Autor Thema: Vergleich (Open)Solaris-Linux  (Gelesen 17494 mal)

Offline linus83

  • Sobl Bachelor
  • ***
  • Beiträge: 144
Vergleich (Open)Solaris-Linux
« am: 11. Dezember 2008, 23:44:32 »
Hallo,

Was spricht eigenlich alles für Solaris? Ich wollte wen überzeugen, dass Solaris besser ist als Linux, aber zum Schluss fiel mir nicht viel ein, bis auf folgende Dinge: zfs, zonen, dtrace, smf, liveupgrade, Binärkompartibilität.

So aus meinen Erfahrungen braucht Solaris mehr Hardwareressourcen als Linux, dann spricht für linux, dass es mehr Software, bessere/mehr Packte und eine bessere Hardwareunterstützung gibt. Selbst wenn man das Image Packaging System von OpenSolaris 2008.05 nimmt ist das sehr lahm - sicher weil der eine Server immer überlastet ist.

Sonst vom Handling her finde ich Solaris schöner als linux, da man alles wieder ganz machen kann mit zfs *g* Gibt nun mehr "objetive" Gründe die für Solaris sprechen?

gruß
linus83

sonnenblen.de - Das unabhängige Sun User Forum

Vergleich (Open)Solaris-Linux
« am: 11. Dezember 2008, 23:44:32 »

Offline signal_15

  • Sobl Master
  • ****
  • Beiträge: 426
    • Rechenzentrum Amper
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #1 am: 12. Dezember 2008, 08:32:31 »
Morgen,

meiner meinung nach entscheidet immer das anwendungsgebiet und die umstaende, welches betriebsystem das beste ist. da kann dann auch windows zum besten betriebssytem werden. schon mal hinterfragt was fuer ein betriebssystem auf einem geldautomaten laeuft? ich kenne unternehmen, die haben in nieschen immer noch OS/2 am laufen. nur weil sie bis heute kein besseres betriebssystem gefunden haben.

ct,

Offline stiefkind

  • Sobl Bachelor
  • ***
  • Beiträge: 143
    • Synapseninferno
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #2 am: 12. Dezember 2008, 09:21:57 »
Was spricht eigenlich alles für Solaris? Ich wollte wen überzeugen, dass Solaris besser ist als Linux, aber zum Schluss fiel mir nicht viel ein, bis auf folgende Dinge: zfs, zonen, dtrace, smf, liveupgrade, Binärkompartibilität.

Ich würde dazu noch nennen: Device Handling, insbesondere Disks (Nummerierung, cfgadm, fcadm) und unbedingt die Vollständigkeit und Konsistenz (im Sinne von Gleichartigkeit) der Man-Pages. Leider ist die Konsistenz bei den Befehlsschaltern nicht immer gegeben (bei unterschiedlichen Befehlen haben die gleichen Optionen unterschiedliche Wirkung), aber das können andere auch nicht besser oder schlechter :)

Mit OpenSolaris gibt es sehr viel recht weit ausgereiftes zum Thema Storage. iSCSI (Target und Initiator), CIFS, natürlich NFS, Fiber Channel (Target und Initiator), iSER (im Prinzip iSCSI über RDMA), demnächst FCoE. Wenn man mal nach COMSTAR googelt, findet man das meiste davon. Manchmal ebenfalls sehr praktisch (und im Handling ziemlich einfach) ist die Virtualisierung von Netzwerkinterfaces, zu finden über das Stichwort "Crossbow". In dem Zusammenhang sei dann auch dladm genannt. Recht viel einfacher kann man Netzwerk-Trunks kaum mehr bauen und administrieren :)  Und alles einfach so mit dabei, ohne extra Packages zu installieren oder Abhängigkeiten auszulösen.

Ich persönlich mag auch die recht umfangreiche Doku bei http://docs.sun.com/, auch wenn die Suche dort früher deutlich besser war. Das schöne ist aber, dass es genau eine Anlaufstelle für (fast) alles gibt. Und auch die Doku ist immer gleichartig aufgebaut. Das hilft, sich in neue Themen schnell rein zu lesen.

Wer gerne in den Sourcen liest, findet auf http://www.opensolaris.org/ einen schicken webbasierten Source Browser. Ob Linux sowas wo hat, weis ich nicht. Kann ich mir aber gut vorstellen.

Als Nachteile sehe ich den Desktop und zugehörige Applikationen für Enduser. Gibt zwar viel, aber die Integration beherrschen andere besser (z. B. Ubuntu). Auch der Support für die typischen Enduser-Devices (Webcam, Audio/Video, VoIP, Handhelds, MP3-Player etc.) verträgt Verbesserung. Für mich ist und bleibt Solaris ein Betriebssystem für Server :)

wolfgang

Hexxer

  • Gast
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #3 am: 12. Dezember 2008, 10:47:16 »
Zitat
aber zum Schluss fiel mir nicht viel ein, bis auf folgende Dinge: zfs, zonen, dtrace, smf, liveupgrade, Binärkompartibilität.
"nicht viel mehr" ? Was willst Du denn noch viel mehr? So gesehen unterscheidet sich ein Maserati ja auch kaum von einem Opel, bissel Räder, Karosse und am Motor ist es etwas anders - oder etwas doch nicht ?
Man braucht doch keinen unendlichen Listen um Unterschiede herauszustellen, die Masse macht ja nun nicht die Klasse. Soweit ich weiß skaliert Solaris auch deutlich besser mit Multiprozessersystemen und das trifft sicherlich auch Opensolaris. Opensolaris wird eben (manchmal leider) Linux angepasst, Klickibuntioberfläche, Mediaplayer, schwabbel-wabbeleffekte usw usw..

Offline tassilo

  • Sobl Master
  • ****
  • Beiträge: 437
    • Freie Jobbörse rund um Linux
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #4 am: 12. Dezember 2008, 10:51:44 »
Hallo

der tcpip stack soll sehr robust und schnell sein.
Was ich auch noch anmerken möchte ist der fakt das bestimmte firmen immer noch zurückhaltend sind und solaris einfach mehr vertrauen schenken. das ist nat. etwas "voreingenommen" aber seit bei uns einige produkte auf solaris portiert worden sind haben sich ganz neue "märkte" wie energieversorger, telcos, banken etc  ergeben.
Ein weiterer vorteil von Solaris / Sun ist das du größere systeme hast. mit x64 glaub ich ist z.Zt. bei 32 cores schluss, wobei bei ner "richtigen sun" da erst der spass anfängt. oder auch die größe des rams.
aber leider habe ich mit solaris eher von der anwenderseite hier zu tun, ich versuch zwar privat mit den alten zeugs aus der firma ein wenig in die materie einzusteigen aber das gelingt nicht immer...

grüße

tassilo

Offline stiefkind

  • Sobl Bachelor
  • ***
  • Beiträge: 143
    • Synapseninferno
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #5 am: 12. Dezember 2008, 16:27:20 »
Weil ich gerade zufällig darüber gestolpert bin und weil es hier her passt:
http://blogs.sun.com/GeorgeTrujillo/entry/advantages_of_solaris_and_opensolaris

Da schreibt ein DBA (in englisch), welche Vorteile -- aus seiner Sicht -- Solaris/OpenSolaris gegenüber Linux hat. Einige seiner Punkte wurden hier schon angeführt, ein paar sind neu und lohnen, darüber nachzudenken.

wolfgang

Offline Tschokko

  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 711
    • tschokko.de
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #6 am: 12. Dezember 2008, 20:26:35 »
Im privaten Sektor würd ich mich bei dem Thema gar nicht so reinsteigern. Oft wird nur sehr subjektiv bewertet, weil man halt doch irgendwie Markenverbunden ist. In der Regel kommt da nix Produktives bei raus. ;) Insbesonders fanatische Linux Anhänger sind da unheimlich lästig. ;D Wobei man ja bei den großen Enterprise Distris (SLES und RHEL) nicht meckern kann, das Zeug läuft schon echt super. Aber wer verwendet das Zuhause? Nobodoy... okeee, ich hab ne RHEL Subscription. ;) Auf 32-bit Hardware gibts einfach nix bessrers als Linux. Aber auf 64 Bit Systemen bin ich in der Tag geneigt doch lieber OpenSolaris zu verwenden. :D Ich find das aktuelle Release echt sehr smart und äußerst gelungen. :) Ist auf jeden Fall ein genauerer Blick wert !

Gruß
Tschokko
Join MUCOSUG

RISC = Really Invented by Seymour Cray?
tschokko.de - Server, Storage, Netzwerk und weiße Katzen!

Offline linus83

  • Sobl Bachelor
  • ***
  • Beiträge: 144
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2008, 15:08:32 »
Danke für die Antworten.

Stimmt, aber x64 hat man mit Solaris keine Probleme im Gegensatz zu Linux (Bin Student und selbstgeschriebene Software, die nicht mehr gepflegt wird läuft immer noch gut unter Solaris) oder überhapt "alte" Software.

Ich wollte Solaris nicht nur auf zfs, zonen, dtrace und smf beschränken. Da man Solaris 10 nicht als Solaris 9 (das kenne ich nicht mehr) mit zfs bezeichnen sollte. Ich bin erst seit vielleicht 2 Jahren bei Solaris, da ich auf einen "Sun-Day" in der Uni war und mich das OS, welches auf den großen Kisten läuft auch privat interessiert.

Ich habe das Gefühl, dass für OpenSolaris sehr aktiv neue Features entwickelt werden, z.B. den zfs TimeSlider im Desktop, verschlüsseltes zfs, branded zones.

Gerade in den mitgelieferten Virtualtieungsfeatrues hat Solaris Vorteile, die zonen fünktionieren besser und logischer als die die vservers unter Linux. Da wir in der Uni damit öfter mal Probleme haben, beim "Nachbau" mit zonen war das ganze oft nicht einmal halb so schlimm.

Ich habe Solaris auf dem Laptop laufen und auf dem Desktop, wobei ich auf dem Desktop auch nicht auf Win verzichten kann. Alles was an Geräten nicht geht hat Pech, aber Sound, GraKa in entsprechender Auflösung und Netzwerk müssen gehen.

Zitat
schon mal hinterfragt was fuer ein betriebssystem auf einem geldautomaten laeuft?
Auf den Geldautomaten läuft Win und die Oberfläche ist der IE. Ein Entwickler von Siemens hat dazu gemeint, das die Treiber funktionieren und eine Portierung zu Aufwendig ist, da alles funktioniert so wie es jetzt ist. Also gibt es keinen Anlass Windows aus den Geldautomaten zu vertreiben.
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2008, 15:44:12 von linus83 »

Offline signal_15

  • Sobl Master
  • ****
  • Beiträge: 426
    • Rechenzentrum Amper
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #8 am: 16. Dezember 2008, 09:34:34 »
auszug aus: http://download.microsoft.com/download/1/6/3/16366106-3011-4c2a-9859-9962bdefe78c/Microsoft_Windows_Embedded_DE_Kiosk_ATM.DOC

gar nicht mal so lange her das microsoft noch os/2 im programm hatten

<snip>
Einführung

Die Geldautomatenbranche und insbesondere die Geld- und Finanzinstitute im Allgemeinen, sehen sich momentan mit der Tatsache konfrontiert, dass OS/2, das heutzutage in vielen Geldautomaten eingesetzte Betriebssystem, demnächst eingestellt werden soll. IBM hat Pläne verkündet, dass OS/2 ab dem 31. Dezember 2004 nicht mehr unterstützt wird (weitere Informationen zum OS/2-Support finden Sie möglicherweise unter http://www-306.ibm.com/software/os/warp/strategy/)
</snip>

vor zwei oder drei jahren habe ich einem techniker, der an einem demontiertem geldautomaten arbeitete, ueber die schulter gesehen. beim starten/booten des geldautomaten liefen mehrere zeilen mit 'microsoft os/2' ueber den schirm.

ct,

Edith sagt: weil link gefehlt hat.
« Letzte Änderung: 16. Dezember 2008, 09:38:54 von signal_15 »

SunFireT2000

  • Gast
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #9 am: 08. März 2009, 19:43:45 »
Hallo,

hier gibt es eine umfangreiche Gegenüberstellung von Linux und Solaris:

http://www.softpanorama.org/Articles/solaris_vs_linux.shtml#Contents

Grüße
Markus

sonnenblen.de - Das unabhängige Sun User Forum

Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #9 am: 08. März 2009, 19:43:45 »

Offline escimo

  • Sobl Guru
  • *****
  • Beiträge: 1674
  • SPARCstation 2
    • Youtube-Kanal opensparcbox.org
Re: Vergleich (Open)Solaris-Linux
« Antwort #10 am: 08. März 2009, 21:52:21 »
Ich kotze gleich! Wer stellt solche Fragen? Weise den Penner zurecht und rate ihm ja bei Linux zu bleiben, weil er für Solaris wahrscheinlich zu blöd ist. - Oh nein. Das geht ja nicht: IST JA ALLES OPEN-SOßE bzw. eine OPEN-MELANGE, bis auf die wesentlichen Bestandteile: Kernel und Module und ein Paar wenige Binaries für die ISA. Der Rest - na ja... sollte B-E-I-N-A-H-E identisch sein, ohne dass sich entscheidende Vorteile bzw gravierende Nachteile ergeben. ;D

Möglicherweise könnte es bei Hardware-beschleunigenden Gerätetreibern (z.B. Grafikkarte) bei OpenSolaris eventuell etwas dürftiger aussehen (z.B. ATI), will man gleich einen auf Multimedia-Macho mit Videos, Musik, Spiele und so machen.

Dafür werde ich bestimmt ex-"opensource community"-ziert? :P

Letztlich geht so oder so nicht alles (zumindest bei mir). Irgendwann wirst zu gezwungen von Hand ein Paar Sachen anzupassen, wenn du diese nutzen möchtest - wie gerade TME, der sich einfach nicht übersetzen lassen möchte, weil ich nicht weis welche Abhängigkeiten das Ding noch alles hat. Ich sollte also die Abhängigkeiten auch gleich selbst kompilieren. Dann werden wir ja sehen wer zuletzt weint. - Ich bin es bestimmt nicht.  :'( ;)