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Ultra 60 / 80 bzw. E220R / E420R mit 480 MHz Prozessoren - HOWTO

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Matthias:

--- Zitat von: victor-charly am 19. März 2006, 18:21:50 ---Es ging mir eigentlich vor allem darum, dass der grosse Cache auf den 480er eben sehr viel Strom saugt.

--- Ende Zitat ---

hmmm .... dann gehöre ich wohl doch zu den "gewissen" overclockern  :-\    -  ich muss gestehen, dass ich mir über den Stromverbrauch keine Gedanken gemacht habe. Allerdings habe ich ausser zwei Platten und Speicher auch keine anderen stromfressenden Dinge drin (wie z.B. Grafikkarten). Die 19" Maschinen sind ja doch eher als reine Server gedacht und sind (bei mir) im Rack eingebaut. Zugegriffen wird da nur über Netzwerk.


--- Zitat von: victor-charly am 19. März 2006, 18:21:50 ---Ob der grosse 8MB Cache der 480MHz-Module in allen anderen Maschinen (ausser der E450) richtig erkannt wird, würde mich sehr interessieren. Wenn jemand dazu mehr weiss, freue ich mich auf Informationen dazu. Bei meiner eigenen E250 hatte ich auch schon mal den Gedanken, ob anstelle der offiziell unterstützten 400MHz CPUs mit 2MB Cache (501-5445), solche aus einer E450 mit 400MHz/4MB (501-5446) laufen würden. Ich hätte sogar ein 501-5446 Modul da, aber ich hänge halt an der E250 und wollte keine Risiken eingehen. Es sind ja auch 2x 501-5445-CPUs drin, das ist mir eigentlich auch schnell genug.

--- Ende Zitat ---

Soweit ich mich entsinne, kann die E220R zumindest keine 8 MB cache. Allerdings habe ich mich noch nicht um die OBP-Version gekümmert, war aber der Meinung, dass es eine recht aktuelle ist. Was die E420R anbelangt, kann ich mich nicht mehr erinnern. Es gilt aber dasselbe wie für U60 / U80, da gleiche Motherboards verbaut sind.

Matthias

victor-charly:
Ich denke eine 480er CPU in einer Dual/Quad-CPU-Kiste (U60/U80/E220R/E420R) sollte kein Problem sein, da zwei 450MHz-CPUs sicher mehr Strom ziehen. Die Angaben von Sun, die ich in Sachen Stromverbrauch schon gesehen habe, sind z.T. auch etwas widersprüchlich (für die Expert 3D Graka geben sie einmal max. 40 Watt an, ein andermal max. 50W). Wenn keine fetten Grakas etc. drin sind, sehe ich persönlich auch für zwei 480MHz CPUs kein Problem. Im Endeffekt bleibt halt doch nur das Ausprobieren, dazu können die Angaben zum Stromverbrauch in den Sun-Handbüchern aber nützliche Hinweise geben. Für gewisse UPA/PCI-Karten gibt es nicht mal konkrete Angaben.

Ein Zauberwort bezüglich der 450er-CPUs (und deren Overclocking) könnte "Selektierung" heissen: Chip-Hersteller selektieren ihre Chips am Fliessband nach Taktfrequenz. Aus dem gleichen Silizium (bzw. Herstellungsprozess) werden z.T. mehrere Takte selektiert. Je nach Art der CPU (und deren Herstellungsprozess) kann es also durchaus Reserven geben, da der Hersteller sie nicht für den jeweils schnellsten Takt selektiert hat (sie diesen aber doch beherrschen würde). Gerade bei den 450MHz-CPUs gab es diverse Modelle (501-5344, 501-5539, 501-5687, 501-5999, 501-6058, 501-6071), die sich u.a. im Herstellungsprozess/Strukturgrösse unterscheiden. Ich selber habe nur solche mit der Part-Number 501-5539, dort sind die Reserven vermutlich eher klein. Tendenziell sollten neuere Module (Herstellungsdatum) eher über mehr Reserven verfügen, aber es lässt sich keine wirklich klare Aussage machen, da es das Geheimnis der Chiphersteller ist, wie/ob sie selektieren. Die neuesten 450MHz Module (=> keine "Sapphire-Black" sondern "Blaze") sind in etwa so selten wie die 480MHz Module (und kosten entsprechend). Die verschiedenen Module unterscheiden sich auch was die minimale OBP-Version angeht (501-5539 läuft ab OBP 3.17 V0, 501-6058 braucht OBP 3.29 V0).

Eigentlich wäre eine Ultra 30 eine gute Plattform für die 480MHz Module, da nur eine CPU reingeht, aber das gleiche Netzteil wie in der Ultra 60 drin ist. Dagegen spricht aber, dass es dort nur OBP 3.27 gibt. Offiziell lief die Ultra 30 auch nur mit 99MHz Bustakt, die 120MHz Bustakt der 360MHz/480MHz Module wurden auch nicht offiziell unterstützt. Ich vermute aber, dass zumindest das Board die Reserven haben sollte. Der Takt/Multiplikator-Jumper (J3001?) wäre aber wohl Bedingung. Da ich keine Ultra 30 habe, kann ich leider nicht mehr dazu sagen.

Die einzigen Kisten, welche ich mal richtig schön übertaktet habe, waren Beige G3er von Apple. Dort gab es 233MHz Module die sogar mit 300MHz absolut stabil liefen (hab die Kisten tagelang Fraktale rechnen lassen). Ich hatte aber auch ein 300MHz-Modul, welches nicht mal 333MHz mitgemacht hat. Der Nebeneffekt ist aber immer eine höhere Wärmeabgabe, was eigentlich auch immer zu einer niedrigen Lebensdauer führt. Bei den G3ern konnte ich aber mal so richtig loslegen, weil ich 233er/300er-CPUs hatte, auf die ich nicht wirklich angewiesen war.

Vielleicht bringen auch folgende Overclocker-Tipps was: Originale CPU nehmen, Kühlkörper entfernen. Dann die evtl. vorhandenen Wärmeleitpads und/oder Wärmeleitpaste entfernen und durch aktuelle Silber- oder Keramik-Wärmeleitpaste ersetzen. CPU läuft dann garantiert kühler als zuvor. Die meisten Hersteller sind bei der Wahl vom Wärmeleitpaste sehr konservativ => es kommt nur stinknormale billig Schmiere aus Aluminium-Oxyd drauf. Es gibt übrigens auch HighTech-Wärmeleitpads, welche praktisch alles übertreffen was Hersteller ab der Stange verkaufen. Wärmeleitpaste ist aber auf jedenfalls besser als Pads, nur ist es nicht überall möglich Paste zu verwenden. Evtl. instabile CPUs lassen sich so z.T. auch retten, da sie danach auch kühler laufen (die Kühlkörper werden dann aber wärmer, da die Wärmeableitung dann auch besser funktioniert). Ein guter Kompromiss könnte Arctic Céramique sein, da die Paste unter keinen Umständen elektrisch leitend ist und trotzdem recht gute Werte bringt. Ich hab schon bei diversen CPUs die original Paste getauscht OHNE die CPUs zu übertakten, da man so ihre Lebensdauer positiv beinflussen kann. Bei meinen Sun-CPUs habe ich mich noch nicht daran gewagt – es bestehen aber Pläne das mal auszuprobieren... vermutlich muss mal irgendeine "nutzlose" Sun-CPU bei mir für solche Experimente herhalten.

In den OBP-Updates verpackt sind wahrscheinlich auch Microcode-Updates für die CPUs. Deshalb macht es eigentlich immer Sinn, das neueste OBP auf der Kiste zu haben.

Viele Grüsse  :)

Christian

PS: Falls jemand das mit der Wärmeleitpaste/-pads ausprobieren will, sollte er auch den Cache und nicht nur die CPU selbst ändern => der Cache wird auch wärmer wenn er mit höherem Takt läuft. Wenn der Cache vor der CPU schlapp macht, geht auch die CPU als Ganzes nicht... So weit mir bekannt läuft der Cache in den Ultra immer mit 1:2 des CPU-Taktes (ist also fix vom CPU-Takt abhängig).

victor-charly:
Ist mir doch noch was durch den Kopf gegangen:

1. Die TAG-SRAMs sind bei den UltraSPARC II CPU-Modulen auf dem Modul selber drauf. Das jeweilige TAG-SRAM gibt die max. Cachegrösse vor, es sollte also auf den 480ern ein anderes TAG-SRAM drauf sein als auf den Modulen mit 4MB Cache. Es kann aber gut sein, dass das OBP oder Motherboard da auch noch reinspielt... müsste man ausprobieren. Ich vermute mal auf den Board müsste evtl. auch noch was geändert sein, damit der 8MB Cache läuft (sonst hätte Sun kaum eine extra Board-Rev. für die E450 mit 480MHz CPU rausgeben müssen). Die Info von Matthias zum Cache (das 8MB eben nicht gehen) könnte also auf jede Kiste ausser die E450 mit spez. Board zutreffen. Hab auch noch nirgends eine Bestätigung gefunden, dass 8MB sonstwo auch laufen.

2. Beim den Caches (vor allem bei übertakteten 450ern) gibt es noch ein weiteres Problem: Der SRAM-Speicher selbst. Wenn die Zugriffzeit/Geschwindigkeit nicht für einen höheren Takt ausreicht, nützt auch die beste Kühlung/Paste nix. Das ist wohl auch der Grund, warum PC-Grakas, für die mit Overclocking-Features geworben wird, meistens schnelleren Speicher einsetzen als für den "normalen" Takt nötig wäre.

3. Ob ein 480er-Modul gleich viel Strom zieht, wenn der ganze bzw. halbe Cache benutzt wird, kann ich nicht sagen. Aber selbst im "Leerlauf" müssten die Cache-Module eigentlich ein wenig Strom ziehen.

Christian

victor-charly:
noch was gefunden: Es gibt von den 480MHz CPUs auch zwei Varianten. Die mit der Part-Number 501-5729 ist ein "Sapphire-Black", die andere 501-6069 ist ein "Blaze".

Vermutlich sind die "Blaze" CPUs solche mit einer geringeren Strukturgrösse (0.25 Mikrometer?), die "Sapphire-Black" wie schon oben irgendwo erwähnt vermutlich 0.35 Mikrometer.

Ich würde mal darauf tippen, dass die mit der Part-Number 501-5729 die "kompatiblere" Version ist und eher mit älteren OBP umgehen kann. Vermutlich wäre dann aber die 501-6069 jene mit mehr "Reserven". Sind natürlich alles Vermutungen...

Habe nochmal gegoogelt, aber ich finde keinen Artikel wo mehr drin steht, als uns schon bekannt ist.

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