netzwerk ist klar, eventuell würde ich auch Port-Trunking nehmen und zwei Netzwerkkarten bündeln um einen höheren Durchsatz zu haben, aber ich denke, dass das zumindest bei nur 3 TB Nutzdaten, 1 GBit reichen wird.

lg Moritz

Offline weirdmf

  • Sobl Newbie
  • *
  • Beiträge: 17
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #4 am: 26. April 2009, 18:21:50 »
Könnt ihr mir ein paar Tips geben, welche Mindestanforderungen an Hardware nötig sind um ca. 4-8TB Daten zu verwalten und welches OS dafür am sinnvollsten ist? Die Hardware sollte dabei kostengünstig sein, da ich primär Schüler bin und damit kein großes Budged zur Verfügung habe.

Hiho,

also die Hardware die Du hier vorstellst sollte in Ordnung sein. Ich selbst habe OpenSolaris auf einem 700MHz Rechner (2 CPU's) mit 1 GB Ram am laufen. Alle überflüssigen Dienste wie X etc deaktiviert (braucht man auf einem Server eh kaum). Da Du mit Windows und Mac OS darauf zugreifen willst kommt fast nur Samba als Fileserver-Software in Frage (es gibt glaub ich auch irgendwas mit NFS unter Windows aber mit Windows kenne ich mich eh nicht aus). Effektiv sollte das alles kein Problem sein. Warum sich jetzt Deine HW aufhängt kann ich Dir nicht sagen - da scheint irgendein Treiber oder eine HW-Komponente quer zu schiessen.
Da Du den Fileserver wohl auch gewerblich nutzen willst empfiehlt es sich aber fast schon auf ein OS zu wechseln das Festplattenverschlüsselung kann (imho) - aber ich weiss auch nicht wie es mit Festplattenverschlüsselung unter OpenSolaris aussieht (zumindest ZFS kann keine Verschlüsselung).

Gruss,
weirdmf

Offline Tschokko

  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 711
    • tschokko.de
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #5 am: 26. April 2009, 19:13:56 »
Auf einem ML530 G2 wirst du sicher Solaris zum Laufen kriegen. Nur das ist noch 32-bit System und laut Sun wird für den Einsatz von ZFS 64-bit empfohlen. Warum auch immer, also bedingt empfehlesnwert. Zum anderen hat das Ding gar keinen Platz mehr für Festplatten oder wo hast du dir vorgestellt mindestens 4 Platten in/an dem Geräte unterzubringen?

Gruß
Tschokko
Join MUCOSUG

RISC = Really Invented by Seymour Cray?
tschokko.de - Server, Storage, Netzwerk und weiße Katzen!

hvgg-user

  • Gast
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #6 am: 26. April 2009, 20:01:14 »
Ok, Open Solaris Installation scheint jetzt zu klappen. Hab die Grafikkarte rausgeschmissen und nehm die onBoard Grafik.

Wenn ich das richtig sehe hat die ML530 G2 insgesamt 12 Hot-Swap Schächte für SCSI-Platten von denen jeweils 6 Stück an einem Backplane hängen. Eigentlich sollte es auf Grund der SCSI Topologie möglich sein einfach eine der Backplanes (eventuell auch beide) zu entfernen und in die Schächte SATA-Platten einzubauen. Es könnte sein, dass der Server von SCSI oder IDE booten muss und das nicht mit einer SATA Platte funktioniert, aber das wäre weiter nicht schlimm.
Größtes Problem ist halt, dass ich nicht genau weiß, ob das Mainboard einen SATA Controller über PCI erkennt.

In wie weit ist es ratsam 64 Bit zu verwenden? Läuft es auch einigermaßen unter 32 Bit oder gibt es da gravierende Einschränkungen?

lg Moritz

Offline Sparky

  • Sobl Moderator
  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 3260
  • HyperSPARC ! Das fetzt......
    • HyperSTATION
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #7 am: 27. April 2009, 10:11:13 »

In wie weit ist es ratsam 64 Bit zu verwenden? Läuft es auch einigermaßen unter 32 Bit oder gibt es da gravierende Einschränkungen?

lg Moritz

Moin,
hast Du alles gelesen, was im Beitrag vor Deinem von Tschokko geschrieben wurde?
Ich glaube nicht.
Gruss
Jürgen
www.hyperstation.de
alles zu HyperSPARC, SBus-Karten und AG-10E Howto

Offline Tschokko

  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 711
    • tschokko.de
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #8 am: 27. April 2009, 13:31:41 »
Wenn ich das richtig sehe hat die ML530 G2 insgesamt 12 Hot-Swap Schächte für SCSI-Platten von denen jeweils 6 Stück an einem Backplane hängen. Eigentlich sollte es auf Grund der SCSI Topologie möglich sein einfach eine der Backplanes (eventuell auch beide) zu entfernen und in die Schächte SATA-Platten einzubauen.
Wenn hinter dem Backplane genug Platz ist um SATA Kabel an die Festplatten anzuklemmen, wäre das Nutzen der bestehende Festplatten Schächte durchaus möglich.

Zitat
Es könnte sein, dass der Server von SCSI oder IDE booten muss und das nicht mit einer SATA Platte funktioniert, aber das wäre weiter nicht schlimm.
Größtes Problem ist halt, dass ich nicht genau weiß, ob das Mainboard einen SATA Controller über PCI erkennt.
Der ML530 G2 wird auf jeden Fall von IDE booten können, immerhin kommt in dem Gerät ein IDE CD-Laufwerk zum Einsatz. ;) Ob der Server allerdings mit seinem HP branded BIOS von einem x beliebigen SATA Controller booten will, kann ich nicht beantworten. Von einem SmartArray P600 dürfte die Büchse auf jeden Fall booten, aber dann hast wieder einen vollwertigen RAID Controller (unnötig bei ZFS) und zweitens kosten die Dinger Geld. ;)

In wie weit ist es ratsam 64 Bit zu verwenden? Läuft es auch einigermaßen unter 32 Bit oder gibt es da gravierende Einschränkungen?
Nun, Solaris und ZFS verrichten auch auf einem 32-Bit System ihren Dienst. Die Gründe der Empfehlung von Sun ein 64-bit System für ZFS zu nutzen, sind vermutlich in der Optimierung und Speichernutzung zu suchen. Hinzu kommt dass wahrscheinlich Sun auch keinen Support für ein 32-bit ZFS anbietet. Wenn dem so ist, dann würde ich auf so einem System gewiss keine erhaltenswerte Daten ablegen.


Gruß
Tschokko

Join MUCOSUG

RISC = Really Invented by Seymour Cray?
tschokko.de - Server, Storage, Netzwerk und weiße Katzen!

hvgg-user

  • Gast
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #9 am: 27. April 2009, 16:37:02 »
Moin,

ich habe den Beitrag gelesen, wollte aber gerne wissen "in wie weit 64-Bit" zu empfehlen ist, nicht nur das es zu empfehlen ist.

Ok, inzwischen ist mir klar, dass es wenig Sinn macht alte Hardware zu nehmen, nur um ein wenig zu sparen, schließlich möchte ich ein stabiles System haben.

Ich werde dann mal nach einem günstigen System Ausschau halte. Sollte jemand zufällig einen Tipp haben (einen habe ich ja schon) wo man (auch ein gebrauchtes) System relativ günstig bekommen kann, dann würde ich mich darüber freuen.

lg Moritz

sonnenblen.de - Das unabhängige Sun User Forum

Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #9 am: 27. April 2009, 16:37:02 »

Offline Ebbi

  • Sobl Administrator
  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 1315
  • Minusgeek
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #10 am: 27. April 2009, 16:55:32 »
Wenn es günstig sein soll, reicht eine Selbstbaulösung die mit der Solaris HCL konform ist.

Beliebiges Mainboard, Dualcore CPU, RAM nach belieben, ein großes Gehäuse, hochwertiges Netzteil und bei Bedarf ein paar Backplanes.

Offline linus83

  • Sobl Bachelor
  • ***
  • Beiträge: 144
Re: Hardware Anforderungen Solaris 10
« Antwort #11 am: 28. April 2009, 07:58:11 »
So weit hatte ich gar nicht gedacht, was Netto-kapzität 8TB kosten. Ich bin  Student und hab nicht so viel zur Verfügung.

Wenn es günstig sein soll, reicht eine Selbstbaulösung die mit der Solaris HCL konform ist.

Beliebiges Mainboard, Dualcore CPU, RAM nach belieben, ein großes Gehäuse, hochwertiges Netzteil und bei Bedarf ein paar Backplanes.

Ich denke den Löwenanteil werden die Platten, evtl. Controller/Backplanes und das Netzteil ausmachen. Die anderen können mich korregieren. Aber ich habe festgestellt, dass man beim RAM ehr aus Masse statt Klasse setzen kann. Da man zfs dazu bringen kann, dass es ihn sich nimmt und so zumindest gefühlt schneller wird.

Wich ich oben geschrieben habe, füllt mein zfs gewollt, öfter 7 GB RAM (DDR2 800MHz). Und 8 sind verbaut. Ich weiß aber nicht in wie weit man etwas davon merkt, wenn man via nfs/cifs Verzeichnisse frei gibt.