'N Abend!
bin ganz neu hier (und auch bei Solaris) und habe exakt das gleiche Problem, wie der Threadstarter.
Ist ja nicht so, dass Sun an Handbüchern sparen würde:
http://docs.sun.com/app/docs/doc/816-4554/ipconfig-63?a=viewDort gibt es eine Stelle, bei der man die genaue Version seines Solaris 10 wissen muss. Dazu reicht ein
cat /etc/release.
In kurz die Prozedur für die Config-Files, damit die Maschine beim booten sauber hoch kommt. Das meiste wurde oben schon wo genannt.
Als erstes würde ich in die Bash wechseln und das Terminal richtig einstellen, damit man auch wirklich die Zeile editiert, die man sieht:
# bash
sun# export TERM=vt100
Nodename festlegen (uname -n):
sun# vi /etc/nodename
Hostname festlegen, IP-Adresse vergeben und das alles mit dem physikalischen Interface verknüpfen:
sun# vi /etc/hosts
sun# vi /etc/hostname.<interface-name> (also z. B. hostname.bge0)
Falls die Netzmaske zur IP eine anderes als default für die jeweilige Adresse sein soll (eine 10er Adresse z. B. eine /24 Maske bekommen soll):
sun# vi /etc/netmasks
Was beim booten passiert ist, dass der Bootvorgang in einer Schleife hergeht und für alle hostname.* nacheinander den Dateiinhalt ausliest, den dort gefundenen Namen in der /etc/hosts nachschlägt, dort auf die IP-Adresse matcht, nachschaut ob es zu dieser IP-Adresse eine besondere Netzmaske gibt, aus Adresse und Maske die Broadcastadresse errechnet und mit den Werten per
ifconfig das Interface hochzieht. Früher war das ein Shell-Script, mittlerweile dürfte das irgendwo im SMF untergekommen sein.
Wenn die Maschine in die weite Welt routen soll, das Gateway (IP-Adresse) in
/etc/defaultrouter eintragen. Wenn die Maschine mehr als ein Netzinterface hat, fängt sie u. U. an zu routen und auch automatisch Einträge in die Routing-Tabelle zu machen. Wer das nicht will, liest sich aufmerksam die Manpage zu
routeadm(1m) durch.
Wenn sie in die weite Welt soll, braucht sie meistens auch einen Nameserver:
sun# vi /etc/resolv.conf
domain your.domain
search maybe.some.search.domain
nameserver <ipaddress>
nameserver <ipaddress>
...
Und damit sie den Nameserver auch fragt, muss man in
/etc/nsswitch.conf auch noch sagen, dass sie DNS als Namensdienst für Hosts verwenden soll. Dazu das File im Editor der Wahl öffnen, die Zeile suchen, die mit
hosts beginnt und in der Zeile
nach dem Wort
files noch ein
dns hinzufügen. Speichern.
Jetzt ein beherzter Reboot:
sun# init 6
und die Maschine sollte mit passender Konfig starten.
Einige Solaris 10 Versionen brauchten noch Änderungen in /etc/inet/ipnodes. Dazu bitte obigen Link durchlesen, da steht das genauer.
Man kann das alles auch
ohne reboot machen. Änderungen in nsswitch.conf und resolv.conf sind unmittelbar nach dem abspeichern wirksam, IP-Adressen und Netzmasken setzt man wie bei vielen anderen Unixen mit
ifconfig, die statischen Routen mit
route. Die Syntax unterscheidet sich im Detail. Steht aber alles in den Manpages. Den Nodename setzt man bei einem laufenden Solaris mit
uname -S.
In dem Zusammenhang noch der Hinweis: Manche der üblichen Netzwerk-Kommandos (z. B. ping) leben bei Solaris in
/usr/sbin, was per default nicht im Pfad ist.
wolfgang